Politik

J.D. Vance: "Lächerliche Verzerrung der Realität" - Trump-Vize wegen Biden-Aussage zurechtgewiesen

US-Vizepräsident J.D.Vance gibt weiterhin der Biden-Regierung die Schuld an teuren Preisen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Rod Lamkey

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  • J.D. Vance behauptet, die US-Regierung hätte die Inflationskrise von der Joe Bidens Regierung geerbt. Deshalb seien die Preise so hoch.
  • Donald Trump und sein Vize-Präsident benennen hohe Verbraucherpreise nicht.
  • Das Netz weist Vance darauf hin, dass US-Amerikaner:innen immer noch mehr zahlen müssen.

Donald Trump behauptet bei fast jeder sich bietenden Gelegenheit, dass die Regierung des früheren US-Präsidenten Joe Biden an den wirtschaftlichen Problemen Schuld sei. In diesen Kanon steigt jetzt auch sein Vize, J.D. Vance ein und wird im Netz aufgeklärt, wie die Realität wirklich aussieht.

J.D. Vance macht Joe Biden für teurere Preise verantwortlich

Der US-Vizepräsident sprach mit Fox News. Dabei äußerte er sich auch zu den hohen Verbraucherpreisen. In dem Gespräch behauptete er: "Ich weiß, dass es viele Leute gibt, die sagen, dass die Dinge teuer sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass sie teuer sind, weil wir diese schreckliche Inflationskrise von der Biden-Regierung geerbt haben."

Wieso Vances und Trumps Schuldzuweisung nicht der Realität entspricht

Der Sündenbock ist also die Vorgängerregierung. Stimmt das? Unter der Biden-Regierung stieg die Inflation in den ersten Jahren seiner Amtszeit stark an und erreichte im Juni 2021 seinen Höhepunkt, zeigen Daten der US-Behörde für Arbeitsstatistik. Danach fiel sie aber ab. Wenn aber gesagt wird, dass die derzeitige US-Regierung diese Krise vererbte, stimmt das nicht. Zwar hatte Biden mit der Inflation zu kämpfen, das gilt aber auch für Trump. Er behauptete im August im "60 Minutes Interview" ("CBS News"), dass es keine Inflation gebe und die Regierung, die Lebensmittelpreise gesenkt hat. Das stimmt nicht. Sie sind weiterhin hoch.

Das liegt unter anderem an Trumps Zollpolitik. Importeure legen vermutlich einen Teil ihrer Steuerlast auf die Verbraucher um. "Es gibt stichhaltige Beweise dafür, dass sich dies letztendlich in höheren Verbraucherpreisen niederschlagen wird", erklärte Neale Mahoney, Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Stanford University und ehemaliger Sonderberater für Wirtschaftspolitik im nationalen Wirtschaftsrat des Weißen Hauses unter Präsident Joe Biden, gegenüber ABC News.

"Das Gaslighting ist olympisches Niveau": Herber Realitätscheck für Trumps-Vize

Auf der Social-Media-Plattform halten viele Nutzer J.D.Vance den Spiegel vor. Seine Behauptung stehe im starken Kontrast zur Realität. In den Kommentaren machen sich viele Luft:

  • "Oh J.D., Biden nach 10 Monaten Amtszeit die Schuld geben? Das ist keine 'Führungsstärke' – das ist nur traurige Fanfiction von einem Typen, dessen 'Lösung' darin besteht, auf alles Zölle zu erheben und zu beten, dass die Preise fallen. Spoiler: Das werden sie nicht. Übernimm Verantwortung für das Chaos, Couch-Typ", kritisiert ihn eine Nutzerin.
  • "Diese Zölle haben die Kosten auf breiter Front in die Höhe getrieben, von Lebensmitteln bis hin zu Produktionsmitteln, und Vances Behauptung, dass die Preise fallen, ist eine lächerliche Verzerrung der Realität", schreibt eine Userin.
  • "Vance macht Biden für die Inflation verantwortlich, während ihre Zölle die Familienbudgets ruinieren. Das Gaslighting ist olympisches Niveau. Sie haben diese Krise verursacht", behauptet ein Nutzer.

Den Ausschnitt von Vances Interview sehen Sie hier.

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/ife/news.de

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