Politik

Donald Trump und Jeffrey Epstein: Brisante Geheim-Mails bringen "The Don" in die Bredouille

Donald Trump beteuert immer wieder, nichts von den Machenschaften Jeffrey Epsteins gewusst zu haben - geheime E-Mails überführen den US-Präsidenten nun schwarz auf weiß der Lüge. Bild: picture alliance/dpa/AP | Manuel Balce Ceneta

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  • Donald Trump auf dünnem Eis: Brisante Epstein-Mails stellen "The Don" als Lügner bloß
  • US-Demokraten legen geheime Mails von Jeffrey Epstein offen
  • "Natürlich wusste er von den Mädchen": Trumps Unschuldsbeteuerungen geraten ins Wanken

Jahrelang bewegte sich der US-Finanzier und Multimillionär Jeffrey Epstein in höchsten Kreisen und verkehrte regelmäßig mit der Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Adel - dass Epstein, der 2019 kurz vor einem geplanten Prozess wegen sexueller Gewalt gegen minderjährige Mädchen, Menschenhandel zur sexuellen Ausbeutung und Prostitution tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden wurde, ein skrupelloser und bereits verurteilter Sexualstraftäter war, störte offenbar niemanden in seinem Bekanntenkreis. Auch Donald Trump, der nachweislich über einen längeren Zeitraum freundschaftlichen Umgang mit Epstein pflegte, beteuert bis heute, nichts von Epsteins Machenschaften gewusst zu haben - nun gerät der US-Präsident jedoch durch drei neu enthüllte Geheim-E-Mails in Bedrängnis, wie Beiträgen von "Politico", "Focus online" und der "New York Post" zu entnehmen ist.

"Natürlich wusste er von den Mädchen": Donald Trump als Lügner entlarvt durch brisante E-Mails von Jeffrey Epstein

Demnach haben US-Demokraten brisante E-Mails aus dem Nachlass des verurteilten Sexualstraftäters Jeffrey Epstein veröffentlicht, die Donald Trumps bisherige Darstellung in Frage stellen. Epsteins Nachlass wird derzeit von einem Kongressausschuss überprüft. Die veröffentlichten E-Mail-Auszüge sollen aus den Jahren 2011, 2015 und 2019 stammen. Die private Korrespondenz wird in einem Fall dem 2019 gestorbenen Finanzier Epstein aus New York und seiner einstigen Vertrauten, der verurteilten Ghislaine Maxwell, sowie in den anderen Fällen Epstein und US-Bestsellerautor Michael Wolff zugeordnet.

In einer Nachricht vom Januar 2019 behauptete der Finanzier, Donald Trump habe von den minderjährigen Opfern gewusst. "Natürlich wusste er von den Mädchen, da er Ghislaine aufforderte aufzuhören", schrieb Epstein an den Autor Michael Wolff. Die Mitteilung bezog sich auf Ghislaine Maxwell, Epsteins verurteilte Komplizin. Trump hatte zuvor erklärt, er habe Epstein aus seinem Anwesen Mar-a-Lago in Florida geworfen, nachdem bekannt wurde, dass dieser dort junge Mädchen rekrutierte. Epstein widersprach dieser Version und beteuerte, niemals Mitglied gewesen zu sein.

Donald Trump auf dünnem Eis: Pikante E-Mails lassen US-Präsident als Lügner dastehen

Bereits 2011 hatte Epstein in einer E-Mail an Maxwell über Trump geschrieben. Er bezeichnete den späteren Präsidenten als "Hund der nicht bellt" - offenbar eine Anspielung darauf, dass Trump keine Details über Epsteins Aktivitäten preisgegeben hatte. In derselben Nachricht erwähnte Epstein ein namentlich geschwärztes Opfer, das stundenlang mit Trump in Epsteins Anwesen verbracht haben soll. Der Sexualstraftäter betonte, Trump sei in diesem Zusammenhang "nie erwähnt" worden. Diese acht Jahre alte E-Mail wirft neue Fragen über das Ausmaß von Trumps Kenntnissen über Epsteins Verbrechen auf.

Das Weiße Haus sprach auf dpa-Anfrage von Verleumdung und Falschdarstellung durch eine selektive Auswahl von E-Mails. Die Sprecherin der US-Regierung, Karoline Leavitt, betonte in ihrem Statement, es handele sich um böswillige Versuche, von den Erfolgen Trumps abzulenken. Jeder US-Amerikaner mit gesundem Menschenverstand durchschaue den Schwindel.

US-Demokraten legen sich mit Justizministerium an: Was wird zu Trump und Epstein vertuscht?

Das Repräsentantenhaus-Kontrollkomitee der Demokraten machte die E-Mails aus Jeffrey Epsteins Nachlass öffentlich. Die Kongressabgeordneten ermitteln seit Monaten im Fall Epstein und erhielten die Dokumente von dessen Nachlassverwaltern. Parallel forderten sie das Justizministerium per Vorladung zur Herausgabe von Akten auf. Die Behörde lieferte jedoch kaum nicht-öffentliche Unterlagen. Demokratische Abgeordnete werfen der Regierung deshalb eine systematische Vertuschung vor. Die Veröffentlichung der E-Mails erhöht den Druck auf das Justizministerium, sämtliche Akten zum Fall Epstein offenzulegen.

"The Don" bestreitet Mitwissen über Epsteins Missbrauchsring weiter vehement

Der US-Präsident weist jegliche Kenntnis von Epsteins Machenschaften zurück. Er bezeichnete das erneute Interesse an dem Fall als politisch motivierten "Hoax" der Demokraten. Trump und Epstein pflegten in den 1990er und frühen 2000er Jahren eine enge Freundschaft. Die Beziehung zerbrach Mitte des Jahrzehnts während eines Bieterwettstreits um eine Villa in Palm Beach.

Epstein wurde im August 2019 tot in seiner Manhattaner Gefängniszelle aufgefunden, während er auf seinen Prozess wegen Sexhandels wartete. FBI und Justizministerium kamen zu dem Schluss, dass der 66-Jährige Suizid beging. Das Weiße Haus reagierte auf die neuen Enthüllungen zunächst nicht.

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/news.de/dpa/stg

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