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Donald Trump: "The Don" blamiert Gesandten im Weißen Haus bis auf die Knochen

Donald Trump nutzte die Vereidigung von Sergio Gor als US-Botschafter in Indien eiskalt dafür, seinen Vertrauten im Weißen Haus zu blamieren. Bild: picture alliance/dpa/AP | Luis M. Alvarez

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  • Donald Trump blamiert US-Botschafter in Indien bis auf die Knochen
  • Blamage bei Vereidigung von Sergio Gor im Weißen Haus
  • "The Don" stellt neuen Gesandten für Personalentscheidungen vor versammelter Presse bloß

Die feierliche Vereidigung von Sergio Gor im Oval Office nahm am 10. November 2025 eine peinliche Wendung. Der 38-jährige Vertraute von US-Präsident Donald Trump sollte eigentlich als neuer US-Botschafter für Indien und Sonderbeauftragter für Süd- und Zentralasien gefeiert werden. Stattdessen nutzte Donald Trump die Gelegenheit für eine öffentliche Abrechnung, während die internationale Presse jede Silbe des Trump-Spotts für die Nachwelt festhielt, wie "The Daily Beast" berichtet.

Donald Trump blamiert neuen US-Botschafter bis auf die Knochen

Während seiner Ansprache würdigte Trump zunächst Sergio Gors bedeutende Funktion im Wahlkampf 2024 und bei der Regierungsbildung. Doch dann folgte der verbale Seitenhieb: "Wir hatten ein großartiges Team, ein paar Fehler dort, Sergio, aber das erwähnen wir nicht", sagte der US-Präsident und erntete Gelächter der Anwesenden. "The Don" fügte hinzu, man habe sich glücklicherweise schnell von einigen unerwünschten Kandidaten getrennt.

Donald Trump schiebt frisch vereidigtem Botschafter die Schuld für Pannen in die Schuhe

Donald Trump schien in seinen Ausführungen Sergio Gor die Verantwortung für seine beispiellose Anzahl zurückgezogener Kandidaten zuzuschieben. Laut einer Analyse des Politikjournalisten Gabe Fleisher hat Trump mehr Nominierungen zurückgenommen als jeder andere Präsident innerhalb eines Jahres in den vergangenen vier Jahrzehnten - insgesamt scheiterten fast 50 seiner Personalvorschläge in diesem Jahr.

Bis Oktober leitete Gor das Presidential Personnel Office des Weißen Hauses und überwachte dabei die Ernennung tausender Mitarbeiter der Exekutive. Diese Position machte ihn zum Hauptverantwortlichen für die Personalauswahl der neuen Regierung - und damit auch zum Sündenbock für die zahlreichen Fehlgriffe bei den Nominierungen.

Personal-Fiasko im Weißen Haus: Donald Trump hat in Sergio Gor seinen Sündenbock gefunden

Mehrere prominente Personalentscheidungen endeten im Debakel. Im Oktober beispielsweise zog das Weiße Haus die Nominierung von Paul Ingrassia für das Office of Special Counsel zurück. Durchgesickerte Textnachrichten enthüllten, dass der 30-jährige Verbindungsmann des Weißen Hauses angeblich eingeräumt hatte, eine "Nazi-Ader" zu besitzen - republikanische Senatoren rebellierten daraufhin. Wenige Wochen zuvor scheiterte E.J. Antoni, ein Architekt des umstrittenen Project 2025, an seiner geplanten Ernennung zum Leiter des Bureau of Labor Statistics. Seine frauenfeindlichen und homophoben Beiträge in sozialen Medien wurden publik. Auch der Milliardär und Privatastronaut Jared Isaacman verlor durch interne MAGA-Streitigkeiten im Mai zunächst seine Chance auf die NASA-Führung, bevor Trump ihn erneut nominierte.

Donald Trumps rätselhafter Seitenhieb gegen Sergio Gor blieb nicht unbemerkt

Donald Trump beendete die Zeremonie mit rätselhaften Worten über seinen Berater. Obwohl er Gor eine hervorragende Leistung in seiner neuen Position zutraute, folgte eine merkwürdige Einschätzung: "Ich kenne ihn schon lange und er ist ein großartiger Kerl und die meisten Leute lieben ihn. Manche mögen ihn nicht so sehr. Ich bin ehrlich zu dir, Sergio", erklärte Trump. Der Präsident fügte hinzu, dass diejenigen, die Gor nicht leiden könnten, ihn wirklich nicht mögen würden - während seine Anhänger ihn mehr als jeden anderen schätzten. Bereits im Sommer hatte Tesla-Chef Elon Musk Gor mehrfach öffentlich angegriffen und ihm offenbar die Schuld an seinem Zerwürfnis mit Trump gegeben.

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