Politik

Donald Trump: Rüstungspaket für Saudi-Arabien – Nahost-Machtverhältnisse im Umbruch

Donald Trump: Zustimmung für F-35-Verkauf. Bild: picture alliance/dpa/AP | Jacquelyn Martin

  • Artikel teilen:
  • Pentagon gibt grünes Licht für F-35-Verkauf
  • Deal stärkt Donald Trumps Verbündeten Saudi-Arabien
  • Zustimmung von Kongress und Trump noch erforderlich

Mehr News zur US-amerikanischen Politik finden Sie unter dem Artikel.

Saudi-Arabien steht offenbar kurz davor, Zugang zu einem der modernsten Kampfflugzeuge der Welt zu erhalten. Wie aus US-Medienberichten hervorgeht, hat das Pentagon dem Antrag Riads auf den Kauf von bis zu 48 F-35-Jets eine erste Zustimmung erteilt. Damit rückt ein milliardenschwerer Rüstungsdeal näher, der die militärische Balance im Nahen Osten deutlich verändern könnte.

Donald Trumps Sicherheitsstrategie am Golf

Die US-Regierung unter Donald Trump baut laut "Newsweek" ihre strategischen Allianzen in der Golfregion weiter aus. Nach einer bereits vereinbarten Sicherheitsinitiative mit Katar soll nun auch Saudi-Arabien enger an Washington gebunden werden. Bereits im Mai unterzeichneten Trump und Kronprinz Mohammed bin Salman in Riad ein Rüstungspaket im Wert von 142 Milliarden US-Dollar. Laut dem Weißem Haus das größte Waffenabkommen der Geschichte. Der mögliche F-35-Verkauf passt in Trumps Linie, die auf eine Stärkung der militärischen Zusammenarbeit mit ausgewählten Partnern in der Region setzt.

Bedenken wegen Israels Sicherheitsinteressen

Ein endgültiger Abschluss ist jedoch noch nicht in Sicht. Der US-Kongress und das Weiße Haus müssen das Geschäft noch genehmigen. Washington zögert, vor allem, weil Israel seinen technologischen Vorsprung im Nahen Osten nicht gefährdet sehen will. Auch bestehen in den USA Vorbehalte gegen die engen Beziehungen einiger Golfstaaten zu geopolitischen Rivalen. Die F-35 gilt als eines der fortschrittlichsten Tarnkappenflugzeuge der Welt. Ihr Einsatz könnte das Machtgefüge in der Region nachhaltig verschieben.

Rückblick: VAE-Deal unter Joe Biden gescheitert

Unter der Biden-Regierung waren ähnliche Rüstungsverträge an politische Bedingungen geknüpft, etwa an die sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen mit Israel. Die Vereinigten Arabischen Emirate und Bahrain unterzeichneten diese bereits 2020, doch ein F-35-Geschäft kam letztlich nicht zustande. Nach langen Prüfungen zogen die Emirate ihren Antrag zurück. Saudi-Arabien hingegen blieb bei seiner Haltung: Riad fordert weiterhin eine Lösung im palästinensischen Konflikt, bevor es selbst den Abkommen beitritt.

Das sagt Donald Trump dazu

In militärischen Kreisen sorgt der mögliche Deal für Aufsehen. Ein Analyst schrieb auf X: "Sollte Saudi-Arabien 48 F-35 erhalten, wäre Israels technologische Überlegenheit Geschichte – das Kräfteverhältnis im Nahen Osten würde sich dramatisch verschieben." Auch Trump selbst zeigte sich optimistisch: "Ich hoffe, dass Saudi-Arabien den Abraham-Abkommen beitritt – und mit ihm viele andere Länder", erklärte er in einem Interview mit "Fox Business".

Nächste Schritte von Donald Trump

Bevor der Rüstungsvertrag rechtskräftig wird, müssen mehrere Hürden genommen werden: die Zustimmung des Kabinetts, die Unterschrift des Präsidenten und eine Benachrichtigung des US-Kongresses. Ein entscheidender Moment könnte sich am 18. November ergeben, wenn Kronprinz Mohammed bin Salman zu einem offiziellen Besuch im Weißen Haus erwartet wird. Beobachter rechnen damit, dass Trump den F-35-Deal dann endgültig besiegeln könnte, ein Schritt, der geopolitische Wellen schlagen dürfte.

Mehr News zur US-amerikanischen Politik finden Sie hier:

/loc/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.