Politik

Donald Trump: Händedruck als Dominanzgeste? Körpersprachen-Experte lüftet Trump-Detail

US-Präsident Donald Trump und Japans Premierministerin Sanae Takaichi schütteln sich die Hände. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein

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  • Donald Trump greift zu – doch seine Gegenüber halten kräftig dagegen.
  • Körpersprache-Experte Verra: "Berührungen sind die intimste Form der Körpersprache."
  • Macrons, Naruhitos und Takaichis Reaktionen zeigen: Trumps Handschläge sind kein Solo.

Regelmäßig sorgt Donald Trump mit seinen Berührungen für Gesprächsstoff. Besonders seine physischen Kontakte mit Staatsoberhäuptern werfen Fragen auf. Der Körpersprache-Experte Stefan Verra hat sich mehrere solcher Momente genauer angesehen, darunter Trumps Begegnungen mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, der japanischen Regierungschefin Sanae Takaichi und Kaiser Naruhito.

Was Verra dabei entdeckt hat, dürfte viele überraschen. Seine Analyse zeigt, dass hinter den oft als dominant oder ungeschickt wahrgenommenen Gesten möglicherweise etwas ganz anderes steckt. Die Erkenntnisse des Experten werfen ein neues Licht auf Trumps viel diskutierte Auftritte auf dem internationalen Parkett.

Körpersprache von Donald Trump: Grobe Geste oder versteckte Herzlichkeit?

Trumps Berührungen wirken oft unelegant und aufdringlich, räumt Verra gegenüber "t-online.de" ein. Der Experte warnt jedoch davor, diese Gesten vorschnell zu verurteilen. "Berührungen sind die intimste Form der Körpersprache", erklärt er und betont, dass physischer Kontakt Vertrauen voraussetzt. Die Interpretation hänge stark von der persönlichen Einstellung ab: Was bei Trump als grob empfunden wird, könnte bei einer sympathischeren Person als herzlich durchgehen. Als Beispiel nennt Verra Trumps Begegnung mit Takaichi, bei der seine kräftige Berührung sowohl als forciert als auch als warmherzig gedeutet werden könne. Ähnlich verhält es sich beim Treffen mit Kaiser Naruhito: Trump schüttelt lange die Hand und legt sogar seine zweite Hand dazu – eine Geste, die je nach Blickwinkel unterschiedlich bewertet wird.

Ein entscheidendes Detail wird laut Verra häufig übersehen: Die vermeintlich dominanten Gesten gehen keineswegs nur von Trump aus. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich, dass Takaichi den US-Präsidenten ebenfalls mit beiden Händen anfasst – ihre linke Hand wandert zusätzlich zu seinem Oberarm.

Noch deutlicher wird dies beim japanischen Kaiser: Naruhito ist es, der den Händedruck verlängert, während Trump bereits loslassen möchte. Auch Macron steht Trump in Sachen Körperkontakt in nichts nach und berührt mindestens genauso intensiv.

Diese Beobachtungen stellen die gängige Erzählung von Trumps einseitiger Dominanzgeste infrage. Die Interaktionen erscheinen viel mehr als gegenseitiger Austausch, bei dem beide Seiten aktiv Körperkontakt suchen.

Körpersprache ist nicht Politik

Verra zieht ein klares Fazit: Trumps politische Positionen und seine Körpersprache sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Man könne Trumps Politik ablehnen und trotzdem seine Gesten neutral bewerten. Der Experte mahnt zur Differenzierung – nicht jeder Körperkontakt sei automatisch ein Übergriff oder habe negative Absichten.

Die Fähigkeit, zwischen verschiedenen Arten von Berührungen zu unterscheiden, sei essenziell. Verra erinnert daran, dass ein normaler Händedruck nach ein bis zwei Sekunden vorbei ist. Mit einem Augenzwinkern fügt er hinzu: "Außer Donald Trump schüttelt die Hand." Ein Seitenhieb auf Trumps notorisch lange Begrüßungsrituale, die offenbar zur Marke geworden sind.

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/bos/news.de

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