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"Zerschmettern, versenken, zerstören!": Donald Trump im Polter-Modus - hier vergisst sich der US-Präsident komplett

Vor US-Soldaten und Militärangehörigen auf der USS George Washington auf dem US-Marine-Stützpunkt Yokosuka zog Donald Trump eine knapp einstündige martialische Show ab und beschwor die Stärke der US-Marine. Bild: picture alliance/dpa/AP | Eugene Hoshiko

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  • Donald Trump poltert bei Asien-Reise martialisch drauflos
  • "Zerschmettern, versenken, zerstören!" US-Präsident kennt bei Rede vor US-Soldaten kein Halten mehr
  • "The Don" macht "Frieden durch Stärke" zu neuem Motto der USA

Aktuell ist Donald Trump auf großer Asien-Reise: Seinem Staatsbesuch in Japan will der US-Präsident eine Stippvisite in Südkorea anschließen, wo "The Don" Chinas Präsidenten Xi Jinping treffen will. Am Donnerstag (30.10.2025) wird Donald Trump wieder in den USA erwartet - und nutzt bis dahin seinen Asien-Aufenthalt, um eine Schlagzeile nach der anderen zu produzieren.

Zuerst blamierte sich Donald Trump komplett orientierungslos beim Antrittsbesuch bei Japans neuer Premierministerin Sanae Takaichi, bevor Trumps Besuch von US-Truppen auf dem Flugzeugträger "USS George Washington" des US-Marinestützpunktes Yokosuka bei Tokio erneut für Entsetzen sorgte. Dort zündete "The Don" nämlich den Polter-Turbo und machte in einer knapp einstündigen Ansprache mit martialischer Rhetorik deutlich, für wie unbezwingbar er die US-Marine hält.

"Zerschmettern, versenken, zerstören": Donald Trump poltert martialisch vor Soldaten drauflos

Vor rund 6.000 amerikanischen Soldaten und mehr als 200 Angehörigen der japanischen Selbstverteidigungskräfte warf sich Donald Trump vor einem "Frieden durch Stärke"-Banner in Position. Mit ungewöhnlich harter Rhetorik beschwor der US-Präsident die militärische Überlegenheit der US-Marine - der Auftritt glich einem von Donald Trumps typischen Wahlkampfauftritten, der mit militärischer Symbolik erweitert wurde.

Kein Gegner würde es wagen, Amerikas Seestreitkräfte herauszufordern, erklärte der Republikaner. Falls doch, stünden die amerikanischen Matrosen bereit, ihre Widersacher "zu zerschmettern, zu versenken, zu zerstören und auszulöschen". Diese Wortwahl sei furchtbar, räumte Trump selbst ein. Mit einem Seitenhieb fügte er hinzu, dass er sich damit wohl für den Friedensnobelpreis disqualifiziert habe. Der Präsident betonte die technologische Überlegenheit der US-Streitkräfte: "Niemand hat unsere Waffen, und schon sehr bald wird es noch stärker und mächtiger sein als je zuvor." Und weiter: "Wenn es darum geht, die Vereinigten Staaten zu verteidigen, sind wir nicht mehr politisch korrekt." Seine Regierung verfolge konsequent das Konzept "Frieden durch Stärke", machte Trump deutlich - eine Doktrin, die sich auch in der kürzlichen Umbenennung des Verteidigungsministeriums in Kriegsministerium widerspiegelt.

Donald Trump feiert Milliarden-Investition aus Japan

Trump nutzte seinen Auftritt für eine bedeutende Wirtschaftsankündigung. Die japanische Premierministerin Sanae Takaichi habe ihm mitgeteilt, dass Toyota zehn Milliarden Dollar in neue Produktionsstätten in den Vereinigten Staaten investieren werde. Zusätzlich verkündete der Präsident die Auslieferung der ersten Raketen für Japans F-35-Kampfjets noch in dieser Woche. Der US-Präsident verknüpfte seine Handelspolitik direkt mit militärischen Zielen. "Wenn wir euch nicht involvieren, ist das eine gute Sache", sagte Trump zu den in Japan stationierten Soldaten. Er behauptete, zahlreiche Kriege durch wirtschaftlichen Druck verhindert zu haben: "Sie bereiten sich auf Kämpfe vor, und wir sagen ihnen: 'Kein Handel mehr mit den USA'". Diese Strategie präsentierte er als zentralen Baustein seiner Außenpolitik, bei der Handelsbeziehungen als Druckmittel zur Konfliktverhinderung eingesetzt werden.

Donald Trump zelebriert verstörende Wahlkampfshow auf US-Kriegsschiff

Trump verwandelte den Flugzeugträger in eine Bühne für seinen charakteristischen Politikstil. Er rief verschiedene Mannschaftsgruppen einzeln auf - die "weißen Hemden" für Sicherheit, "blaue Hemden" für Ausrüstung und "gelbe Hemden" für die Flugzeugführung. Jede Erwähnung löste Jubel aus verschiedenen Ecken des Hangars aus. Donald Trump startete eine spontane Umfrage unter den Soldaten zur bevorzugten Katapult-Technologie für Flugzeugstarts. "Dampf!", brüllten die Matrosen zurück. Trump stimmte zu und kritisierte die Milliarden-Ausgaben für "dumme elektrische" Systeme. Er kündigte eine Verfügung an, die künftige Flugzeugträger zur Nutzung von Dampfkatapulten und hydraulischen Aufzügen verpflichten soll.

"The Don" brüstet sich mit Erfolgen im Kampf gegen Drogenkartelle

Der Präsident sprach auch über militärische Operationen gegen den Drogenhandel. Die USA hätten Boote auf See gestoppt, die vermutlich mit Drogen aus Venezuela beladen waren. Bei der umstrittenen Zerstörung dieser Schiffe in der Karibik kamen zahlreiche Menschen ums Leben. Die rechtliche Grundlage für diese Angriffe bleibt unklar. Trump kündigte an, nun den Drogenhandel über Land zu unterbinden - das werde "sehr einfach" sein. Kürzlich wurde bekannt, dass er verdeckte CIA-Einsätze in Venezuela genehmigt hat.

Wer sich Donald Trumps ungekürzte Ausführungen zu Gemüte führen möchte: Auf dem YouTube-Kanal des Weißen Hauses wurde Trumps Rede in voller Länge im Live-Stream übertragen.

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/news.de/dpa/stg

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