Donald Trump: "Das ist mehr als seltsam und gruselig!" Netz wütet gegen Märtyrer-Show
Kirk-Witwe Erika neben US-Präsident Donald Trump Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein
Erstellt von Anika Bube
15.10.2025 11.56
- Donald Trump ehrte Charlie Kirk posthum mit der höchsten zivilen US-Auszeichnung.
- Der US-Präsident ruft den 14. Oktober zum nationalen "Charlie-Kirk-Gedenktag" aus und nennt ihn einen "christlichen Märtyrer".
- Die Zeremonie rührt Trumps Anhänger und sorgt gleichzeitig für Wut und Spott im Netz.
Am Tag, an dem Charlie Kirk 32 Jahre alt geworden wäre, stand seine Witwe Erika unter Tränen im Rosengarten des Weißen Hauses. Neben ihr: Donald Trump, der den getöteten Gründer von Turning Point USA zum Helden erklärte. "Ein christlicher Märtyrer", sagte Trump und verlieh ihm posthum die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung der USA. Die Medaille nahm Erika Kirk bei einer feierlichen Zeremonie entgegen – genau einen Monat nach dem Attentat auf ihren Mann.
Donald Trump erklärt Charlie Kirk zum "christlichen Märtyrer"
Der ultrarechte Aktivist wurde am 10. September während einer Rede an der Utah Valley University erschossen. Trump hatte bereits kurz nach der Tat angekündigt, den konservativen Aktivisten auszuzeichnen. Jetzt machte er sein Versprechen wahr – mit Pathos, patriotischen Worten und einem Gedenktag. "Wir tragen seinen Namen für immer in die Liste der wahren amerikanischen Helden ein", erklärte Trump unter Applaus von Regierungsmitgliedern.
In ihrer Dankesrede kämpfte Erika Kirk mit den Tränen. "Nach siebeneinhalb Jahren Suche nach dem perfekten Geburtstagsgeschenk für Charlie hat der Präsident ihm nun das beste Geschenk überhaupt gemacht", sagte sie. Die Szene – Trumps Hand auf ihrer Schulter, die Sonne über dem Weißen Haus – wurde sofort zu einem Symbol konservativer Märtyrerverehrung.
Trump ruft nationalen "Charlie-Kirk-Gedenktag" aus und sorgt für Empörung
Neben der Medaille unterzeichnete Trump eine Proklamation, die den 14. Oktober zum nationalen Gedenktag für Charlie Kirk erklärt.Darin würdigte er den erschossenen Aktivisten als "christlichen Märtyrer", Vater, Ehemann und Patriot. Das amerikanische Volk solle sich künftig an diesem Tag "in seinen Gotteshäusern versammeln und Kirks Andenken ehren". Mit dieser Entscheidung verankert Trump den umstrittenen Aktivisten endgültig im konservativen Heldenkult seiner Bewegung.
Im Netz sorgt die Auszeichnung für Charlie Kirk für Entsetzen:
- "Das ist so seltsam", kommentiert ein Instagram-Nutzer einen Video-Mitschnitt der Proklamation.
- "Für eine Frau, deren Ehemann vor wenigen Wochen ermordet wurde, lacht und lächelt sie wirklich viel", ist in einem weiteren Kommentar zu lesen.
- "George Floyds Geburtstag ist ebenfalls der 14. Oktober, falls Sie einen alternativen Gedenktag suchen", schreibt ein anderer Instagram-Nutzer.
- "Sie bezeichnen ihn ernsthaft als Märtyrer?", ist in einem weiteren Kommentar zu lesen.
- "Dies wertet die USA, das Christentum und Gedenkstätten im Allgemeinen ab", befindet ein Instagram-Nutzer.
- "Das ist mehr als seltsam – und ehrlich gesagt auch gruselig. Charlie Kirk war kein moderner Heiliger Franz von Assisi. Er war ein rechter Provokateur, kein Heiliger oder Märtyrer. Natürlich hat er es nicht verdient, ermordet zu werden – niemand verdient das –, aber die Rechte hat ihn zu etwas gemacht, das er nie war", ist in einem Tweet zu lesen.
- "Nationalfeiertag für einen verklärten Podcaster. #Idiocracy", schreibt ein X-Nutzer.
Charlie Kirk hatte 2012 im Alter von nur 18 Jahren Turning Point USA gegründet – eine Organisation, die konservative Werte auf US-Campusse brachte. Er wurde zum Gesicht der jungen MAGA-Bewegung und enger Verbündeter Donald Trumps. Während er für seine Anhänger er ein Freiheitskämpfer gegen "linke Cancel Culture" war, steht er wegen rassistischer, homophober und transfeindlicher Aussagen massiv in der Kritik. Nun wird er von Trump als Märtyrer verklärt und spaltet Amerika auch nach seinem Tod.
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