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Victor Gao: "Niemals einen zweiten Schuss!" China droht mit nuklearer Superrakete

Eine chinesische Superrakete soll offenbar jedes Ziel auf der Erde innerhalb von 20 Minuten erreichen. Bild: picture alliance/dpa/XinHua | Li Xueren

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  • Chinas Top-Strategieberater Victor Gao warnt: Das Land werde "niemals einen zweiten Schuss zulassen".
  • Laut Berichten präsentiert Peking eine angebliche Superwaffe, die jeden Ort der Erde in 20 Minuten treffen kann.
  • China betont seinen Verzicht auf den Erstschlag – doch die martialische Rhetorik sorgt weltweit für Unruhe.

Mit einer deutlichen Warnung hat sich China an die Weltgemeinschaft gerichtet und dabei seine nuklearen Fähigkeiten betont. Victor Gao, Vizepräsident des Centre for China and Globalisation, erklärte, die Volksrepublik werde "nicht den ersten Schuss abgeben", würde jedoch "niemals einen zweiten zulassen".

Die Aussagen des langjährigen Loyalisten der Kommunistischen Partei Chinas wurden vom pakistanischen Medienunternehmen "Observer Diplomat" ins Englische übersetzt und in sozialen Medien verbreitet. Das Medium forderte seine Instagram-Follower auf, sich die Aufnahmen anzusehen, um "Chinas kompromisslose Haltung und die Auswirkungen auf die globale Sicherheit zu verstehen". Die Äußerungen erfolgten vor dem Hintergrund steigender weltweiter Spannungen.

Chinesische Superwaffe soll jedes Ziel in 20 Minuten treffen

Laut "Observer Diplomat" beschrieb Gao eine Waffe mit außergewöhnlichen Fähigkeiten. Die Rakete könne angeblich 60 Atomsprengköpfe sowie eine Wasserstoffbombe transportieren. Besonders brisant: Das Waffensystem soll jeden Punkt der Erde in weniger als 20 Minuten erreichen können, ohne dass ein Abfangen möglich sei.

China betone, dass jeder Angriff - ob konventionell oder nuklear - verheerende Folgen haben werde. Die Übersetzung der Aussagen sowie das dazugehörige Video wurden nicht unabhängig verifiziert. Gao präsentierte die militärischen Fähigkeiten seines Landes im Vorfeld des 80. Jahrestages der japanischen Kapitulation im Zweiten Weltkrieg.

Erstschlagverzicht trotz martialischer Rhetorik

Die markigen Worte des Parteifunktionärs fielen in eine Zeit erhöhter internationaler Spannungen. Konflikte zwischen Russland und der Ukraine sowie zwischen Hamas und Israel erschüttern die Weltordnung. Zusätzlich verschärften sich die Spannungen im Südchinesischen Meer und der Taiwanstraße in den vergangenen Monaten.

Gaos Drohungen stehen im Einklang mit Pekings offizieller Verteidigungsdoktrin. Diese beinhaltet den Verzicht auf den nuklearen Erstschlag unter allen Umständen. Zudem verpflichtet sich China, keine Atomwaffen gegen Staaten ohne Nuklearwaffen oder atomwaffenfreie Zonen einzusetzen oder damit zu drohen. Die aggressive Rhetorik dient offenbar der Abschreckung potenzieller Gegner.

China führt größte Armee der Welt

Die Volksrepublik verfügt nach Angaben der International Campaign to Abolish Nuclear Weapons über 600 Atomwaffen. Damit liegt das Land deutlich hinter den USA mit 5.277 und Russland mit 5.449 Sprengköpfen. Bei den konventionellen Streitkräften dominiert Peking jedoch: Mit über zwei Millionen aktiven Soldaten unterhält China laut Statista-Daten vom Mai die weltweit größte Armee.

Indien folgt mit 1,46 Millionen Soldaten, die USA mit 1,3 Millionen, Nordkorea mit 1,28 Millionen und Russland mit 1,1 Millionen. Großbritanniens Streitkräfte umfassen nach Angaben der House of Commons Library etwa 147.300 Personen. Die schiere Größe der chinesischen Armee unterstreicht Pekings militärische Ambitionen.

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/ife/news.de/stg

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