Lars Klingbeil: Große Worte, keine Taten - Vizekanzler verspricht Reformen und liefert nichts
Lars Klingbeil hat im Bundestag große Reformen angekündigt. Bild: picture alliance/dpa | Bernd von Jutrczenka
Von news.de-Redakteur Tobias Rüster
25.09.2025 09.49
- Kommentar zu Klingbeil im Bundestag
- Lars Klingbeil hat nur Ansagen
- So verspielen Merz und Klingbeil noch mehr Vertrauen
- Lars Klingbeil: Schluss mit Ankündigungen
Ein "Hauch Schröder" im Bundestag? Ja, das klang groß: Vizekanzler Lars Klingbeil schwor die Deutschen auf harte Zeiten ein. "Der Status quo ist unser Gegner", donnerte er. Doch wer genauer hinhört, merkt schnell: Schröder hatte damals einen echten Plan. Klingbeil hat (bislang) nur große Worte.
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Lars Klingbeil hat nur Ansagen
2003 stellte Gerhard Schröder die Republik mit seiner Agenda 2010 auf den Kopf. Hartz-Reformen, klare Schnitte, klare Richtung. Klingbeil dagegen bleibt vage. Außer dem Kampf gegen Steuerbetrug kam von ihm nichts Konkretes. Rente? Gesundheit? Bürokratie? Fehlanzeige.
Das Muster ist bekannt - und zieht sich quer durch die Koalition. CDU-Chef Friedrich Merz ruft ebenfalls nach "echten Reformen". Doch währenddessen verschenken Schwarz-Rot munter Milliarden: höhere Pendlerpauschale, Mütterrente, Steuererleichterungen für Gastronomen. Erst Wahlgeschenke verteilen, dann die Bürger auf harte Einschnitte einstimmen - das passt hinten und vorne nicht zusammen.
So verspielen Merz und Klingbeil noch mehr Vertrauen
Die Quittung kommt prompt: Laut Insa-Umfrage glauben nur noch 24 Prozent, dass die Regierung die Wirtschaft wieder flott bekommt. Im Mai waren es noch 43. Klarer kann man es nicht sehen - die Leute durchschauen die Diskrepanz zwischen Reform-Gerede und Reform-Taten.
Lars Klingbeil: Schluss mit Ankündigungen
Klingbeils Rede war laut, aber leer. Schröder riskierte seine Kanzlerschaft, um das Land wirklich zu verändern. Klingbeil riskiert nur eines: das Vertrauen in eine Koalition, die schon jetzt ihre Finanzspielräume im Koalitions-Klein-Klein verbrannt hat.
Fakt ist: Auf den "Herbst der Schulden" muss endlich der "Herbst der Reformen" folgen. Sonst bleibt von Klingbeils großem Auftritt nur eines hängen - heiße Luft.
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