Politik

Markus Söder: Spott über seinen Wurst-Wahn - Französisches TV macht CSU-Chef zur Witzfigur

Markus Söder isst für sein Leben gern Fleisch. Nun hat sich eine französische Fernsehsendung darüber lustig gemacht. Bild: picture alliance/dpa | Leonie Asendorpf

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  • Spott für Markus Söder in französischer Arte-Show "28 Minutes"
  • Journalistin macht sich über exzessiven Fleischkonsum des bayerischen Ministerpräsidenten lustig
  • Falschbehauptungen des CSU-Chefs entlarvt

Wer Markus Söders Social-Media-Profile besucht, findet dort zahlreiche Bilder, auf denen sich der CSU-Chef mit verschiedensten Fleisch- und Wurstwaren präsentiert. Solche Aufnahmen sorgten in Deutschland in den vergangenen Monaten immer wieder für Aufregung. Viele nehmen Söder inzwischen eher als "Foodblogger" denn als bayerischen Ministerpräsidenten wahr. Nun haben seine Essgewohnheiten auch internationale Aufmerksamkeit erregt. Das französische Politmagazin "28 Minutes" (deutsch: 28 Minuten) auf Arte widmete sich ausführlich Söders Fleischkonsum und seiner Anti-Vegetarier-Rhetorik.

Markus Söder verspottet in französischer TV-Show "28 Minutes" als "Gastro-Populist"

Journalistin Marie Bonnisseau präsentierte den CSU-Chef als deutschen Politiker vor, der "Stoppt die Tofu-Diktatur!" gefordert hatte. Mit sarkastischem Unterton zitierte sie in der Sendung, die bereits am 11. September im TV ausgestrahlt wurde, weitere Söder-Sprüche wie "Wir leben hier nicht in einer Brokkoli-Republik" und "Ein Leben ohne Wurst ist möglich, aber sinnlos", was sie mit einem ironischen "Bewegend!" kommentierte.

Die französische Journalistin warf Söder zudem vor "Gastro-Populismus" zu betreiben. Er würde gezielt die "echten deutschen Fleischesser" gegen vegetarisch lebende Eliten in den Städten zu mobilisieren. "Die Journalisten lieben das", so Bonnisseau weiter. Sie verwies auf einen Artikel in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" mit der Überschrift: "Sind Vegetarier auf der dunklen Seite der Macht?" Dieser habe fast wortwörtlich eine Rede von Markus Söder wiedergegeben.

"Er ist immer Wurst", machte sich Bonnisseau weiter über Söder lustig. Sie nahm schließlich auch das Instagram-Profil des CSU-Chefs unter die Lupe, auf dem er Bilder unter dem Hashtag #söderisst veröffentlicht. Außerdem verwies sie auf ein gleichnamiges Rezeptbuch sowie auf die von ihm erfundene Döner-Marke "Söder Kebab".

Journalistin wirft Markus Söder Verbreitung von Fake News vor

Besonders pikant wurde es, als Bonnisseau Söders Behauptungen über die Koalitionsverhandlungen der Union mit der SPD thematisierte. Der Ministerpräsident hatte im Mai in Viechtach erklärt: "Bei der SPD gab es immer veganes Essen, immer miese Stimmung." Er sprach sogar von der "Saskia-Esken-Küche" und prahlte damit, selbst ordentlich aufgetischt zu haben - beginnend mit Weißwurst zum Frühstück. Die Darstellung über die angeblich fleischlose SPD-Küche entlarvte die französische Journalistin als unwahr.

Da zudem die Grünen nicht mehr regieren, sei "unser konservativer Lebemann auf Fake News umgestiegen", so Bonnisseau. Ihre bissige Bewertung: "Lügen schmecken eben auch ohne Hunger." Markus Söder hat sich bislang nicht zu den spöttischen Aussagen in der französischen TV-Show geäußert.

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/bua/news.de/stg

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