Politik

J.D. Vance: Trump-Vize außer sich in Podcast von getötetem Trump-Aktivisten

J.D. Vance hat sich einmal mehr um Kopf und Kragen geredet. Bild: picture alliance/dpa/Pool The New York Times | Doug Mills/The New York Times

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  • J.D. Vance tobt los: Er will "Institutionen zu zerschlagen"
  • Trump-Vize entsetzt mit Behauptung
  • Vance ignoriert Anschläge auf Demokraten

Er hat sich wieder einmal beinahe um Kopf und Kragen geredet. US-Vizepräsident J.D. Vance hat während seiner Moderation von Charlie Kirks Podcast scharfe Kritik an der "extremen Linken" geübt. Er warf ihr eine zunehmende Toleranz gegenüber Gewalt vor. Die Regierung werde gegen Gruppierungen vorgehen, die Kirks Tod feiern und politische Gewalt gegen Gegner fördern, kündigte Vance an.

Es ist nicht der erste verbale Ausfall nach der Ermordung des Trump-Influencers undrechtskonservativen Aktivisten. Kirk (31) war im US-Bundesstaat Utah erschossen worden, als er auf einem Uni-Gelände im Freien als Gastredner gesprochen hatte. Tatverdächtig ist ein junger Mann. Trumps Glaubenschefin wollte darin einen "Plan Gottes" erkennen, eine weitere Trump-Vertraute kündigte prompt die "nationale Scheidung" in den USA an.

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J.D. Vance tobt los: Er will "Institutionen zu zerschlagen"

Der Vizepräsident moderierte die Sendung aus seinem Büro neben dem Weißen Haus. Zu seinen Gästen zählten hochrangige Mitglieder der Trump-Regierung sowie langjährige Weggefährten Kirks aus der konservativen Bewegung, darunter Tucker Carlson und Trump-Berater Stephen Miller.

  • Die Regierung werde daran arbeiten, "Institutionen zu zerschlagen, die Gewalt und Terrorismus in unserem eigenen Land fördern", erklärte Vance.
  • In den kommenden Monaten wolle man alle Optionen prüfen, um echte Einheit im Land herzustellen und jene zu stoppen, die ihre Mitbürger töten würden, weil ihnen deren Meinungen nicht gefallen.

Trump-Vize entsetzt mit Behauptung

Vance stellte während der Sendung eine kontroverse Behauptung auf:

  • "Während unsere Seite des politischen Spektrums sicherlich ihre Verrückten hat, ist es eine statistische Tatsache, dass die meisten Verrückten in der amerikanischen Politik heute stolze Mitglieder der extremen Linken sind", sagte der Vizepräsident.

Er verwies auf eine YouGov-Umfrage und behauptete, die Daten würden klar zeigen, dass Menschen auf der linken Seite viel eher politische Gewalt verteidigen und feiern würden. Dies sei kein Problem beider Seiten, betonte Vance. Falls beide Seiten ein Problem hätten, habe eine Seite ein viel größeres und bösartigeres Problem - und das sei die Wahrheit.

Vance ignoriert Anschläge auf Demokraten

Die Behauptungen über einseitige Gewalt von links ignorieren zahlreiche Angriffe auf Demokraten in den vergangenen Jahren.

  • Im Juni wurden zwei demokratische Abgeordnete in Minnesota angeschossen, einer starb.
  • Im April gab es einen Brandanschlag auf das Haus des demokratischen Gouverneurs Josh Shapiro in Pennsylvania.
  • Ende 2022 und Anfang 2023 bezahlte ein ehemaliger republikanischer Kandidat Schützen, die Häuser demokratischer Politiker in New Mexico attackierten.
  • Paul Pelosi, Ehemann der damaligen Sprecherin Nancy Pelosi, wurde 2022 brutal mit einem Hammer angegriffen. Der Täter hatte nach der Politikerin gesucht.
  • Besonders hervorzuheben ist der gewaltsame Aufstand von Trump-Anhängern am 6. Januar 2021, die versuchten, die Wahlergebnisse von 2020 zu kippen.
  • Auch die geplante Entführung der demokratischen Gouverneurin Gretchen Whitmer 2020 zeigt die Gewaltbereitschaft auf beiden Seiten des politischen Spektrums.

Trumps Glashaus - Faschismus-Vorwürfe in beide Richtungen

Trump und seine Verbündeten machen die angeblich extreme Rhetorik der Linken für Angriffe wie den auf Kirk verantwortlich. Sie kritisieren besonders Vergleiche mit Nazis oder Faschismus-Vorwürfe.

  • "Diese Art von Rhetorik ist direkt verantwortlich für den Terrorismus, den wir heute in unserem Land sehen", sagte Trump zuletzt.

Doch Trump selbst verwendet seit Jahren genau diese Begriffe gegen politische Gegner - sowohl vor als auch nach den Attentatsversuchen auf ihn. 2017 verglich er das Vorgehen der US-Geheimdienste mit "Nazi-Deutschland". Im Mai 2024 sprach er von einer "Gestapo-Administration" der Demokraten.

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