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Donald Trump: Angst vor Protesten überschattet US-Open-Finale

Donald Trump: Veranstalter der US Openn fürchten Buhrufe und Protestaktionen. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alex Brandon

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  • Tennisverband bittet Sender, Reaktionen nicht zu zeigen
  • Trump sorgte bei früheren US-Open-Auftritten für Buhrufe
  • Finale in New York könnte erneut politisch aufgeladen sein

Am Samstag triumphierte Sabalenka abermals bei den US Open. Am Sonntag steht beim Herrenfinale der US Open aber nicht nur das Duell auf dem Court im Mittelpunkt, sondern voraussichtlich auch ein prominenter Zuschauer: Präsident Donald Trump. Der US-Tennisverband hat die übertragenden Sender jedoch darum gebeten, mögliche Publikumsreaktionen auf den Politiker nicht in den Vordergrund zu stellen. Ziel sei es, die Aufmerksamkeit klar auf das sportliche Geschehen im Arthur-Ashe-Stadium zu lenken.

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Warum sorgt Donald Trumps Besuch bei den US Open für Diskussionen?

Trumps letzter Auftritt bei den US Open liegt fast zehn Jahre zurück und blieb vor allem wegen lautstarker Buhrufe im Gedächtnis. In seiner Heimatstadt New York ist das Publikum traditionell kritisch eingestellt, ganz anders als bei den Sportarten, die er zuletzt häufiger besuchte, etwa Box- und MMA-Kämpfe. Deshalb wird gespannt erwartet, wie die Zuschauer diesmal reagieren.

Welche Rolle spielen die TV-Sender?

Die Rechte an der Übertragung liegen bei ESPN, das Finale wird zusätzlich von ABC ausgestrahlt. Beide Sender planen, Trumps Anwesenheit zwar zu erwähnen, aber keine ausführlichen Kameraschwenks ins Publikum zu zeigen. Damit folgt man einer Linie, die auch bei Störaktionen wie Flitzern gilt: Man will diesen Momenten keine zusätzliche Bühne geben.

Was steht im Memo des Tennisverbands zu Donald Trump?

Der Journalist Ben Rothenberg machte "CNN" zufolge am Samstag ein internes Schreiben öffentlich, das für Diskussionen sorgte. Darin appelliert der Tennisverband an die Broadcaster, "Störungen oder Reaktionen auf die Anwesenheit des Präsidenten" nicht zu zeigen. Laut offizieller Stellungnahme sei dies jedoch keine strikte Vorgabe, sondern eine gängige Bitte, um den Fokus auf den Sport zu wahren.

Könnte es dennoch Proteste beim US Open geben?

Ganz ausschließen lässt sich das nicht. Schon 2023 hatten Umweltaktivisten ein Halbfinale unterbrochen und damit Schlagzeilen gemacht. Auch im Vorfeld des diesjährigen Finales äußerten Trump-Kritiker in den sozialen Medien die Hoffnung auf deutliche Protestaktionen. Vor allem die Epstein-Akten sind vielen ein Dorn im Auge. So wurden in England bereits vor der Ankunft von Donald Trump Plakate an Bushaltestellen angebracht, um Unmut auszudrücken. Ob es tatsächlich dazu kommt, bleibt abzuwarten.

Welche Erfahrungen gibt es aus der Vergangenheit?

Trump besucht regelmäßig große Sportereignisse und erlebt dabei sehr unterschiedliche Reaktionen. Beim Super Bowl Anfang des Jahres wurde er nur kurz eingeblendet und überwiegend positiv aufgenommen. Beim Finale der FIFA Klub-Weltmeisterschaft hingegen waren die Buhrufe so laut, dass Videos seines Auftritts viral gingen. Die US Open könnten also erneut zu einer Bühne für Zustimmung oder Ablehnung werden.

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