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Donald Trumps Indien-Zoff: "Das könnte nicht dümmer sein!" Sein Egoismus gefährdet die Beziehung

Donald Trumps Außenpolitik könnte die Beziehung zu Indien verändern. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

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  • Ein Analyst warnt vor den Auswirkungen von Trumps Zoff mit Indien
  • Trumps Politik macht Diplomatiebemühungen kaputt
  • US-Präsident ärgert Indiens Präsident Modi mit Friedensbemühungen wegen des Streits mit Pakistan

Demokratische Analysten haben scharfe Kritik an Donald Trumps Indien-Politik geübt. Ben Rhodes, ehemaliger stellvertretender nationaler Sicherheitsberater unter Obama, und Tommy Vietor warfen dem Präsidenten vor, die strategisch bedeutsame Partnerschaft mit Indien durch persönliche Eitelkeiten aufs Spiel zu setzen. Die Kritik erfolgte in der aktuellen Ausgabe des Podcasts "Pod Save America", nachdem sich Indiens Premierminister Narendra Modi kürzlich in China mit Präsident Xi Jinping und Russlands Staatschef Wladimir Putin getroffen hatte.

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Analyst warnt vor Indien-Zoff: Trump verschiebt internationale Beziehungen

Rhodes bewertete diese Annäherung Modis an die geopolitischen Rivalen der USA als besorgniserregende Entwicklung. Die zunehmende Distanz zwischen Trump und Modi zeige sich deutlich in der Teilnahme des indischen Regierungschefs an dem Gipfeltreffen, das offenbar darauf abzielte, die Position der Vereinigten Staaten zu schwächen. Rhodes äußerte sich in deutlichen Worten über Trumps außenpolitisches Vorgehen. "Das könnte nicht dümmer sein", kritisierte der ehemalige Sicherheitsberater die Strategie des Präsidenten. Er warnte vor einer "massiven tektonischen Verschiebung" in den internationalen Beziehungen.

Demütigung für USA: Modi rückt näher an Xi Jinpings und Wladimir Putins Seite

Die Entwicklung sei aus außenpolitischer Sicht "enorm wichtig", betonte Rhodes. Mehr als 20 Länder hätten sich kürzlich in China versammelt, um die USA gezielt zu "demütigen". Modis Teilnahme an diesem Treffen sende ein klares Signal: Der indische Premierminister bewege sich in Richtung des chinesisch-russischen Lagers und weg vom amerikanischen Einflussbereich.

Trumps Indien-Politik macht jahrelange Diplomatie zunichte

Rhodes erklärte die fatalen Folgen von Trumps Verhalten gegenüber Indien. "Manchmal denken Leute, Außenpolitik sei wirklich kompliziert. Manchmal ist sie es nicht", analysierte der Experte. "Wenn man jemanden wie Dreck behandelt, werden sie sich an deine Gegner anschmiegen."

Über Jahrzehnte hätten US-Präsidenten versucht, die Beziehungen zu Indien wegen dessen wachsendem wirtschaftlichen Einfluss zu stärken. Trump habe diese diplomatischen Bemühungen jedoch leichtfertig verspielt. "Für Trump macht das Indien, ein sehr stolzes Land mit über einer Milliarde Menschen, sich gedemütigt fühlen", warnte Rhodes. Der Präsident treibe das südasiatische Land durch sein Verhalten direkt in die Arme der amerikanischen Widersacher.

Friedensnobelpreis-Forderung als Auslöser

Die Spannungen zwischen Trump und Modi eskalierten nach einem Konflikt zwischen Indien und Pakistan Anfang des Jahres. Rhodes enthüllte, dass Trump offenbar eine Nominierung für den Friedensnobelpreis von Modi erwartete, nachdem sich die Lage zwischen den beiden Nachbarländern beruhigt hatte.

Trump verletzte Indien als Friedensstifter

Der indische Premierminister verweigerte diese Geste jedoch. Besonders demütigend für Indien sei gewesen, dass Trump das Land auf dieselbe Ebene wie Pakistan stellte. "Es ist absolut erniedrigend für Modi, dass Trump das getan hat", erklärte Rhodes. Die USA hätten beiden Ländern befohlen, ihren Streit zu beenden, während Trump sich selbst als Friedensstifter inszenierte. Diese Behandlung habe das Selbstverständnis der aufstrebenden Großmacht Indien verletzt.

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