Politik

Live im Staatsfernsehen: "Die Geschenke sind aufgebraucht!" Putin-Propagandisten drohen Ukraine

Putins Propagandisten prahlen im Staatsfernsehen mit der Großzügigkeit Russlands im Ukraine-Krieg. Bild: picture alliance/dpa/Kremlin Pool via Zuma Press Wire | Gavriil Grigorov

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  • Kreml-TV brüstet sich mit angeblichen Waffenstillständen im Ukraine-Krieg
  • Propagandistin Olga Skabajewa und ihr Gast inszenieren Russland als großzügigen "Geschenkgeber"
  • Reality-Check: Vereinbarungen wurden laut Kiew mehrfach gebrochen.

Nachdem Putin-Propagandisten kürzlich mit den unbesiegbaren und nahezu unsichtbaren Super-U-Booten der russischen Armee im Staatsfernsehen prahlten, folgt nun der nächste Streich. Moderatorin Olga Skabajewa spricht gemeinsam mit ihrem Gast über Verhandlungen zu einem Waffenstillstand im Ukraine-Krieg. Die Propagandisten behaupten, dass es unmöglich sei, "Russland um Geschenke zu bitten".

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Putin-Propagandisten prahlen mit russischer Großzügigkeit im Ukraine-Krieg

Erneut teilte der ehemalige Berater des ukrainischen Innenministers, Anton Geraschtschenko, auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter, einen Mitschnitt aus dem russischen Staatsfernsehen. "Russische Propagandisten behaupten, dass sie 'der Ukraine dreimal einen Waffenstillstand gewährt haben'", fasst Geraschtschenko das Video, das er mit englischen Untertiteln versehen hat, zusammen. Während die Propagandisten mit Russlands Zugeständnissen im Ukraine-Krieg prahlen, sieht die Realität jedoch anders aus. Doch der Reihe nach!

"Es ist unmöglich, mit Russland aus einer Position der Stärke heraus zu verhandeln. Es ist auch unmöglich, Russland um Geschenke zu bitten", sagt der Propagandist im russischen Staatsfernsehen. "In den letzten Jahren ist ihnen [den USA] das gelungen", wirft Skabajewa ein. "Das haben sie, aber die Geschenke sind aufgebraucht. Jetzt gibt es Überraschungen. Die Massenproduktion von Oreshnik und schließlich unser vollständiger Rückzug aus dem INF-Vertrag", sagt der Putin-Propagandist weiter. "Wir haben ihnen [der Ukraine] dreimal eine Luftwaffen-Waffenruhe gewährt. Dreißig Tage lang haben wir keine Energieanlagen angegriffen. Dann gab es die Oster-Waffenruhe und auch eine Waffenruhe zum 80. Jahrestag des Großen Sieges", führt er weiter aus. "All diese Waffenstillstände galten unter anderem auch in der Luft. Aber was hat die Ukraine getan? Sie hat uns mit hochpräzisen amerikanischen Waffen angegriffen und Drohnen auf uns abgefeuert."

Faktencheck: Hat Russland sämtliche Vereinbarungen verletzt?

"In Wirklichkeit hat Russland alle Vereinbarungen nicht eingehalten und verletzt", kommentiert Geraschtschenko die Aussagen im russischen Staatsfernsehen. Russland hat zwar mehrfach befristete Feuerpausen erklärt, unabhängige Überprüfungen zeigen jedoch, dass es regelmäßig zu Verletzungen kam. So beklagte der ukrainische Präsident nach der von Moskau angekündigten Oster-Waffenruhe im Ukraine-Krieg eine Zunahme russischer Angriffe. Demnach gebe es Beschuss von russischer Seite und Angriffe mit Drohnen. Und auch die pauschale Behauptung, es habe in diesen Perioden keine Angriffe auf Energieinfrastruktur gegeben, ist nicht belegbar.

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