Donald Trump: Fernab der Realität - US-Präsident im TV plötzlich in Erklärungsnot
Donald Trump redete sich im Fernsehen in Rage. Bild: picture alliance/dpa/AP | Julia Demaree Nikhinson
Erstellt von Sabrina Böhme
10.08.2025 06.45
- Donald Trump redet sich im TV in Rage
- Arbeitsmarktzahlen passen Trump nicht
- Analyse zeigt: Trump ist realitätsfern
- Mary Trump über Trump: US-Präsident glaubt nur an seine eigene Realität
Donald Trump geriet in der CNBC-Sendung "Squawk Box" in Erklärungsnot. Er versuchte die schlechten Arbeitsmarktzahlen, die hohe Arbeitslosenquote und seine niedrigen Umfragewerte gegenüber Moderator Joe Kernen zu erklären. Der eigentlich als Trump-freundlich geltende Kernen zeigte sich im Interview aber nicht etwa gnädig mit dem US-Präsidenten, sondern unterband seinen Versuch, Unwahrheiten zu verbreiten. Besonders ein Thema brachte den 79-Jährigen auf.
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Donald Trump rastet im TV aus
Donald Trump redete sich in Rage, nachdem Moderator Joe Kernen seine Behauptung korrigiert hatte, mehr als 70 Prozent der Amerikaner würden seine Präsidentschaft unterstützen. Der Gastgeber versuchte, Trump entgegenzukommen und vermutete, er beziehe sich möglicherweise auf Unterstützung innerhalb bestimmter Gruppen.
Diese Richtigstellung löste bei Trump heftige Abwehrreaktionen aus. Er attackierte Kernen und wurde bei weiteren Gesprächsthemen zunehmend defensiv. Der Vorfall ereignete sich nur wenige Tage nach der Entlassung einer hochrangigen Statistikerin, was Experten als Versuch werten, unliebsame Wirtschaftsdaten zu unterdrücken.
Trump gefielen die Zahlen nicht: Statistikchefin gefeuert
Trump entließ kürzlich die Chefin des Amtes für Arbeitsmarktstatistik. Der Präsident warf ihr politische Voreingenommenheit vor, nachdem sie einen Bericht veröffentlicht hatte, der zeigte, dass die Einstellungen in seinen ersten 90 Amtstagen stagniert waren. Mehrere Fachleute interpretieren die Kündigung als Versuch, die Berichterstattung über seine Wirtschaftsbilanz zu beeinflussen. Die Entlassung erfolgte kurz vor dem emotionalen Ausbruch bei CNBC.
YouTuber: Trump geht es nicht um die Realität
Der progressive YouTuber Brian Tyler Cohen analysierte den Vorfall in seiner Sendung "No Lies". Er betonte, dass Trump sich nicht für die Realität interessiere, sondern nur dafür, als der Beste dargestellt zu werden. "Ihm ist egal, dass seine Zustimmungsrate bei 37 Prozent liegt oder wie er sie steigern könnte", erklärte Cohen.
Stattdessen wolle Trump allen weismachen, er habe 70 Prozent Zustimmung. Cohen zog Parallelen zur Entlassung der Statistikerin: "Wenn die Realität nicht passt, feuert er einfach die Verantwortliche und ersetzt sie durch jemanden, der für Donald Trump angenehmere Statistiken liefert."
Er leugnet Fakten: Trump will gut dastehen
Cohen fasste Trumps Verhaltensmuster prägnant zusammen: "Es geht nicht um Realität. Es geht darum, was Trump am besten dastehen lässt." Der Analyst sieht ein systematisches Vorgehen, bei dem der Präsident unbequeme Wahrheiten ignoriert und stattdessen alternative Narrative durchsetzen will.
Die tatsächlichen Arbeitsmarktzahlen interessieren Trump laut Cohen nicht. Wichtig sei nur, dass alle glauben, die Zahlen seien hoch. Diese Strategie zeige sich sowohl beim CNBC-Interview als auch bei der Entlassung der Statistikerin. Anstatt an echten Verbesserungen zu arbeiten, konzentriere sich Trump darauf, die Wahrnehmung durch Manipulation und Personalentscheidungen zu verändern.
Trump-Nichte analysiert Trumps Interview: US-Präsident akzeptiert nur seine eigene Realität
Ähnlich analysierte auch Donald Trumps schärfste Kritikerin, seine Cousine Mary Trump, sein Verhalten auf YouTube. In dem Interview hätte er ein typisches Muster gezeigt. Obwohl der Moderator ihn immer wieder korrigierte, ließ Donald Trump das alles an sich abprallen. "Es ist immer noch nicht angekommen, weil Donald es nicht hören will und er es nicht gewohnt ist. Und er lehnt alles ab. Jede Erzählung, die seiner eigenen bevorzugten Erzählung widerspricht, egal wie realitätsfern sie auch sein mag, ist die Erzählung, an der er festhält", so Mary Trump. Wenn ihm Zahlen in einem Bericht - wie über Arbeitsmarktstatistiken - nicht gefallen, bezeichne er diese als manipuliert.
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bos/news.de/stg