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Donald Trump: Nach kritischer Nachfrage zu Zollpolitik – "The Don" beschimpft Reporter als "Verrückten"

Donald Trump beschimpft einen Journalisten während einer Fragerunde. Bild: picture alliance/dpa/AP | Jacquelyn Martin

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  • Donald Trump nennt Reporter "Verrückten" nach kritischer Frage zu Zollgesetz von 1977
  • US-Präsident rechtfertigt Zollpläne – und teilt heftig gegen Medien aus
  • Streit dreht sich um Trump-Kurs gegen China und Europa

Es hätte eine gewöhnliche Pressekonferenz werden können, doch ein Journalist brachte Donald Trump endgültig auf die Palme. Nach einer kritischen Nachfrage zur rechtlichen Grundlage seiner aktuellen Zollpläne brüllte der Präsident zurück und beschimpfte den Reporter vor laufender Kamera als "Verrückten".

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Der Vorfall ereignete sich am Donnerstag (31.07.2025) während einer Fragestunde. Der Journalist wollte wissen, warum Trump sich bei seinen aktuellen Maßnahmen auf ein bislang ungenutztes Gesetz aus dem Jahr 1977 beruft und warum er dieses nicht schon in seiner ersten Amtszeit angewendet habe.

Die Nachfrage traf offenbar einen Nerv. Trump unterbrach den Reporter mehrfach und konterte schließlich mit einer persönlichen Attacke. "Weil ich gegen Verrückte wie Sie kämpfen musste, die versuchten, Dinge inkorrekt und unangemessen gegen einen ordnungsgemäß gewählten Präsidenten zu unternehmen", wetterte der US-Präsident.

Sie können das Video der Pressekonferenz nicht sehen? Dann hier entlang.

Doch der Reporter blieb hartnäckig: Warum wartete Trump mit der Anwendung dieses Gesetzes bis zur zweiten Amtszeit, wenn er schon früher hätte Milliarden einnehmen können? Der US-Präsident verwies wiederum auf seine bisherigen Maßnahmen. "Wir haben hunderte Milliarden von China eingenommen", betonte er. Die Strafzölle aus dem Jahr 2018 seien Beweis dafür, dass seine Regierung früh aktiv gewesen sei. Weitere Pläne, etwa gegenüber Frankreich oder Italien, seien allerdings durch die Corona-Pandemie gestoppt worden. Zum Schluss konnte sich der Präsident einen weiteren Seitenhieb nicht verkneifen: "Ihr habt darüber nicht besonders gut berichtet."

Faktencheck: Was hat es mit dem Gesetz von 1977 auf sich?

Tatsächlich stützt sich Trumps aktuelle Zollstrategie auf ein Gesetz, das seit Jahrzehnten kaum beachtet wurde. Es erlaubt dem Präsidenten, bei außergewöhnlichen Umständen Handelsmaßnahmen ohne Zustimmung des Kongresses zu ergreifen.

Bereits in seiner ersten Amtszeit hatte Trump 2018 mit Strafzöllen gegen China begonnen. Diese sollten unter anderem den Diebstahl geistigen Eigentums durch China stoppen und brachten dem US-Haushalt Milliarden. Doch warum nun der Rückgriff auf das Gesetz von 1977? Offenbar will Trump damit die rechtliche Grundlage seiner Alleingänge untermauern und gleichzeitig politischen Gegnern den Wind aus den Segeln nehmen. Ein Berufungsgericht prüft aktuell genau diese Frage.

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