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Donald Trump: US-Notenbank stellt sich quer - "The Don" schäumt vor Wut

Donald Trump schäumt vor Wut: Die US-Notenbank senkt den Leitzins nicht. Bild: picture alliance/dpa/AP | Mark Schiefelbein

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  • US-Notenbank trotzt Forderung von Donald Trump
  • Federal Reserve hält Leitzins stabil und lehnt sich damit gegen US-Präsidenten
  • Trump attackiert Fed-Chef Powell öffentlich als "Dummkopf" – droht mit Rauswurf.

Donald Trump fordert vehement, dass die Federal Reserve (Fed) den Leitzins senken soll. Doch die US-Notenbank denkt gar nicht dran. Seit Dezember 2024 hält die Fed den Leitzins stabil und treibt damit den US-Präsidenten zur Weißglut.

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Der Leitzins bleibt – trotz offener Beschimpfungen durch den Präsidenten – unangetastet. Der geldpolitische Paukenschlag kam am Mittwochabend: Die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) hat den Leitzins erneut nicht gesenkt – und sich damit offen gegen den Druck von US-Präsident Donald Trump gestellt. Die Zinsen bleiben in der Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent.

Nach Angaben der Fed vom Mittwoch hat sich das Wirtschaftswachstum im ersten Halbjahr abgeschwächt, während die Unsicherheit über die wirtschaftlichen Aussichten nach wie vor groß ist. Marktbeobachter rechnen frühestens im September mit einer Zinssenkung.

US-Präsident attackiert Fed-Chef Jerome Powell

Bislang stemmt sich US-Notenbank-Chef Jerome Powell gegen Trump, dem die aktuelle Leitzinsspanne zu hoch ist. Weil er aber nicht das bekommt, was er verlangt, hat Trump den Fed-Chef in den vergangenen Monaten immer wieder verbal attackiert und unter anderem als "Dummkopf", "Schwachkopf" und "dummen Kerl" beschimpft. Auch am Mittwoch polterte Trump nur wenige Minuten vor der Bekanntgabe des neuen Leitzinses erneut gegen den Fed-Chef.

Der Hintergrund: Trump will durch Zinssenkungen die Konjunktur ankurbeln – und seine ehrgeizigen, aber hochumstrittenen Steuersenkungen gegenfinanzieren. Das Defizit, so das Haushaltsamt, wird durch das neue Steuergesetz um satte 2,8 Billionen Euro steigen.

Doch die Fed hält dagegen. Ihr Mandat sei klar – Preisstabilität und Vollbeschäftigung. Der Zentralbankrat will die Folgen von Trumps Zollpolitik auf Inflation und Arbeitsmarkt genau analysieren. Der IWF warnt bereits vor steigenden Importpreisen – Händler und Verbraucher zahlen die Zeche. Eine Zinssenkung sei frühestens im September denkbar – aber nur, wenn Inflation und Arbeitsmarkt mitspielen. Noch zeigt sich die Wirtschaft trotz Unsicherheit stabil.

Donald Trump droht mit Rauswurf des Fed-Chefs

Der Arbeitsmarkt bleibt robust, was gegen eine Lockerung spricht. "Bleiben die kommenden Arbeitsmarktberichte solide und kommen die Inflationsraten nicht zurück, wird es zu keiner Zinssenkung im September kommen", sagt Thomas Gitzel von der VP Bank .

Donald Trump deutet mehrfach den Rauswurf von Powell an. Doch der Fed-Chef bleibt bis Mai 2026 im Amt. "Das ist ein großer Schritt, und ich halte ihn einfach nicht für notwendig", wiegelte Trump zuletzt ab. Doch hinter den Kulissen wird bereits an Powells Ablösung gearbeitet. Die Favoriten: Trump-Vertrauter Christopher Waller und Finanzminister Scott Bessent.

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/sfx/news.de/dpa/stg

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