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Donald Trump: "Jeder in Schottland hasst ihn!" Wut gegen "zynischen" Trump-"Zirkus"

Donald Trump reiste zum Golfspielen nach Schottland. Bild: picture alliance/dpa/AP | Alastair Grant

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  • Donald Trump reist zum Golfen nach Schottland
  • Kritiker bezeichnen Privatreise als "zynischen Zirkus"
  • Millionenträume des US-Präsidenten in Schottland geplatzt

US-Präsident Donald Trump ist am Freitag zu einem fünftägigen Privatbesuch in Schottland eingetroffen. Der Republikaner will seine beiden Golfplätze in Turnberry und Aberdeen besuchen. Doch statt Entspannung beim Golfspielen erwartet den Präsidenten ein eisiger Empfang.

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Demos, Straßensperren und der größte Polizeieinsatz seit dem Tod von Queen Elizabeth II.: In Edinburgh und Aberdeen formierten sich Umweltgruppen, Gewerkschaft und Trump-Gegner zu einem "Festival des Widerstands". NebenGesprächen mit EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und dem britischen Premierminister Keir Starmer plant Trump die Einweihung eines neuen 18-Loch-Golfplatz namens "MacLeod" in Aberdeen. Der Name ist eine Hommage an seine Mutter Mary Anne MacLeod, die von den schottischen Hebriden in die USA auswanderte.

Millionen-Versprechen verpufft: Trumps Golfplatz-Flop in Aberdeen

Fast zwei Jahrzehnte nach dem Kauf des Menie-Anwesens nördlich von Aberdeen hat Trump seine großspurigen Ankündigungen nicht eingelöst. 2006 versprach der Immobilienmogul Investitionen von 150 Millionen Pfund und Hunderte neue Arbeitsplätze für die Region. Ein luxuriöses Hotel und zahlreiche Ferienhäuser sollten entstehen. Die Realität sieht anders aus: Statt der angekündigten Arbeitsplatz-Offensive beschäftigt das Resort heute lediglich 84 Mitarbeiter. Weder Hotel noch Ferienhäuser wurden gebaut. Laut Finanzdokumenten schrieb Trump International Scotland 2023 sogar 1,4 Millionen Pfund Verlust. Die Trump Organization verteidigt sich und spricht von "Hunderten Millionen Pfund", die in die schottische Wirtschaft geflossen seien. Man habe trotz bürokratischer Hürden einen der besten modernen Links-Golfplätze aller Zeiten geschaffen.

"Zynischer Zirkus!" Trump-Nachbar rechnet mit US-Präsident ab

"Ich würde seine Reise als ziemlich zynischen Zirkus beschreiben, mehr PR-Stunt als alles andere", sagt David Milne, der berühmte Nachbarn des Trump-Golfresorts, gegenüber der britischen "Metro". Der 61-Jährige kämpft seit Jahren gegen Trumps Expansionsgelüste, verweigerte den Verkauf seines Hauses – und hisste einst die mexikanische Flagge als Protestsymbol gegen Trumps Politik.

Milne und andere Anwohner hatten sich jahrelang gegen Trumps Expansionspläne gewehrt. Der Immobilienmogul wollte ihre Grundstücke aufkaufen, um sein 1.400 Hektar großes Resort zu erweitern. Die Anwohner gründeten die Bewegung "Tripping up Trump" und weigerten sich zu verkaufen. Der Konflikt endete 2009, als die Trump Organization ihre Kaufversuche aufgab.

Dudelsack-Proteste und Whisky-Zorn: Schottland macht gegen Donald Trump mobil

"Jeder in Schottland hasst ihn", behauptet Lachsfischer Michael Forbes, der sich seit Jahren mit Trump anlegt. Der Republikaner hat sich mit seiner Politik viele Feinde gemacht. Seine angedrohten Strafzölle auf schottischen Whisky sorgen für Empörung. Auch seine Ukraine-Position stößt bei den Schotten auf heftige Kritik.

Für Samstag mobilisierten Aktivisten zu Großdemonstrationen. Die Satireseite "The Halfway Post" prophezeit Proteste, die sogar das übertönte ARD-Interview mit AfD-Chefin Weidel übertreffen würden. Demonstranten würden Trump auf Schritt und Tritt verfolgen und dabei "Dudelsack spielen, so laut sie können".

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