Donald Trump: US-Präsident inszeniert sich als Actionheld - Bizarres Trump-Meme sorgt für Wut
Donald Trump lässt sich als Actionheld feiert und kassiert reichlich Spott. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
21.07.2025 08.47
- Surreale Inszenierung: Das Weiße Haus zeigt Trump auf Instagram als übermenschlichen Helden mit Feuerwerk, Adlern und Geldregen – ein Bild wie aus einem patriotischen Hollywood-Film.
- Spalterische Botschaft: Der Begleittext klingt kämpferisch und autoritär – "die Abschiebungen werden weitergehen", "das goldene Zeitalter wird weitergehen".
- Wut statt Jubel: In den Kommentaren äußern viele Nutzer Entsetzen über Stil und Ton – sie werfen der Trump-Regierung Peinlichkeit, Propaganda und Realitätsverlust vor.
Donald Trump ist nunmehr seit sechs Monaten zum zweiten Mal im Amt. Zu diesem Anlass veröffentlichte das Weiße Haus in den sozialen Netzwerken ein bizarres Meme, das den US-Präsidenten zum Actionhelden stilisiert. Während die Trump-Regierung die Errungenschaften des 79-Jährigen feiert, entlädt sich in der Kommentarspalte die Wut der US-Bürger.
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Sechs Monate Donald Trump: Weißes Haus feiert US-Präsidenten als Actionhelden
Die Trump-Regierung hat auf Instagram jüngst ein Bild des US-Präsidenten geteilt, das bizarrer nicht sein könnte.In Siegerpose schreitet Trump durch eine Szenerie, die an patriotische Actionfilme erinnert. Die Körpersprache wirkt entschlossen und übermenschlich. Zusätzlich sieht man Feuerwerk, US-Flaggen, Dollar-Scheine und Adler. Alles klassische Mittel nationalistischer Überhöhung, die Trump als Retter und dominante Führungsfigur stilisieren. Geldscheine fliegen durch die Luft – ein Hinweis auf wirtschaftlichen Reichtum und Macht. Die Adler symbolisieren Freiheit und Stärke, aber in dieser überzeichneten Form auch martialisches Dominanzstreben. Außerdem prangt auf dem Bild der Schriftzug "6 Months" in Rot-Gold. Dadurch wirkt es wie ein Hollywood-Filmplakat.
"ACHTUNG: TRUMP IST NICHT ZUM SPIELEN GEKOMMEN", schreibt das Weiße Haus zu seinem Beitrag. Und weiter: "Sechs Monate sind vergangen. Nur Vollgas. Ohne Bremse. Das Siegen wird weitergehen. Die Abschiebungen werden weitergehen. Die Memes werden weitergehen. DAS GOLDENE ZEITALTER WIRD WEITERGEHEN." Die Wortwahl ist auffällig militant und klingt mehr nach Internetkampagne als nach institutioneller Kommunikation.
"Ich weiß noch, als das Weiße Haus Klasse hatte!" Netz reagiert wütend auf Trump-Meme
In der Kommentarspalte sorgt das Trump-Meme für reichlich Emotionen. Unzählige Instagram-Nutzer lassen ihrer Wut freien Lauf:
- "Für mich als Nicht-Amerikaner sieht das so peinlich für die USA aus."
- "Als Amerikaner ist das beschämend. Es sieht so aus, als ob ein 13-jähriger Junge für dieses Konto verantwortlich ist. Unsere Zukunft ist erschreckend."
- "Ich weiß noch, als das Weiße Haus Klasse hatte."
- "Unsere Steuern und Rechnungen waren noch nie so hoch wie heute. Wie zum Teufel kann das ein Gewinn sein?"
- "Der Account des Weißen Hauses der Vereinigten Staaten postet Grafiken, die aussehen, als gehörten sie auf ein Flohmarkt-T-Shirt."
- "IN 6 MONATEN IST DIESE 'VERWALTUNG' OFFIZIELL DIE ABSOLUT SCHLECHTESTE ALLER ZEITEN GEWESEN."
- "Das alles ist erst sechs Monate her???!!! Wir sind verloren..."
- "Die Propaganda auf diesem offiziellen Konto ist wahnsinnig."
- "Die Gesamtzustimmung zum Präsidenten ist in den letzten sechs Monaten gesunken."
- "Das entspricht so gar nicht dem, was mir als Kind über die Präsidentschaft erzählt wurde."
- "6 Monate Hölle!"
- "So viel Propaganda habe ich nicht mehr gesehen, seit ich vor 10 Jahren in Russland war. Sieht aus. Er lässt sich von seinem Puppenspieler inspirieren."
Ist das Trump-Meme einem US-Präsidenten würdig?
Aus klassischer Sicht auf das Amt: eher nicht. Ein US-Präsident repräsentiert nicht nur eine Partei oder Bewegung, sondern das gesamte Land. Die Bildsprache und der Tonfall des Instagram-Beitrags sind jedoch explizit spalterisch, aggressiv und propagandistisch. Stilistisch erinnert das Bild eher an Wahlkampfpropaganda oder Fan-Art als an offizielle Staatskommunikation. Außerdem ist die Ästhetik überzeichnet bis surreal – fast kultisch, was institutioneller Würde entgegensteht. Die implizite Drohung durch den Satz "the deportations will continue" zeigt einen autoritären Gestus – keine staatsmännische Besonnenheit. Auch der Satz "the memes will continue" verweist auf Trumps enge Verbindung zu Online-Kulturkriegern – kein klassischer politischer Diskurs.
Der Post ist ein klarer Beleg dafür, wie Trumps Weißes Haus politische Kommunikation vollständig entgrenzt hat – zwischen Internetmeme, Heldenerzählung und Regierungsbotschaft verschwimmen die Linien. Es spiegelt den Personenkult wider, den Trump um sich aufbaut – mit einer Ästhetik, die an populistische Führerfiguren erinnert, nicht an demokratische Institutionen.
Fazit: Ein Präsident als Actionheld – das Weiße Haus als Meme-Fabrik. Was früher dem Wahlkampf vorbehalten war, wird nun zur offiziellen Inszenierung der Präsidentschaft: überhöht, aggressiv und selbstergötzend. Trumps 6-Monats-Bilanz? Wenig Regierung, mehr Reality-Show.
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