Donald Trump: "Hier ist etwas faul!" Republikaner werfen Trump-Regierung Vertuschung vor
Donald Trump gerät im Epstein-Skandal zunehmend unter Druck – auch innerhalb der Republikaner. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci
Erstellt von Anika Bube
16.07.2025 13.36
- Epstein-Fall spaltet Trump-Partei: Republikaner rebellieren gegen Kurs der eigenen Regierung
- "Etwas faul": GOP-Abgeordnete stellen offizielle Darstellung des Justizministeriums infrage
- Trump unter Druck: Justizministerin Bondi gerät ins Kreuzfeuer
Brisante Wende im Epstein-Skandal! Die Trump-Regierung gerät in den eigenen Reihen zunehmend unter Druck. Mehrere republikanische Abgeordnete gehen auf Konfrontationskurs und stellen unbequeme Fragen zur Rolle des FBI, der Justiz und der angeblich nicht existierenden "Kundenliste".
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Trump-Basis rebelliert – Republikaner machen Druck im Epstein-Skandal
Vergangene Woche erklärte das Justizministerium unter der Leitung von Pam Bondi, dass der Fall Epstein abgeschlossen sei. Demnach habe sich der verurteilte Sexualstraftäter 2019 in seiner Gefängniszelle selbst das Leben genommen. Außerdem hieß es, dass eine Kundenliste – also Namen einflussreicher Mitwisser oder Täter – nicht existiere. Doch statt Ruhe zu schaffen, löste die Mitteilung einen Sturm der Entrüstung aus. Besonders brisant: Hochrangige Trump-Regierungsmitglieder wie Bondi, FBI-Direktor Kash Patel und Vizepräsident J.D. Vance hatten jahrelang die Veröffentlichung der Epstein-Akten gefordert und der Biden-Regierung eine Vertuschung vorgeworfen. Die jetzige Kehrtwende sorgt für Unmut in den eigenen Reihen.
Donald Trump versuchte zunächst, seine Anhänger zu beruhigen. Er verteidigte Bondi öffentlich und bat darum, die Sache ruhen zu lassen. Doch das ging nach hinten los: Mehrere Republikaner meldeten sich zu Wort – mit harscher Kritik und drastischen Worten.
"Hier ist etwas faul!" Republikaner werfen Trump-Regierung Vertuschung vor
Die ultrakonservative Kongressabgeordnete Marjorie Taylor Greene, bislang eine der treuesten Trumpistinnen, zeigte sich irritiert: "Ich möchte, dass alle Informationen herauskommen", sagte sie gegenüber "Newsweek". Die aktuelle Linie der Regierung sei "definitiv eine komplette Kehrtwende" im Vergleich zu früher. Noch deutlicher wurde Eric Burlison aus Missouri. "Ihr wollt mir erzählen, dass das FBI keine Kommunikation oder Verbindungen zu anderen Beteiligten finden kann?!", schrieb er auf der Social-Media-Plattform X, ehemals Twitter. Und weiter: "Hier ist etwas faul." Für Burlison ist klar: "Jeffrey Epstein hat sich nicht selbst verpfiffen. Das Justizministerium hat den Fall gerade abgeschlossen, und es gibt keine Klientenliste, keine Verantwortlichkeit und jetzt eine fehlende Minute Überwachungsmaterial. Das amerikanische Volk ist nicht dumm. Die Opfer verdienen Gerechtigkeit. Keine weitere Vertuschung."
Ein besonders heikler Punkt: Laut DOJ soll eine Minute der Überwachungsvideos fehlen – ausgerechnet in der Nacht von Epsteins Tod. Bondi erklärte, das liege an einem veralteten System, das sich automatisch zurückgesetzt habe. Ein Zufall? Viele glauben nicht daran.
Auch im Senat wächst der Unmut. Der konservative Senator John Kennedy aus Louisiana forderte bei NBC Klartext: "Ich denke, es ist vollkommen verständlich, dass die amerikanische Bevölkerung wissen möchte, an wen er diese Frauen vermittelt hat – und warum sie nicht strafrechtlich verfolgt wurden." Auch Scott DesJarlais aus Tennessee kritisierte Justizministerin Bondi direkt: "Wenn die Generalstaatsanwältin Kenntnis von Personen hat, die Sexualverbrechen mit Minderjährigen begangen haben, sollte sie diese verfolgen." Der texanische Abgeordnete Michael Cloud äußerte sich vorsichtiger – stellte aber klar: "Einige Dinge bestehen den Geruchstest nicht."
Demokraten wittern Schwäche bei Republikanern – und schlagen zu
Die Spaltung der Republikaner bleibt natürlich auch den Demokraten nicht verborgen. Oppositionsführer Hakeem Jeffries sprach von einer möglichen Vertuschung durch die Trump-Regierung: "Das amerikanische Volk verdient es, die Wahrheit zu erfahren." Bei einer Abstimmung im Repräsentantenhaus versuchten die Demokraten, die vollständige Offenlegung der Epstein-Akten durchzusetzen – vergeblich. Der republikanisch kontrollierte Regelausschuss blockierte den Antrag. Nur zwei Republikaner wagten den Bruch: Ralph Norman stimmte dafür, Chip Roy enthielt sich.
Trump gerät ins Wanken – und Bondi schweigt
Der Druck wächst – auch auf Donald Trump persönlich. Am Dienstag reagierte er erstmals erneut auf die Kritik. Auf Nachfrage sagte er, Bondi solle veröffentlichen, "was auch immer sie für glaubwürdig hält". Eine klare Ansage sieht anders aus. Bondi selbst wich bei einer Pressekonferenz zur Fentanyl-Krise einer direkten Antwort aus. Die Fragen zur Epstein-Causa blieben ungeklärt.
Fazit: Der Epstein-Skandal ist für die Trump-Regierung längst nicht erledigt – im Gegenteil: Er ist zur explosiven Zeitbombe im eigenen Lager geworden. Und je mehr geschwiegen wird, desto lauter werden die Fragen.