Donald Trump abgekanzelt: Bittere Clown-Abrechnung mit US-Präsident - "Er ist keiner von uns!"
Kritiker vergleichen Donald Trump immer wieder mit einem trotteligen Clown - für echte Profi-Clowns sind diese Aussagen eine blanke Beleidigung. Bild: picture alliance / Mike Nelson/EPA/dpa | Mike Nelson
Erstellt von Claudia Löwe
10.07.2025 23.36
- Donald Trump nach Rückkehr ins Weiße Haus verspottet und beschimpft
- US-Präsident mit Clowns verglichen - nun laufen die Profi-Spaßmacher Sturm
- Profi-Clown rechnet mit Trump ab: "Er ist keiner von uns!"
Im November 2024 schaffte es Donald Trump, sich abermals bei den US-Wahlen durchzusetzen und seinen Wiedereinzug ins Weiße Haus zu komplettieren - seitdem vergeht kaum ein Tag, an dem man nicht nur in den USA, sondern überall auf der Welt fassungslos beobachtet, welche bizarren Schimpftiraden der wiedergewählte US-Präsident von sich gibt und mit welchen Entscheidungen der Republikaner für politische Furore sorgt.
Lesen Sie auch:
- "The Don" macht sich mit plumper Eier-Prahlerei zum Gespött
- "Melania muss weg!" Wird Donald Trumps Ehefrau ausgewiesen?
- "Es wäre sehr einfach...." So soll "The Don" hinterrücks ermordet werden
- Donald Trumps Körpersprache lügt nicht - US-Präsident "verbirgt etwas"
- Wie krank ist US-Präsident Donald Trump wirklich?
- "The Don" als "Sumpfkönig" der Lächerlichkeit preisgegeben
Donald Trump als Clown beschimpft - nun gehen die echten Clowns auf die Barrikaden
Dass längst nicht jeder, der Donald Trump bei den jüngsten Wahlen noch seine Stimme gab, weiterhin mit dem politischen Kurs des Präsidenten d'accord geht, zeigen aktuelle Umfragen eindrucksvoll - dazu kommt beißender Spott, dem sich Donald Trump im In- und Ausland ausgesetzt sieht. Auch das geflügelte Wort "Wähle einen Clown und bekomm' einen Zirkus" wird, seitdem Donald Trumps ins Weiße Haus zurückgekehrt ist, immer wieder bemüht - doch dass der US-Präsident ein Clown sein soll, findet die Zunft der professionellen Spaßmacher aus dem Zirkus alles andere als amüsant, wie eine nun veröffentlichte bitterböse Abrechnung zeigt.
Clown-Zunft verbittet sich Vergleiche mit Donald Trump
In einem von der "Washington Post" veröffentlichten Kommentar rechnet Tim Cunningham, seines Zeichens professioneller Clown und Vorstandsvorsitzender der gemeinnützigen Organisation "Clowns ohne Grenzen" mit deutlichen Worten mit Donald Trump und Vergleichen des US-Präsidenten mit tollpatschigen Spaßmachern im Zirkus ab. Denn für Tim Cunningham ist klar: Donald Trump hat mit einem echten Clown, dessen Mission es ist, Freude zu stiften, rein gar nichts gemein.
Profi-Clown Cunningham wehrt sich in seinem Gastbeitrag vehement gegen die inflationäre Verwendung des Begriffs "Clown" als politische Beleidigung: "Lasst uns eine bessere Metapher finden, um Faschismus zu verachten und abzusetzen", schreibt der professionelle Clown. Seine Organisation führt seit 1995 Clown-Shows in Krisengebieten auf. Der erfahrene Künstler, der seit 24 Jahren als professioneller Clown arbeitet, fordert Respekt für die "heilige Kunstform" und bietet eine Alternative an: "Versucht es doch stattdessen mit 'Hanswurst'."
Die Kritik richtet sich explizit gegen Politiker und Kommentatoren, die Donald Trump regelmäßig als Clown bezeichnen - eine Praxis, die laut Cunningham das Verständnis für die wertvolle Arbeit echter Clowns zerstört. Denn Clownerie ist seinen Ausführungen zufolge weit mehr als Slapstick und bunte Perücken. Die Kunstform verlangt jahrelange, oft lebenslange Ausbildung, wie Cunningham betont. Er verweist auf die physische Virtuosität von Vorreitern wie Charlie Chaplin und Buster Keaton sowie das perfekte Timing von Mr. Bean als Beispiele meisterhafter Clown-Kunst. Das Spektrum professioneller Clowns reiche von Pantomime über Akrobatik bis zu Stand-up-Comedy. Künstler wie Bill Irwin, die Charaktere des Cirque du Soleil oder pädagogische Ensembles wie Pig Iron zeigen die Vielfalt moderner Clownerie. Zu erwähnen sei überdies, dass Clowns keine moderne Erfindung sind. Verschiedene indigene Kulturen verehren heilige Clown-Figuren, etwa die Očhéthi Šakówiŋ (Sioux) mit ihrem heyoka - einem ehrenwerten Gemeindemitglied, das durch Humor gesellschaftliche Probleme beleuchtet.
Profi-Clowns gehen auf die Barrikaden nach ständigen Trump-Vergleichen
Die humanitäre Arbeit von "Clowns ohne Grenzen" zeigt eindrucksvoll, was echte Clowns bewirken können. Im Mai 2025 beispielsweise reiste Tim Cunningham nach Beirut, wo lokale Clowns Kindern angesichts ständiger Bombardierungsdrohung Freude brachten. Lehrer berichteten, sie hätten seit Oktober 2023 erstmals wieder "Leben" in den Augen ihrer Schüler gesehen. Die Organisation erreicht eigenen Angaben zufolge Tausende in Flüchtlingslagern. In Haiti beobachtete Cunningham, wie ein Kind während einer schmerzhaften Wundbehandlung ohne Betäubung lachte - abgelenkt durch einen Clown. Rohingya-Kinder tanzten mit Clowns, während ihre Heimat Myanmar im Hintergrund brannte. Selbst verfeindete Gangs in Port-au-Prince einigten sich 2010 darauf, dass ihre Kinder die Clowns sehen sollten - eine kollektive Anerkennung des universellen Bedürfnisses nach Freude.
Donald Trump auch von Promis wiederholt als "Clown" bezeichnet
Prominente Beispiele für die Clown-Beleidigung gibt es zuhauf. Schauspieler Robert De Niro nannte Trump 2024 einen "Feigling und Clown". MSNBC-Moderator Lawrence O'Donnell bezeichnete den Präsidenten im April als "gedemütigten Clown", nachdem dieser von seinen Zollplänen und einer Nominierung zurückgerudert war. Politikstratege James Carville sprach im Mai von der Trump-Regierung als "Clown-Show". Für Tim Cunningham zu viel des Guten: "Unser freudvolles Werk wurde zu einer Beleidigung degradiert", beklagt der Profi-Clown. Jede Wahlsaison werde das Wort "Clown" bemüht, um die chaotische Politik in Washington mit einem Zirkus zu vergleichen. Diese falsche Verwendung zerstöre das Verständnis für eine heilige Kunstform, die seit Jahrhunderten Menschen in Lachen, Leichtigkeit und Kreativität vereine.
Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
loc/news.de/stg