Politik

Kristi Noem: "Eine produktive Lügnerin" - Trump-Ministerin schockt mit Kannibalen-Geschichte

Heimatschutzministerin Kristi Noem und Donald Trump besuchen die neue Haftanstalt "Alligator Alcatraz" in den Everglades. Bild: picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci

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  • Kristi Noem erzählt Kannibalen-Geschichte
  • Trump-Ministerin behauptet, dass ein angeblich illegaler Einwanderer seinen Arm essen wollte
  • Donald Trump lobt die neue Haftanstalt "Alligator Alcatraz" in Florida
  • Abschiebecamp sorgt für Entsetzen

US-Heimatschutzministerin Kristi Noem schockiert mit einer unglaublichen Geschichte: Sie hat behauptet, ein mutmaßlich illegaler Einwanderer habe während eines Abschiebeflugs versucht, seine eigenen Arme zu essen. Die Ministerin machte diese Aussage am Dienstag (1. Juli) bei einem Rundtischgespräch in Florida, als sie gemeinsam mit Präsident Donald Trump ein neues Abschiebezentrum in den Everglades besuchte.

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Kristi Noem erzählt Kannibalen-Geschichte

Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Donald Trump während eines Besuchs der neuen Haftanstalt für Migranten "Alligator Alcatraz" sagte Noem, sie habe mit US-Marshals gesprochen, die mit der Einwanderungsbehörde ICE zusammenarbeiten. Diese hätten ihr von einem "Kannibalen" berichtet, den sie festgenommen und in ein Flugzeug gesetzt hätten. Während des Flugs habe der Mann begonnen, sich selbst zu essen, woraufhin er aus dem Flugzeug geholt und medizinisch versorgt werden musste.

Trump-Ministerin: "Gefährliche Individuen" als Ziel der Behörden

Noem nutzte den Vorfall, um die Art von Personen zu beschreiben, die von den Einwanderungsbehörden ins Visier genommen werden. "Das sind die Art von gestörten Individuen, die auf unseren Straßen in Amerika sind und die wir versuchen, aus unserem Land zu bekommen", erklärte die Ministerin.

Sie kritisierte auch den ehemaligen Präsidenten Joe Biden und warf ihm vor, "die Schlimmsten der Schlimmen" ins Land gelassen zu haben. Ein Sprecher des Heimatschutzministeriums bestätigte, dass sich Noem auf einen Vorfall bezog, den sie bereits am 27. Juni auf ihrem X-Account erwähnt hatte. Damals berichtete sie von Flugzeugproblemen bei der Rückkehr aus Guatemala und dass sie mit einem ICE-Abschiebeflug zurückgeflogen sei.

Trump-Ministerinsorgt für Entsetzen

Noems Geschichte entsetzte. Unter einem Video zeigten sich viele Nutzer fassungslos. Viele spotten auch über sie:

Trump lobt "Alligator Alcatraz"

Trump und Noem besichtigten die neue Hafteinrichtung in den Florida Everglades, die den Spitznamen "Alligator Alcatraz" trägt. Das abgelegene Zentrum liegt etwa 80 Kilometer westlich von Miami inmitten von Sumpfland. Die Anlage wurde laut "Daily Mail" in nur acht Tagen errichtet und erstreckt sich über 16 Kilometer Everglades-Gebiet. Sie verfügt über mehr als 200 Sicherheitskameras, über 8.500 Meter Stacheldraht und 400 Sicherheitskräfte. 

Trump lobte das hochsichere Design der Einrichtung und betonte deren Abgeschiedenheit. Das Weiße Haus hebt die Lage inmitten von Pythons und Alligatoren hervor, um Häftlingen und der Welt zu signalisieren, dass Verstöße gegen US-Einwanderungsgesetze schwere Konsequenzen haben.

Trumps Regierung setzt menschenfeindliche Abschiebepläne fort

Trump kündigte an, die Einrichtung werde bald "einige der bösartigsten Menschen auf dem Planeten" beherbergen. Er plane ähnliche Zentren in vielen Bundesstaaten, wobei Florida eine zweite und wahrscheinlich weitere Anlagen erhalten solle.

Eigentlich sollte daraus ein Flughafen werden. Die Trump-Regierung nutzt das Gelände für ihre menschenfeindlichen Inhaftierungen von Migranten. Damit setzen sie ihre radikale Migrationspolitik weiter um. Einige Kritiker sprechen sogar von "Genozid". Nun Demokraten kritisierten das Zentrum als "Gefangenenlager". Umweltschützer hinterfragten die Auswirkungen auf die Natur, während Ureinwohner protestierten, da es auf heiligem Boden errichtet wurde. Trump reagierte auf die Kontroversen mit den Worten: "Das könnte mich nicht weniger interessieren."

Der Präsident erklärte, dass Migranten, die in ihre Heimatländer zurückkehren wollten, dies tun dürften. Eine Entscheidung über Ausnahmen für Landarbeiter und Bauarbeiter werde er in den kommenden Wochen treffen.

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