Politik

Rundfunk-Landschaft auf Sparkurs: ÖRR bald hinfällig? 17 Rundfunk-Sender stehen vor dem Aus

Erst vor kurzem feierte der ARD sein 75-jähriges Bestehen - nun wird der Rotstift angesetzt. Bild: picture alliance/dpa | Focke Strangmann

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  • Länder fordern massive Einsparungen von Rundfunk-Sendern
  • ÖRR muss insgesamt 17 Radiosender einstampfen
  • ARD, ZDF und Co. haben zu viele Überschneidungen im Programm

Nachdem die Ministerpräsidenten im vergangenen Jahr eine Erhöhung der Gebühren für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht zustimmten, zeigen sich nun die Konsequenzen. Die Bundesländer fordern jetzt weitreichende Reformen von ARD, ZDF und Co. - auch Einsparungen stehen ab sofort auf der Tagesordnung.

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Zahl der Radiosender soll stark beschnitten werden

Laut"Bild"-Informationen fand am 25. Juni 2025 eine Tagung der ARD-Intendanten in Bremen statt. Kern der Besprechungen war vor allem der "Reformprozess" - dieser soll vor allem die Radiosender von neun Rundfunk-Anstalten betreffen. Aktuell gibt es ein Angebot von 70 unterschiedlichen Radiowellen, die über UKW oder rein digital empfangen werden können. Die knallharte Forderung der Länder: Die Rundfunkanstalten sollen diese Zahl auf maximal 53 Sender beschränken.

Thematisches Angebot überschneidet sich teilweise

So will man ab 2027 bei insgesamt 17 Kanälen einsparen. Ob das nun bedeutet, dass die Sender direkt eingestellt werden oder vereinzelt noch als Podcasts oder Streams verfügbar bleiben, ist bislang noch unklar. Bundesweit gibt es etliche Überschneidungen - so unterhalten etwa BR, NDR und MDR zurzeit jeweils einen eigenen Schlager-Sender.

Auch für Klassik leistet sich der MDR einen einzelnen Sender, genauso für Kultur und außerdem ein Programm für Kinder ("MDR Tweens") und Jugendliche ("Sputnik"). Für junge Hörer haben allerdings auch der WDR ("Die Maus") und SWR ("Das Ding") Programme. Der BR genießt einen eigenen Kanal für Volksmusik ("BR Heimat"), der NDR für alternative Musik ("Blue"). Kurzum: Es gibt schlichtweg zu viele Sender, ohne dass eine entsprechende thematische Vielfalt angeboten wird.

Konkrete Infos zum Umbau sollen noch heute folgen

Daher sollen einige Sender und Formate nun dran glauben müssen. Eine endgültige Entscheidung soll bald getroffen werden. Die Intendanten planen, bereits Ende Juni ihre Mitarbeiter über die bevorstehenden Änderungen zu informieren. Der ARD-Sender SWR baut ab Juli sein Programm um, danach verschwinden einige Formate wie "In aller Freundschaft - Die jungen Ärzte" aus dem Angebot.

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/loc/news.de

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