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Deutsche Bundeswehr in Litauen: Vorbereitung auf Putin-Angriff - Soldaten bis 2027 kampfbereit

Die deutsche Bundeswehr verlegt bereits Soldaten nach Litauen, um für einen Putin-Angriff gewappnet zu sein. Bild: picture alliance/dpa/Pool Sputnik Kremlin/AP | Gavriil Grigorov

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  • Deutsche Bundeswehr verlegt bis 2027 5.000 Soldaten nach Litauen
  • Bundeswehr bereitet sich auf Ernstfall eines Putin-Angriffs auf Nato-Gebiet vor
  • Bundeswehr entschlossen, "jeden Zentimeter des Bündnisgebietes" zu verteidigen

Verteidigungsminister Boris Pistorius hat Russland als die auf absehbare Zeit größte Bedrohung für den Frieden in Europa bezeichnet. "Abschreckung und Verteidigung sind Deutschlands Top-Prioritäten", sagte der SPD-Politiker Ende Mai in der litauischen Hauptstadt Vilnius beim Appell zur Aufstellung der in dem Land stationierten Panzerbrigade 45, die den Beinamen "Litauen" trägt.

Boris Pistorius warnt vor Putin-Angriff auf Europa - Bundeswehr in Litauen stationiert

"Wir können und werden nicht wegschauen. Ohne Sicherheit gibt es keine Freiheit, ohne Sicherheit gibt es keine Souveränität", so Pistorius. Deswegen gelte es, vorbereitet zu sein und dies auch zu demonstrieren. Chef der 5.000 Soldaten, die bis 2027 nach Litauen verlegt werden sollen, ist Brigadegeneral Christoph Huber. Im Interview mit der "Bild" sprach der Militär über den möglichen Ernstfall eines Putin-Angriffs auf Litauen.

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Die Kritik einzelner deutscher Politiker, wonach die Bundeswehr-Soldaten in Litauen auf dem "Präsentierteller" stehen würden und "Kanonenfutter" seien, kann Huber nicht nachvollziehen. "Wir sind hier nicht allein als Deutsche. Wir haben hier in Litauen die litauischen Streitkräfte, die amerikanischen, die Norweger, die Niederländer. Wir sind das Nato-Bündnis, das stärkste Verteidigungsbündnis der Geschichte. Und wir stehen für genau die Verteidigung, wenn es erforderlich ist, von jedem Zentimeter dieses Bündnisgebietes ein", so der Brigadegeneral.

Bundeswehr-Soldaten bereit, im Kampf gegen Wladimir Putin zu sterben

Dass sie im Ernstfall, sollte Wladimir Putin in Litauen einmarschieren, sterben könnten, ist den Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten laut Huber bewusst. "Wir Soldatinnen und Soldaten haben einen Eid geschworen und das ist am Ende des Tages Recht und Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen. Und das Wort tapfer schließt auch gegebenenfalls den Tod mit ein", so Christoph Huber.

Noch befindet sich die Panzerbrigade 45 Litauen im Aufbau. Laut Huber wurde im letzten Jahr das Vorkommando verlegt und mittlerweile befinden sich rund 400 Angehörige der Brigade vor Ort. "er weitere Aufwuchs für die Brigade ist abhängig von der Bereitstellung der Infrastruktur, die Litauen uns zugesichert hat. Das sind Mammutbauprojekte", so der Militär.

Bundeswehr-Soldaten meldeten sich freiwillig für Panzerbrigade Litauen

Übrigens: Der Dienst in der Panzerbrigade in Litauen stieß bei den Bundeswehr-Soldatinnen und -Soldaten auf großes Interesse. "Wir hatten für 500 Stellen rund 1.800 Freiwillige", so Huber. "Wir haben schon zahlreiche Familien hier in Litauen und ich kriege nur positives Feedback von den Familien. Über 40 Kinder gehen hier bereits in Kindergärten und Schulen von uns."

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/sfx/news.de/dpa

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