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Donald Trump: Experte erklärt: Der plötzliche Rückzieher deckt seine Schwäche auf

Donald Trump zeigt nach seinem Zoll-Rückzieher Schwäche. Bild: picture alliance/dpa/POOL/AP | -

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  • Wirtschaftsexperte nennt möglichen Grund für Donald Trumps Zoll-Rückzieher
  • China könnte nach den Mega-Zöllen mit Maßnahmen reagieren
  • US-Staatsanleihen könnten hinter Trumps Kehrtwende stecken

Donald Trumps Entscheidungen ähneln oft dem Wetter. Immer wieder ändert er seine Pläne - so auch in seiner Zollpolitik. Nachdem er für viele Länder Strafzölle von 10 Prozent erhoben hatte, setzte er sie am Mittwoch, 9. April, plötzlich aus. Gleichzeitig erhöhte er die Zölle für China um insgesamt 145 Prozent. Laut einem Wirtschaftsexperten sieht China Trumps Rückzieher als Schwachstelle, die Peking ausnutzen könnte.

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Donald Trump pausiert Zölle wegen Anleihen

Wenn es nach einigen Analysten geht, könnte Trump die Zölle pausiert haben, weil er befürchtet, dass Länder Staatsanleihen verkaufen. Denn diese Anleihen stabilisieren das globale Finanzsystem. Vermehrte Verkäufe könnte der Weltwirtschaft zusetzen. Dennoch müsste eine Rezession vorliegen. Die Anleihenkurse müssen nach unten fallen, was die Kreditkosten erhöht. Der Markt für diese Anleihen beläuft sich auf 29 Billionen US-Dollar, schreibt "News Week". Die Rendite für US-Staatsanleihen belief sich am Mittwoch auf 4,45 Prozent.

Wirtschaftsexperte erklärt: Trumps Rückzieher deckt seine Schwäche auf

Nachdem China mit noch mehr Zöllen auf Importe belastet wurden, könnte das Land mit Gegenmaßnahmen auf Trumps riesiges Zollpaket reagieren, erklärt Timothy Ash, Ökonom und wissenschaftlicher Mitarbeiter im Clapham House auf X: "Peking sieht in der heutigen Kehrtwende Trumps eine Schwäche der USA und wird nun entschlossener sein, mit harten Bandagen zu kämpfen. Trump hat allen die Schwachstellen der USA offenbart - den Anleihemarkt, die Milliardäre um Trump, die seine weiche Schattenseite sind (igitt)." China besitzt US-Staatsanleihen im Wert von rundChina, das US-Staatsanleihen im Wert von rund 760 Milliarden US-Dollar. Andere Analysten und Kommentatoren, wie Jessica Tarlov, sehen hinter Trumps Kehrtwende den globalen Anleihenmarkt.

Nichts verstanden? Das Weiße Haus reagiert nach Trumps Zoll-Kehrtwende

Das Weiße Haus reagierte zunächst mit einem alten Beitrag des US-Präsidenten aus dem Jahr 2014. Darin bezeichnete er Deals als seine Kunstform, die ihm den "Kick geben". Die Pressesprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, äußerte sich am Mittwoch vor Reportern. Sie sagte, dass viele in den Medien nicht gesehen haben, was Trump macht. "Viele von Ihnen in den Medien haben offensichtlich 'The Art of the Deal' verpasst", erklärt sie und bezieht sich dabei auf Trumps Buch aus dem Jahr 1987. Darin gibt er Tipps für Unternehmer.

Weitere Entwicklungen im Zoll-Streit: China zeigt sich im Handelsstreit mit den USA unnachgiebig: Die Gegenzölle auf US-Waren sollen von 84 auf 125 Prozent steigen, wie die Zollkommission des chinesischen Staatsrates mitteilte. Zuvor hatte US-Präsident Donald Trump die Zölle auf chinesische Einfuhren erneut erhöht.

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/sfx/news.de/dpa

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