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Ricarda Lang : Zuschauer wettern gegen "grünen Dünnschiss" bei "Maischberger"

Ricarda Lang war bei "maischberger" zu Gast. Bild: picture alliance/dpa | Kay Nietfeld

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Brennende Barrikaden, fliegende Pflastersteine und sogar Verletzte: Die Proteste gegen die Grünen eskalieren zunehmend. Am Mittwochabend (06.03.2024) sprach Parteivorsitzende Ricarda Lang gemeinsam mit Sandra Maischberger über die Mitverantwortung der Grünen-Politik an den Unruhen sowie der Arbeit der Ampel-Regierung.

Ricarda Lang bei "Maischberger" am 06.03.2024:"Kein Verständnis" für gewalttätige Proteste

"Ich hätte mir das, was wir im Moment erleben, vor ein paar Monaten noch nicht vorstellen können", sagt sie bei "Maischberger". "Ich finde, als Politikerin muss man in der Lage sein, einen rauen Ton auszuhalten. Man muss es auch aushalten, dass Leute buhen, wenn man auf eine Veranstaltung kommt. Und jemand disqualifiziert sich auch nicht vom demokratischen Diskurs, wenn er sich mal im Ton vergriffen hat", sagt Ricarda Lang. Beim politischen Aschermittwoch in Biberach seien jedoch Grenzen überschritten worden. Die Grünen-Chefin kritisiert außerdem die Blockade einer Bundesstraße in Brandenburg. Bauern haben die Straße mit Misthaufen und Bäumen blockiert. Drei Autos sind im Dunkeln gegen die Blockade gekracht. Fünf Menschen wurden dabei verletzt. "Das ist gewalttätig", schimpft Lang. "Da muss auch jeder Politiker klar sagen: Dafür gibt es kein Verständnis, keine Toleranz und keine Akzeptanz." Man müsse sich daher fragen, wann derartige Aktionen den demokratischen Grundkonsens infrage stellen. "Dieser Grundkonsens ist, dass wir bei allen Unterschieden und bei aller Kritik in der Lage sind, friedlich miteinander Konflikte zu lösen", stellt die Grünen-Politikerin klar.

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Maischberger konfrontiert Ricarda Lang schließlich mit Protestformen der Grünen, wie zivilen Ungehorsam. Für die Grünen-Politikerin sei Protest grundsätzlich okay. Jedoch sei eine Grenze überschritten, wenn es für die Gesundheit und das Wohl anderer Menschen gefährlich werde. "Und wenn Gewalt bei solchen Demonstrationen ausgeübt wird, dann ist das nicht das Problem der Grünen, sondern ein Problem für unsere Demokratie", sagt Lang.

Ricarda Lang äußert sich über Verantwortung der Grünen am Hass

Außerdem kommt die Grünen-Chefin auch auf Markus Söder zu sprechen. "Ich erwarte von Markus Söder nicht, dass er nett zu mir ist. Ich erwarte keine Solidarität mit den Grünen, aber das Grenzen gezogen werden. Ich finde es schlimmer, dass er jetzt zu diesen Vorfällen sagt: 'Ja, ist doof. Aber irgendwie auch selber schuld'", wettert Ricarda Lang. Sie gesteht ein, dass natürlich auch die Politik der Grünen einen gewissen Anteil an den Protesten schuld seien. "Das Schöne an einer Demokratie ist ja: Auch wenn man Ricarda Lang zum Kotzen findet, wenn man die Ampel richtig blöd findet, dann hat man andere Alternativen. Dann muss man weder Rechtsextreme wählen, noch muss man gewalttätig werden. Es gibt in der Demokratie andere Alternativen." Das Vertrauen in demokratische Institutionen haben in den vergangenen zwei Jahren massiv gelitten. Nun sei es wichtig, sich zu überlegen: Was müsse die Politik besser machen? "Was müssen wir tun, um das Vertrauen zurückzugewinnen?", sagt Lang schließlich.

Sandra Maischberger: Wann kommt der Koalitionsbruch?

Anschließend geht es um die Arbeit der Ampel-Koalition. Maischberger verweist auf eine Aussage von Bundesfinanzminister Christian Lindner. "Man muss in aller Ruhe sagen, dass die Grünen den Bundeskanzler zum Koalitionsbruch auffordern", zitiert die Moderatorin. Während die Liberalen auf die Einhaltung der Schuldenbremse pochen, fordern die Grünen neue Schulden für gezielte Investitionen. "Wir kommen aus unterschiedlichen Denkschulen. [...] Wir müssen aber innerhalb dieser Regierung einen Weg finden. Und wir werden da Schritte machen, was die Entlastung der Wirtschaft angeht. Und gleichzeitig sagen wir Grüne: Dauerhaft müssen wir mehr investieren. Dauerhaft werden wir uns den Sparkurs nicht leisten können", stellt Ricarda Lang klar. "Das heißt, das ist für die Zeit nach der Regierung mit der FDP schon gesprochen. Und wann kommt diese Zeit? Wann kommt der Koalitionsbruch? Also noch in dieser Legislatur", bohrt Maischberger nach. Natürlich denke die Grünen-Politikerin darüber nach, was nach 2025 komme. Jedoch sei sich Ricarda Lang sicher, dass die Koalition bis 2025 zusammen regieren werde.

"Die Frau ist so inkompetent und dumm!" Hasskommentare gegen Ricarda Lang fluten das Netz

Der Auftritt von Ricarda Lang bei "maischberger" sorgt im Netz für Diskussionen. "Und wieder sind es wohl nur die Grünen, die 'Fehler' gemacht haben, nicht die SPD oder Gott bewahre die FDP. Ricarda Lang schlägt sich tapfer, aber wenn #Maischberger hetzen will, dann hetzt sie halt", schreibt ein Zuschauer. "Für diese Souveränität kann man Ricarda Lang nur bewundern", heißt es in einem Tweet. "1 2 3 gleich geht das Bodyshaming wieder los. Besorgte Bürger ohne Hirn ohne Argumente gegen Frau Lang offenbaren ihre Armseligkeit", befürchtet ein X-Nutzer. Und Tatsache: Es dauert nicht lang, bis die ersten Hasskommentare das Netz fluten.

"Dieses Gezappel! Immer wieder werde ich an einen Tyrannosaurus Rex erinnert, wenn die kurzen Ärmchen wieder die Luft umwälzen", stört sich ein Zuschauer an der Gestik der Grünen-Chefin. "Ich kann die Lang wirklich nur schwer ertragen. Was macht die immer mit den Armen? Alles affektiert? Dieser wehleidige Gesichtsausdruck. #Maischberger", ist in einem Tweet zu lesen. "Nach dem Geplapper von @Ricarda_Lang bei #maischberger bin ich überzeugt, wer die Grünen wählt, hat die Kontrolle über sein Leben verloren", schreibt ein anderer X-Nutzer. "Eine Stunde lang grüner Dünnschiss heute bei #Maischberger", ist in einem weiteren Tweet zu lesen. "Ich würde mich ja freuen, wenn es bei #Lang nur Äußerlichkeiten zum Hetzen geben würde, aber die Frau ist so inkompetent und dumm, dass man fast schon Mitleid hat", poltert ein X-Nutzer.

Die komplette Sendung vom 06.03.2024 können Sie in der ARD-Mediathek als Video-on-Demand abrufen.

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/fka/news.de

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