Polarlichter an Heiligabend: Weihnachtswunder am Himmel? Meteorologe schürt Hoffnung
Tanzen an Weihnachten etwa Polarlichter über Deutschland? Bild: AdobeStock / Linus Kaufmann
Von news.de-Redakteurin Anika Bube
09.12.2025 11.59
- Meteorologe Jan Schenk hält Polarlichter an Weihnachten für möglich – sogar als "richtig großes Ereignis".
- Tatsächlich steht die Sonne derzeit unter Hochspannung – ein G3-Sturm wird erwartet.
- Eine seriöse Polarlicht-Prognose zwei Wochen vorher ist physikalisch unmöglich.
Zwei Wochen vor Weihnachten wartet der Meteorologe Jan Schenk von "weather.com" mit einer spektakulären Vorhersage auf. Demnach sollen an den Feiertagen Polarlichter über Deutschland am Nachthimmel tanzen. Doch was ist dran an der Prognose? Können wir uns an Weihnachten wirklich über ein derartiges Spektakel freuen?
Polarlichter an Weihnachten? Meteorologe macht spektakuläre Vorhersage
Derzeit brodelt es gewaltig auf der Sonnenoberfläche. Das Space Weather Prediction Center der NOAA erwartet für den 9. Dezember 2025 einen starken geomagnetischen Sturm der Klasse G3. Bei einem solchen Sonnensturm ist es durchaus möglich, dass auch in der Bundesrepublik Polarlichter sichtbar werden.
Laut Schenk sei an Weihnachten jedoch noch ein sehr viel stärkerer Sonnensturm möglich. "An Weihnachten zeigt die Prognose bis zu fünf Tage einen geomagnetischen Sturm. Das ist ein richtig starkes, ein richtig großes Ereignis", erklärt der Meteorologe. "Wir haben keine Messstation auf der Sonne. Aber das ist das Beste, was wir haben und wahrscheinlich wird da was passieren rund um Weihnachten."
Warum die Polarlicht-Prognose kaum haltbar ist
Fakt ist jedoch, dass eine derartige Vorhersage nicht seriös ist. Eine verlässliche Prognose von Polarlichtern zwei Wochen im Voraus ist nach aktuellem Stand der Weltraumwetter-Forschung nicht möglich. Die Sonnenaktivität lässt sich nur wenige Tage im Voraus berechnen.
Polarlichter entstehen, wenn energiereiche Teilchen aus koronalen Massenauswürfen (CMEs) oder schnellen Sonnenwindströmen auf die Erde treffen. Wenn eine Plasmablase (CME) in Richtung Erde geschleudert wird, gibt es eine maximale Vorwarnzeit von ein bis drei tagen. Bei Sonnenwind sogar fünf bis sieben Tage. Zwei Wochen liegen deutlich außerhalb des physikalisch möglichen Vorhersagefensters. Was man seriös sagen kann, ist maximal, dass die Sonne derzeit äußerst aktiv ist. Daher könnte es im Dezember generell zu Polarlichtern kommen. Eine präzise Datumsangabe ist jedoch keine echte Prognose, sondern ein Glückstreffer.
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