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Betrug am Telefon hat Hochkonjunktur: Telefon-Anbieter schlägt Alarm - Abzockversuche nehmen stark zu

Telefonanbieter wie Vodafone warnen gerade in der Vorweihnachtszeit vor gehäuften Abzock-Versuchen per Telefon (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock / Kevin

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  • Telefonanbieter warnen: Abzock-Anrufe nehmen in der Vorweihnachtszeit zu
  • Tendenz steigend: Mehr Spam-Anrufe bei Vodafone registriert
  • Genervt von Belästigung und Abzocke am Telefon? So können Sie sich wehren

Gerade in der Vorweihnachtszeit, wenn Anrufe bei Verwandten und Bekannten häufiger stattfinden, hat betrügerische Abzocke Hochkonjunktur. Nun hat der Mobilfunknetzbetreiber Vodafone seine Kunden ausdrücklich vor betrügerischen Anrufen gewarnt und zugleich mitgeteilt, welches Ausmaß Spam-Anrufe bereits erreicht haben.

Vodafone warnt vor zunehmendem Telefon-Betrug - gerade in der Vorweihnachtszeit

Im Zeitraum von Ende April bis Mitte November 2025 erschien demnach die Warnung "Vorsicht: Betrug möglich!" bei insgesamt 41 Millionen eingehenden Anrufen auf den Displays der Vodafone-Nutzer. Dies entspricht durchschnittlich 210.000 Warnhinweisen pro Tag.

Die Anzahl der täglichen Warnmeldungen zeigt dabei eine besorgniserregende Entwicklung: In den vergangenen Wochen verzeichnete das Düsseldorfer Unternehmen einen Anstieg der verdächtigen Anrufe. Die Warnungen betreffen sowohl ausländische als auch deutsche Rufnummern und sollen Verbraucher davor bewahren, persönliche Daten preiszugeben oder sich zu Geldübergaben überreden zu lassen.

Warnsystem für Handynutzer zeigt Wirkung: Betrüger scheitern massenhaft

Die Schutzmaßnahme des Mobilfunkanbieters erweist sich als äußerst effektiv. Von den 41 Millionen Anrufen mit Betrugswarnung nahmen die Nutzer lediglich 12 Prozent entgegen. Diese niedrige Quote zeigt, dass die Warnhinweise ihre abschreckende Wirkung nicht verfehlen. Der Erfolg wird besonders im Vergleich deutlich: Bei Anrufen ohne angezeigte Rufnummer liegt die Annahmerate bei 60 Prozent - fünfmal höher als bei den als verdächtig markierten Gesprächen. Die Mehrheit der gewarnten Handybesitzer entscheidet sich demnach bewusst gegen das Abheben des Hörers. Auch die Polizei unterstützt diese Vorsichtsmaßnahmen und rät ebenfalls zur Zurückhaltung bei unbekannten Nummern.

Weihnachtszeit lockt Betrüger: Vodafone warnt Telefonkunden eindringlich

Die Gefahr durch Telefonbetrug nimmt gerade zur Weihnachtszeit deutlich zu. Vodafone-Deutschlandchef Marcel de Groot mahnt zur besonderen Wachsamkeit: "Die Bedrohung durch Betrug im Netz und am Telefon ist allgegenwärtig." Technologie allein reiche als Schutz nicht aus - jeder müsse genau prüfen, mit wem er telefoniere.

"Vor allem in Richtung Weihnachten heißt das: Um sich zu schützen, ist es wichtig, wachsam zu bleiben, keine persönlichen Informationen preiszugeben und verdächtige Anrufe oder auch Nachrichten zu ignorieren", betont de Groot. In der Vorweihnachtszeit steige erfahrungsgemäß die Zahl der Betrugsversuche, da Kriminelle die geschäftige Zeit und emotionale Stimmung ausnutzen.

Betrüger-Datenbank soll Telefonkunden vor Abzocke schützen

Das Warnsystem basiert auf einer umfangreichen Datenbank mit verdächtigen Rufnummern. Darin gespeichert sind Hotlines, die ohne erforderliche Einwilligung aggressiv Waren und Services anpreisen, sowie Nummern von Kriminellen, die an sensible Informationen gelangen oder Zahlungen erschleichen wollen. Die Einträge stammen hauptsächlich aus Meldungen betroffener Kunden.

Von Telefon-Betrug genervt? So können Sie sich wehren

Gewarnt werden alle Handynutzer, deren Mobilfunk-Vertragspartner auf das Vodafone-Netz zurückgreift - also nicht nur Vodafone selbst, sondern auch Firmen wie 1&1, deren Kunden in den meisten Gegenden Deutschlands im Rahmen eines National-Roaming-Vertrags mit den Vodafone-Antennen verbunden werden. Die Konkurrenten Deutsche Telekom und O2 Telefónica haben so ein Spam-Warnsystem bislang nicht für Handykunden freigeschaltet.Beschwerden über Rufnummern-Missbrauch können die Verbraucherinnen und Verbraucher bei der Bundesnetzagentur einreichen.Vodafone darf die deutschen Rufnummern nur auf Anordnung der Bonner Aufsichtsbehörde sperren. Wenn die Nummer aber aus dem Ausland kommt, wird es schwierig: Die Bundesnetzagentur kontaktiert dann zwar die zuständige ausländische Behörde, danach passiert dann aber selten etwas.

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