Karneval-Saison in Köln 2025: Kölle alaaf! Alles was Sie zum Sessionsauftakt am 11.11. wissen müssen
Zum Auftakt der Karnevalssaison übernehmen die Jecken wieder die Straßen Kölns. Bild: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
Erstellt von Felix Schneider
11.11.2025 16.01
- Es ist soweit: Am 11.11. um 11.11 Uhr beginnt der Auftakt zum Karneval
- In Köln laufen die Vorbereitungen zum Sessionsauftakt auf Hochtouren
- Wo Sie die Feierlichkeiten live mitverfolgen können, verraten wir hier
Endlich geht es wieder los: Am 11.11. um 11.11 Uhr fällt der Startschuss für die neue Session - der Auftakt für die fünfte Jahreszeit, den Kölner Karneval. Kaum hat der Tag begonnen, sind schon die ersten Jecken auf den Kölner Straßen unterwegs. Wie Sie den Auftakt live mitverfolgen können sowie alle weiteren Infos rund um die Karnevalsvorbereitungen in Köln lesen Sie hier.
Noch mehr aktuelle Nachrichten finden Sie am Ende dieses Beitrags.
Sicherheitskonzept zum Auftakt des Kölner Karnevals
Traditionell verwandelt sich die Rheinmetropole am 11. November in eine riesige Partyzone. Geschunkelt, gesungen und gefeiert wird bis in die Nacht. Neben Köln starten auch Düsseldorf, Bonn und weitere rheinische Städte in die neue Session. Um Sicherheit für den Ansturm gewährleisten zu können bereiten sich die Behörden mit einem massiven Kräfteaufgebot vor.
Mehr als 1.000 Polizeibeamte werden heute im Einsatz sein, um für Ordnung zu sorgen. Schwerpunkt der Kontrollen ist das strikte Messerverbot - bei Verstößen drohen Strafanzeigen und Bußgelder. Die Einsatzkräfte werden dabei von rund 450 Mitarbeitern des Ordnungsamtes sowie 1.200 privaten Sicherheitsleuten unterstützt.
Initiative "Edelgard" soll für Schutz vor Übergriffen sorgen
Traditionell zieht es besonders viele junge Karnevalisten in das beliebte Partyviertel rund um die Zülpicher Straße. Die Behörden sperren das gesamte Areal ab und regulieren strikt den Zugang zum Studentenviertel. Nur kontrolliert dürfen Feiernde in den Bereich mit seinen zahlreichen Bars und Kneipen. Die Maßnahme hat sich in den vergangenen Jahren bewährt, um den Ansturm zu kanalisieren.
Dennoch überschatten immer wieder sexuelle Belästigungen und Übergriffe die Karnevalsfeierlichkeiten. Das Projekt "Edelgard" stellt sich dem entgegen und bietet Betroffenen konkrete Hilfe. Mobile Teams patrouillieren heute an den Feier-Hotspots und sind an ihren auffälligen orangefarbenen Warnwesten erkennbar.
Unter der Nummer 0221 221 277 77 ist das Team auch per Telefon erreichbar. Alternativ können Betroffene mit dem Codewort "Ist Luisa hier?" in zahlreichen Bars, Museen und weiteren Einrichtungen das Personal diskret um Unterstützung bitten.
Wo kann man den Sessionsauftakt im TV live mitverfolgen?
Der WDR überträgt den offiziellen Start des Kölner Karnevals live vom Heumarkt. Durch das Programm führt das Moderatorenduo Guido Cantz und Andrea Schönenborn gemeinsam mit dem Präsidenten der Willi-Ostermann-Gesellschaft. Die Live-Übertragung läuft in zwei Teilen: von 10.30 bis 12.45 Uhr und 13.00 bis 16.00 Uhr.
Begleitend zeigt der WDR den ganzen Tag über karnevalistische Sendungen, darunter "KASALLA im Stadion", "Best of Höhner", "Jeck op Singe, Schunkele, Danze 2025" und "Superjeile Zick – Karnevalslieder meines Lebens". Am Abend folgt "Karneval Classics: Das Beste von Guido Cantz" sowie "Der Sitzungspräsident: Solo!" mit Volker Weininger. Auch WDR 4 beteiligt sich ab 18.45 Uhr mit einem Livestream und der Sendung „Karneval hoch 4" ab 20.00 Uhr.
+++ Kölner OB: Karneval bisher "sehr friedvoll" +++
Der Karnevalsauftakt am 11.11. verläuft nach Angaben des Kölner Oberbürgermeisters Torsten Burmester bislang ohne Zwischenfälle. "Es ist alles sehr ruhig, sehr friedvoll, sehr ausgelassen, freudig. Das Wetter ist schön, die Menschen sind zufrieden. Ich hoffe, dass es so weitergeht", sagte Burmester am Nachmittag der Deutschen Presse-Agentur. Der SPD-Politiker hat das Amt erst vor wenigen Tagen von Henriette Reker (parteilos) übernommen.
Der Beginn der neuen Karnevalssession am 11.11. lockt jedes Jahr Tausende Partytouristen nach Köln. Die meisten Besucher steuern den Bereich um die Zülpicher Straße an, das sogenannte Kwartier Latäng. Schon um 11.35 Uhr meldete die Stadt, dass die "Jecken-Auslastung" sehr hoch sei und die Zugänge bis auf Weiteres gesperrt würden.
+++ Erzschelm Hoppeditz erwacht: Ständchen für den Kanzler +++
Zum Auftakt der fünften Jahreszeit ist in der Narrenhochburg Düsseldorf Erzschelm Hoppeditz erwacht. Bei seinem launigen Rundumschlag ließ die Karnevalsfigur vor tausenden Narren in der Altstadt Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu dessen 70. Geburtstag ein Ständchen singen, um dann mit Narrenspott nicht zu geizen.
70 mit Rambo-Zambo
"Die CDU spendiert ihm die Feier, heut' Abend - da wird viel gelacht und ganz bestimmt "Rambo-Zambo" gemacht", reimte der Hoppeditz. "Ja, der Bursch' wird heute 70, aber der ist echt topfit. Der ist so gut drauf, weil dat von dem Rudern kütt'", dichtete die Narrenfigur traditionell in rheinischer Mundart.
"So alle paar Wochen haut der einen raus, am Stück und dann rudert der wie blöde, und meistens zurück!" Nach spitzen Bemerkungen über des Kanzlers Tanzkünste endete der Spott mit den Flugkünsten des Piloten Friedrich Merz: "Und Flieger bleibt er, landet überall, wo et jeht. Und im Moment g'rad' vor allem, in der "Realität'!"
+++ Festkomitee: Karneval ist eine ganzheitliche Therapiesitzung +++
Kölns oberster Karnevalist Christoph Kuckelkorn hat das therapeutische Potenzial des Karnevals hervorgehoben - gerade in Zeiten einer Spaltung der Gesellschaft. "Karneval ist eine ganz große, ich sage mal, ganzheitliche Therapiesitzung für das ganze Rheinland", erklärte der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe eine zusammenbringende Kraft bei den Feierlichkeiten. "Unter der Maske sind alle gleich." Man feiere zusammen und es spiele keine Rolle, wem man gegenüberstehe.
Integrative Kraft des Karnevals
"Man geht auf die Menschen zu, man integriert sie in das Leben, man holt sie mit an den Tisch", zählte Kuckelkorn zum Auftakt der Karnevalszeit am 11. November auf. "Und das ist gerade in der Zeit der Spaltungen in unserer Gesellschaft ein ganz wichtiges Element", sagte er. "In einer großen Stadt wie Köln, wo hunderte Nationen zusammenleben, ist der Karneval eine große integrative Kraft."
Am 11. November hat offiziell die neue Karnevalszeit begonnen. Für Außenstehende wirken Kostüme, Umzüge und laute Feste oft kurios oder sogar chaotisch. In den Karnevalsregionen werden sie dagegen als Teil einer jahrhundertealten Tradition angesehen, die Gemeinschaft stiftet.
+++ Der närrische Frohsinn ist ausgebrochen +++
In Köln, Düsseldorf und anderen Hochburgen des närrischen Frohsinns ist um 11.11 Uhr die neue Karnevalssession eröffnet worden. In Köln, wo der 11. 11. traditionell besonders groß gefeiert wird, hatten sich bei strahlendem Sonnenschein Tausende Kostümierte von auswärts eingefunden. Schon um 8.00 Uhr morgens standen vor manchen Kneipen und Partyzentren lange Schlangen. Frei nach einem Motto von Entertainer Guido Cantz: "In Köln klappt nicht alles, aber was wir definitiv können, ist Feiern."
Für die Stadt stellt sich die Aufgabe, den Ansturm der Partytouristen in geregelte Bahnen zu lenken. Die Polizei ist mit etwa 1.000 Beamten in Köln präsent. Dazu kommen 450 Beschäftigte des Ordnungsamtes und 1.200 Mitarbeiter privater Sicherheitsdienste. Die meisten Besucher steuern den Bereich um die Zülpicher Straße an, das sogenannte "Kwartier Latäng", ein Studentenviertel, das für seine Bars und Kneipen bekannt ist.
Robert Habeck will nicht Karneval feiern
In Düsseldorf beginnt die Karnevalszeit damit, dass um 11.11 Uhr die Schelmen-Figur Hoppeditz zum Leben erwacht und vor dem Rathaus eine Spottrede hält. Auch in anderen Städten feiern Jecken und Narren am "Elften im Elften" den Start in die neue Session.
Das Treiben erschließt sich allerdings nicht jedem. Die in Köln wohnende Grünen-Fraktionschefin Katharina Dröge berichtete kürzlich: "Ich kann wirklich hart verhandeln, aber woran ich bisher noch gescheitert bin, ist, Robert Habeck zum Karneval-Feiern zu überreden."
+++ 11.11. 2025: Erste Jecken in Köln gesichtet +++
Mehrere Stunden vor dem Start der fünften Jahreszeit um 11.11 Uhr sind in Köln bereits in der Dunkelheit die ersten kostümierten Jecken aufgetaucht. Eine Gruppe von Männern in bunten 80er-Jahre Trainingsanzügen erklomm die Treppe zur Domplatte. Clowns liefen durch die Fußgängerzone.
Wer den Karnevalsauftakt feiern möchte, kann sich freuen: In Köln wie in Düsseldorf sei es lediglich um die Mittagszeit ein wenig bewölkter, sagte eine DWD-Meteorologin am Morgen. Regen sei keiner zu erwarten. Zudem soll das Thermometer in den Karnevalshochburgen bis zu 14 Grad anzeigen.
Mehr aktuelle Nachrichten finden Sie hier:
- Umzüge, Laternenfest und Co. - was Sie über Sankt Martin wissen sollten
- Meteorologen versprechen fast 20 Grad mitten im November
- Sicherheitskonzept ungenügend - weihnachtlicher Budenzauber vor dem Aus