Berlin: Flugzeuge scannen mit Lasern Deutschland - Nachts über Berlin
Die Berliner Skyline an der Spree. Aktuelle News aus und über Berlin hier auf news.de. Bild: Adobe Stock / Rico Oder
Erstellt von Sarah Knauth
12.09.2025 12.04
Ganz Deutschland wird schon seit drei Jahren nach und nach von Messflugzeugen überflogen, die Städte und Landschaften per Laser scannen und so hochpräzise Geodaten sammeln – nun kommt die Hauptstadt Berlin an die Reihe. Der erste Messflug ist für den späten Freitagabend kurz vor Mitternacht geplant, wie Michael Möller von der beauftragten Firma BSF Swissphoto der Deutschen Presse-Agentur sagte. Dabei kann es bei geöffnetem Schlafzimmerfenster lauter werden, denn das Kleinflugzeug fliegt relativ niedrig in einer Höhe von 1.500 bis 800 Metern.
Hintergrund der Aktion: Das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie lässt einen "Digitalen Zwilling" Deutschlands erstellen, also ein digitales 3D-Abbild der Republik. Systematisch fliegen dabei Kleinflugzeuge mit einem Hochleistungslaser in Bahnen über die Landschaft und erfassen präzise Informationen über Gebäude, Straßen, Wälder und Gewässer. Für optimale Daten muss der Himmel frei von Wolken, Dunst und Nebel sein.
Daten als Grundlage für Stadtplanung und Verkehrssteuerung
Ein Anwendungsfeld für das 3D-Abbild ist die Simulation von Starkregen, damit die Behörden gefährdete Gebiete erkennen können. Die Daten sind auch Grundlage für die Stadtplanung, Verkehrssteuerung, den Umweltschutz oder die Katastrophenvorsorge. Beantwortet werden können Fragen wie: Welche Täler sind bei Starkregen besonders überflutungsgefährdet? Oder: In welchen Stadtgebieten gefährdet Hitze die Gesundheit? Schon jetzt ist die Technik andernorts in Deutschland im Einsatz, etwa bei der Inventur von Baumkronen und Flughindernissen.
Der Präsident des Bundesamtes für Kartographie, Paul Becker, sagte der dpa, mit dem digitalen 3D-Abbild Deutschlands ließen sich viele gesellschaftlich relevante Fragestellungen bearbeiten. Beispiele seien Anpassungsmaßnahmen an den Klimawandel, die durchgespielt werden können. "Die hierfür erforderlichen Messflüge sind zu fast drei Vierteln durchgeführt worden. Mit ein wenig Glück und gutem Flugwetter kann dieser Teil des Digitalen Zwillings bis zum Ende des Jahres abgeschlossen werden."
Flüge sollen wiederholt werden
Geplant ist, die Flüge regelmäßig zu wiederholen, um Veränderungen zu erfassen. Berlin dürfte 2027 wieder an der Reihe sein.
Bei einem Demonstrationsprojekt für das Bundesamt im Großraum Hamburg wurden Luftbilder mit einer Bodenauflösung von 22 Zentimetern erstellt. Das geht so: Ein Scanner am Flugzeug sendet pulsweise Licht, das vom Objekt reflektiert und vom Flieger wieder erfasst wird. Aus der Position des Flugzeugs, der Richtung und der Distanz wird ein Punkt im Raum erzeugt - und aus den unzähligen Punkten eine dreidimensionale "Punktwolke".
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+++ Redaktioneller Hinweis: Diese Meldung wurde basierend auf Material der Deutschen Presse-Agentur (dpa) erstellt. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++ kns/roj/news.de