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Nasa-Pläne: Atomreaktor auf dem Mond geplant - USA im Wettlauf mit China und Russland

Die Nasa plant einen Atomreaktor auf dem Mond. Bild: AdobeStock / Leiftryn

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  • Nasa plant Atomreaktor auf dem Mond
  • Wettlauf um Macht im Weltraum mit China und Russland
  • USA fürchten strategische Nachteile durch "Ausschlusszone" auf dem Mond

Neuer Wettlauf um den Mond: Die US-Raumfahrtbehörde will zurück auf den Erdtrabanten und hat einem Medienbericht zufolge einen äußerst ungewöhnlichen Plan. Demnach plant die Nasa einen Atomreaktor auf der Mondoberfläche.

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"Wir werden jetzt über die Forschung hinausgehen und haben die Anweisung gegeben, loszulegen", sagte Nasa-Chef Sean Duffy, nachdem er bei einer Veranstaltung, bei der es eigentlich um Drohnen ging, auf einen entsprechenden Bericht der US-Nachrichtenseite "Politico" angesprochen wurde. "Lasst uns anfangen, unsere Technologie anzuwenden, um uns darauf hinzubewegen, dies zur Realität zu machen." 

Duffy, der eigentlich Verkehrsminister ist und von US-Präsident Donald Trump erst vor wenigen Wochen zumindest vorübergehend zusätzlich auch zum Nasa-Chef ernannt wurde, blieb aber vage, nannte keine weiteren Details, sprach zudem auch über den Einsatz von Solarenergie. Laut internen Dokumenten, die "Politico" vorliegen, will die Nasa innerhalb von 60 Tagen konkrete Vorschläge aus der Industrie für einen 100-Kilowatt-Reaktor einholen, der bis 2030 in Betrieb gehen soll. 

Machtkampf im Weltall: Idee eines Mond-Reaktors stammt ursprünglich aus Russland

Die beschleunigten US-Pläne haben einen brisanten Hintergrund: Washington befürchtet, dass die erste Nation mit funktionsfähigem Mondreaktor eine "Ausschlusszone" errichten könnte. Dies würde anderen Ländern den Zugang zu wichtigen Mondregionen verwehren - mit erheblichen strategischen Nachteilen für die USA.

Ein hochrangiger Nasa-Vertreter bezeichnete das Vorhaben als Teil des "zweiten Weltraumrennens". Die Sorge vor chinesisch-russischen Sperrgebieten treibt die Amerikaner an. Peking plant zeitgleich mit dem US-Reaktor seine erste bemannte Mondlandung für 2030.

Tatsächlich ist die Idee eines Atomreaktors auf dem Mond keine neue: Russland hatte die Idee schon vor vielen Jahren ins Spiel gebracht, die Nasa dazu zuletzt ebenfalls geforscht. Ein solches Kraftwerk könnte die benötigte stabile Stromversorgung für künftige Mondmissionen bereitstellen, wenn dort während der rund zweiwöchigen Dunkelphase zwischen Untergang und Aufgang der Sonne keine Solarenergie geschöpft werden kann.

Die USA wollen nach mehr als 50 Jahren wieder zurück auf den Mond: Mit dem "Artemis"-Programm sollen 2027 erstmals wieder Astronauten auf dem Erdtrabanten landen. Der Zeitplan hat sich aber schon mehrfach verschoben und es ist unklar, ob US-Präsident Donald Trump daran festhalten wird.

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