Freibad-Skandal in Gelnhausen : Schwere Vorwürfe - Innenminister fordert Abschiebungen
In einer hessischen Kleinstadt wurden in einem Freibad mehrere Mädchen belästigt (Symbolbild). Bild: Adobe Stock/Anil
Erstellt von Ines Fedder
07.07.2025 09.30
- Freibad-Skandal in Hessen schlägt hohe Wellen
- Mehrere Mädchen sexuell belästigt - und niemand reagiert
- Mutmaßliche Täter identifiziert - sie stammen alle aus einer Familie
- Hessens Innenminister fordert Abschiebungen der mutmaßlichen Täter
Eine hessische Kleinstadt im Rhein-Main-Gebiet geriet aktuell unangenehm in die Schlagzeilen. Der Grund: In einem Freibad kam es hier in Gelnhausen zu sexuellen Übergriffen an gleich 9 Mädchen. Die mutmaßlichen Täter sind derweilen identifiziert. Und sollen, wenn es nach Hessens Innenminister Roman Poseck rigoros abgeschoben werden.
Hessens Innenminister: Verdächtige haben kein Recht "hierzubleiben"
"Wer als Asylbewerber Sexualstraftaten in Schwimmbädern begeht, hat aus meiner Sicht kein Recht, hierzubleiben", sagt Hessens Innenminister Roman Poseck nach den schrecklichen Vorfällen gegenüber der "Bild"-Zeitung. Und weiter: "Ich finde es unerträglich, dass sich die Tatvorwürfe gegen vier syrische Männer richten, die in unserem Land Schutz gesucht haben." Poseck hoffe auf eine schnelle Aufklärung. Man dürfe nicht zulassen, dass Schwimmbäder Orte für sexuelle Übergriffe sind, so der Politiker.
Neben dem Umgang mit den mutmaßlichen Tätern steht noch eine weitere Frage im Raum - nämlich der Umgang von Personal vor Ort und auch den mit der Öffentlichkeit. Dem Badepersonal im Freibad werden Versäumnisse vorgeworfen. Die Hintergründe.
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Gelnhausen: 9 Mädchen im Alter von 11 und 17 Jahren im Freibad sexuell belästigt
Aber was genau war eigentlich passiert? Im Freibad Gelnhausen kam es am 22. Juni zu sexuellen Übergriffen auf mindestens neun Mädchen. Die Betroffenen im Alter zwischen elf und 17 Jahren wurden im Strudelbereich des Schwimmbads von mehreren Männern am ganzen Körper angefasst und bedrängt. Bei den mutmaßlichen Tätern handelt es sich laut Polizei um vier syrische Staatsbürger zwischen 18 und 28 Jahren. Nach Informationen der "Hessenschau" stammen alle vier Männer aus einer Familie. Das berichtet auch "Focus Online". Die Mädchen hatten die Männer aufgefordert, mit den Berührungen aufzuhören, doch diese ignorierten ihre Bitten.
Schwere Vorwürfe nach Übergriffen im Freibad: Badepersonal reagierte nicht angemessen
Die betroffenen Mädchen wandten sich direkt nach den Übergriffen an das Personal des Schwimmbads. Sie berichteten den Mitarbeitern von den sexuellen Belästigungen im Beckenbereich. Doch statt sofort zu handeln, schickte das Badepersonal die Mädchen zunächst zurück ins Wasser.
Badeleiter Nils Tischer erklärte später in einem Beitrag der "Hessenschau": "Da wir nicht genau sehen konnten, was passiert ist, haben wir sie erstmal wieder ins Wasser geschickt – mit dem Hinweis: Macht euch bitte bemerkbar, wenn was ist. Laut und stark in der Gruppe."
Dieses Verhalten der Schwimmbad-Mitarbeiter stößt nun auf heftige Kritik. Die Reaktion des Personals wirft Fragen zum Umgang mit solchen Vorfällen auf. Warum wurden die Hilferufe der jungen Betroffenen nicht ernst genommen? Die Mädchen hatten sich in einer Notsituation an die Verantwortlichen gewandt und wurden offenbar nicht angemessen unterstützt.
Nach Übergriffen im Freibad Gelnhausen – Polizei identifiziert mutmaßliche Täter
Nach den Übergriffen nahm die Polizei drei der vier mutmaßlichen Täter fest. Gegen alle Beschuldigten wurde ein Hausverbot für das Freibad verhängt. Die Ermittlungen zu den sexuellen Belästigungen laufen weiter.
Die Behörden prüfen derzeit, ob es weitere Betroffene gibt. Möglicherweise wurden noch mehr Mädchen im Schwimmbad belästigt.
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ife/bua/news.de/stg