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Nach Schüssen am Hamburger Flughafen: Geiselnahme unblutig beendet - Geiselnehmer vor Haftrichter

Bewaffnete Polizisten mit Spezialausrüstung sind am Flughafen im Einsatz. Bild: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

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Dramatische Szenen am Hamburger Flughafen: Ein bewaffneter Mann hat nach Angaben der Bundespolizei am Abend des 4. November 2023 gegen 20.00 Uhr mit einem Auto ein Tor durchbrochen, ist auf das Vorfeld des Airports gefahren, hat in die Luft geschossen und "eine Art Molotowcocktails" aus dem Wagen geworfen. Der Mann hat seine vierjährige Tochter als Geisel mit im Auto - vorausgegangen war laut Polizei offenbar ein Sorgerechtsstreit mit der Mutter. Alle Entwicklungen gibt's hier im News-Ticker-Überblick.

News-Ticker zu Schüssen auf Hamburger Flughafen: Bewaffneter Mann hielt Tochter (4) als Geisel, Geiselnahme nach mehr als 18 Stunden beendet

+++ Entführer von Vierjähriger hatte kein Sorgerecht mehr +++

Einen Tag nach der stundenlangen Geiselnahme einer Vierjährigen auf dem Hamburger Flughafen sind weitere Details zu den Hintergründen der Tat bekanntgeworden. Der Vater des Kindes sei im Frühjahr 2023 zu einer Geldstrafe von 3.600 Euro wegen Entziehung Minderjähriger verurteilt worden, sagte Kai Thomas Breas, Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade, am Montag. Der Türke habe das Mädchen im März 2022 in seine Heimat mitgenommen. Die Mutter habe Anzeige erstattet, dann aber zunächst versucht, auf anderem Wege die Sache zu regeln. Zunächst sei das Verfahren daher eingestellt worden.

Am 2. September 2022 habe die Frau dann noch einmal Anzeige erstattet, sagte der Behördensprecher. Zuvor hatte im Juli das Familiengericht des Amtsgerichts Stade dem Vater die elterliche Sorge entzogen und das Sorgerecht allein der Mutter übertragen. Die Frau holte ihre Tochter demnach am 17. September aus der Türkei ab und brachte sie zurück nach Deutschland. Der Strafrahmen für die Entziehung Minderjähriger liegt zwischen einer Geldstrafe und bis zu fünf Jahren Haft.

+++ Zeuge von Kindesentführung: Mutter wollte Auto stoppen +++

Vor der 18-stündigen Geiselnahme einer Vierjährigen auf dem Hamburger Flughafen hat die Mutter laut einem Zeugen verzweifelt versucht, ihren Ex-Partner zu stoppen. Die Frau habe auf der Straße geschrien und probiert, sein Auto anzuhalten, sagte in Stade ein Nachbar der Mutter der dpa. Der Mann habe die Frau fast angefahren, danach sei sie auf der Straße zusammengebrochen. Der 24-Jährige war nach eigenen Angaben Zeuge der Kindesentführung geworden.

Laut Polizei hatte der 35-jährige türkische Staatsbürger am Samstag seine von ihm getrennt lebende 38 Jahre alte Ehefrau in Stade aufgesucht und die gemeinsame Tochter in seine Gewalt gebracht. Er habe zweimal mit einer Pistole in die Luft geschossen, das Kind in einen schwarzen Wagen gesetzt und sei geflüchtet.

Er habe der Frau helfen wollen, sagte der Zeuge. Sein Bruder habe dann aber geschrien, dass der Mann eine Waffe habe. "Ich war schockiert", sagte der 24-Jährige. Der Mann habe das Kind ins Auto reingeschoben und sei mit hoher Geschwindigkeit weggefahren. Er habe nicht nur die Frau, sondern auch einen anderen Nachbarn fast angefahren. Die Familie kenne er nicht persönlich.

Die dramatischen Szenen spielten sich in einem Wohnviertel mit rot geklinkerten Mehrfamilienhäusern und Reihenhäusern ab. "Es ist eine ziemlich ruhige Gegend", sagte der 24-Jährige.

Dem 35-Jährigen war bereits im Sommer 2022 durch ein Familiengericht das Sorgerecht für seine Tochter entzogen worden, wie ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Stade am 6. November sagte. Er war schon in der Vergangenheit wegen Kindesentziehung zu einer Geldstrafe verurteilt worden.

+++ SPD-Fraktionschef fordert Aufarbeitung der Sicherheitsmaßnahmen +++

Der Hamburger SPD-Fraktionschef Dirk Kienscherf hat nach dem unblutigen Ende der Geiselnahme ein Aufarbeiten der Sicherheitsmaßnahmen gefordert. "Jetzt muss geklärt werden, wie es zu dem ernsten Sicherheitsverstoß kommen konnte und welche zusätzlichen Maßnahmen zukünftig ergriffen werden müsse", sagte Kienscherf. Darüber hinaus werde mit den Verantwortlichen am Flughafen gesprochen und das Thema auch parlamentarisch aufgearbeitet.

+++ Geiselnehmer nutzt Mietwagen für Fahrt aufs Rollfeld +++

Der Geiselnehmer vom Hamburger Flughafen hat ein geliehenes Auto genutzt, um eine Absperrung zu durchbrechen und aufs Rollfeld zu fahren. "Das Tatfahrzeug war ein Mietwagen", sagte Rainer Bohmbach, Sprecher der Polizeiinspektion Stade, am Montag. Ob der 35-Jährige bei einer Mietwagenfirma gearbeitet habe, sei unbekannt und unwahrscheinlich.

Die Tat hat eine Debatte über die Sicherheit deutscher Flughäfen ausgelöst. Ermittelt werden muss jetzt, warum der 35-Jährige überhaupt die mit Schranken gesicherte Zufahrt durchbrechen und nicht früher gestoppt werden konnte. "Ob der Mann möglicherweise am Flughafen gearbeitet hat, ist hier unbekannt aber eher unwahrscheinlich", sagte der Sprecher der Polizei Stade.

+++ Generalstaatsanwaltschaft: Geiselnehmer hatte keine Waffenbesitzkarte +++

Der 35 Jahre alte Geiselnehmer vom Flughafen Hamburg durfte aus rechtlicher Sicht keine Waffe haben. "Der Beschuldigte befindet sich nicht im Besitz einer waffenrechtlichen Erlaubnis", sagte Oberstaatsanwaltin Liddy Oechtering am Montag in Hamburg. Das Verfahren gegen den Mann hat mittlerweile wegen der besonderen Bedeutung die Zentralstelle Staatsschutz der Generalstaatsanwaltschaft Hamburg übernommen.

"Die Generalstaatsanwaltschaft wird einen Haftbefehlsantrag insbesondere wegen des Vorwurfs der Geiselnahme, der Entziehung Minderjähriger sowie Delikten nach dem Waffengesetz stellen", sagte sie weiter. Zeugenberichten zufolge hatte der Mann am Samstagabend auf dem Rollfeld mehrere Schüsse in die Luft abgegeben und zwei Brandsätze neben seinem Auto gezündet haben.

+++ Polizei sagt aus "polizeitaktischen Gründen" wenig zu Geiselnehmer +++

Die Polizei Hamburg hat sich am Montagvormittag zunächst mit weiteren Informationen zu dem 35 Jahre alten Geiselnehmer vom Hamburger Flughafen zurückgehalten. Die Frage, ob der Mann möglicherweise beim Airport gearbeitet hat und deshalb mit den Örtlichkeiten vertraut war, konnte der Sprecher mit Hinweis auf das laufende Ermittlungsverfahren nicht beantworten. "Darüber hinaus kann ich auch aus polizeitaktischen Erwägungen keine Auskunft dazu erteilen", hieß es weiter.

+++ Flughafen Hamburg kündigt bauliche Maßnahmen für mehr Sicherheit an +++

Nach dem unblutigen Ende der Geiselnahme hat der Hamburger Flughafen angekündigt, sein Sicherheitskonzept zu erhöhen. "Wir werden weitere bauliche Maßnahmen umsetzen, um mögliche Zugangspunkte zum Sicherheitsbereich zu verstärken", sagte eine Flughafensprecherin dazu am Montag in Hamburg. Vorfälle wie die Geiselnahme zeigten, dass die Sicherheitskonzepte laufend neu bewertet werden müssen. "Das gilt für die gesamte kritische Infrastruktur, aber eben auch ganz konkret für den Flughafen Hamburg."

Aus diesem Grund habe das Sicherheitsteam bereits am Sonntag das Sicherheitskonzept des Flughafens im Licht der jüngsten Geschehnisse mit den aktuellen Erfordernissen abgeglichen. Die Sicherheitstechniker hätten "erste Überprüfungen vorgenommen und Kontakt mit den zuständigen Behörden aufgenommen".

+++ Familie des Geiselnehmers ist Jugendamt bekannt ***

Die Familie des Geiselnehmers vom Hamburger Flughafen ist dem Jugendamt des Landkreises Stade bekannt. "Nähere Hintergründe können wir aus Gründen des Sozialdatenschutzes und aus Rücksicht auf das Kindeswohl an dieser Stelle nicht mitteilen", sagte ein Behördensprecher am 6. November 2023 der dpa.

Der Mann hatte am Samstag seine vierjährige Tochter aus der Wohnung der Mutter in Stade entführt. Am Flughafen in Hamburg durchbrach er mit dem Auto eine Absperrung und fuhr auf das Flugfeld. Laut Polizei soll er dabei Schüsse aus einer Waffe abgegeben und zwei Brandsätze gezündet haben. Nach einem mehr als 18-stündigen Nervenkrieg übergab der 35-Jährige am Sonntag das Kind der Polizei und ließ sich widerstandslos festnehmen.

Wo sich Mutter und Kind derzeit aufhalten und wie es dem vierjährigen Mädchen geht, wollte die Polizei aus Gründen des Persönlichkeitsschutzes nicht sagen. Das Kind sei während der 18-stündigen Geiselnahme auf dem Rollfeld des Flughafens aber mit Essen und Trinken versorgt gewesen.

Laut Staatsanwaltschaft Stade war der Mann schon in der Vergangenheit wegen Entziehung des Kindes verurteilt worden. Er habe auch nicht mehr das Sorgerecht für die Tochter gehabt.

+++ Geiselnehmer soll noch am Montag dem Haftrichter vorgeführt werden +++

Der Geiselnehmer vom Flughafen Hamburg soll im Lauf des Montags dem Haftrichter vorgeführt werden. "Noch gibt es keinen Haftbefehl, es hat noch keine Vorführung beim Haftrichter stattgefunden", sagte Oberstaatsanwältin Liddy Oechtering am Montag der Deutschen Presse-Agentur in Hamburg.

Der 35-Jährige war nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen in einem Untersuchungsgefängnis untergebracht worden, wie die Polizei mitteilte. Dabei seien Beweismittel sichergestellt, der türkische Staatsbürger erkennungsdienstlich behandelt und ihm Blut entnommen worden, erklärte ein Polizeisprecher dazu.

Nach einer vorläufigen Festnahme wegen einer Straftat muss ein Verdächtiger innerhalb von 24 Stunden einem Haftrichter vorgeführt werden, der über die Untersuchungshaft entscheidet und einen entsprechenden Haftbefehl erlässt.

+++ Flugbetrieb nach beendeter Geiselnahme in Hamburg wieder angelaufen +++

Nach dem Ende der Geiselnahme am Hamburger Flughafen ist der Flugbetrieb wieder angelaufen. "Der Flughafen hat wieder geöffnet", sagte ein Airport-Sprecher am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Laut der Website flightradar24.com landete als erstes Flugzeug eine Eurowings-Maschine aus Hannover.

+++ Streit mit Ehefrau in Stade Ausgangspunkt für Geiselnahme +++

Die Geiselnahme einer Vierjährigen durch ihren Vater auf dem Hamburger Flughafen hat nach Polizeiangaben im niedersächsischen Stade begonnen. Der Mann sei dort aufgrund von Sorgerechtsstreitigkeiten mit seiner Ex-Frau in eine psychische Ausnahmesituation geraten, teilten die Beamten am Sonntagabend mit. Vorausgegangen sei ein Streit, in dessen Verlauf der Mann die Mutter des Kindes zur Seite stieß und unmittelbar danach mit dem Mädchen im Auto in Richtung Hamburg flüchtete.

Die 39 Jahre alte Mutter der Vierjährigen erstattete danach eine Strafanzeige wegen des Verdachts der Kindesentziehung bei der Polizei Stade. Bereits im März 2022 war in Stade gegen den Tatverdächtigen wegen des Verdachts der Entziehung Minderjähriger ermittelt worden, der türkische Staatsbürger wurde schließlich zu einer Geldstrafe verurteilt. Damals war er laut Polizei unberechtigt mit seiner Tochter in die Türkei gereist. Das Kind konnte im weiteren Verlauf jedoch von der Mutter wieder nach Deutschland geholt werden.

+++ Flughafen Hamburg: Vorbereitungen für Wiederaufnahme laufen +++

Nach dem Ende der Geiselnahme am Hamburger Flughafen bereitet der Airport die Wiederaufnahme des Flugbetriebs vor. "Die Vorbereitungen für die Wiederaufnahme des Flugbetriebes laufen auf Hochtouren. Die Zufahrten und Terminals sind wieder geöffnet", teilte der Airport am frühen Sonntagabend auf der Plattform X (früher Twitter) mit. Es komme aber weiterhin zu Streichungen und Verzögerungen im Flugbetrieb. Passagiere sollten ihren Flugstatus überprüfen und sich bei Bedarf an die Airline wenden.

Der bewaffnete Mann, der am Samstagabend mit seinem Auto und seinem vierjährigen Kind auf das Vorfeld des Airports gerast war, war nach mehr als 18 Stunden festgenommen worden. Der Flughafen hatte während der Geiselnahme den Flugbetrieb zwischenzeitlich eingestellt.

+++ Flughafen Hamburg: Geiselnehmer ging mit "brachialer Gewalt" vor +++

Der Geiselnehmer vom Hamburger Flughafen hat sich bei seiner Tat am Samstagabend nach Angaben des Airports mit brachialer Gewalt Zutritt in einen mehrfach gesicherten Bereich verschafft. Das Auto des Täters sei mit hoher Geschwindigkeit durch eine Sicherheitssperre gelenkt worden, teilte der Hamburger Flughafen wenige Stunden nach dem glimpflichen Ausgang der Geiselnahme mit. Der Fahrer habe dabei keine Rücksicht darauf genommen, ob er sich selbst, seine Tochter oder das Personal an der Sicherheitsschleuse verletzen oder gefährden könnte.

Wenn es nicht möglich sei, das gewalttätige Eindringen zu verhindern, dann habe es für den Flughafen oberste Priorität, den oder die Täter schnellstmöglich zu stoppen, hieß es weiter. Wichtig sei dabei der funktionierende Mix aus technischen Maßnahmen und physischer Präsenz der Sicherheitskräfte.

Die Sicherheitskräfte waren den Flughafenangaben zufolge in Minutenschnelle vor Ort und der Flugbetrieb sei eingestellt worden. Selbstverständlich entsprächen die Sicherheitsmaßnahmen am Hamburg Airport den gesetzlichen Vorgaben - teilweise überträfen sie diese sogar. Die Alarmkette und -maßnahmen hätten unverzüglich gegriffen.

Solche Vorfälle zeigen nach Ansicht der Flughafen Hamburg GmbH, dass die Sicherheitskonzepte mit allen Beteiligten laufend neu bewertet werden müssen. Das gelte für die gesamte kritische Infrastruktur. Sicherheitskonzepte seien nicht statisch, sondern müssten immer wieder angepasst werden. «Wir arbeiten den Vorfall selbstverständlich mit den zuständigen Behörden und Sicherheitskräften auf», teilte Hamburg Airport mit.

+++ Wohnung des Geiselnehmers in Buxtehude durchsucht +++

Bereits während der Geiselnahme am Hamburger Flughafen hat die Polizei in Buxtehude die Wohnung des Täters durchsucht. "Wir haben Beweismittel sichergestellt", sagte ein Sprecher der Polizeiinspektion Stade am Sonntag. Darüber hatte zunächst die "Hamburger Morgenpost" berichtet. Der bewaffnete Mann hatte seine vierjährige Tochter mehr als 18 Stunden lang im Auto auf dem Vorfeld des Airports festgehalten. Der 35-Jährige ließ sich schließlich festnehmen, ohne Widerstand zu leisten, wie die Polizei mitteilte.

+++ Grote lobt Polizei nach glücklichem Ende der Geiselnahme +++

Hamburgs Innensenator Andy Grote hat den Einsatzkräften nach dem glücklichen Ende der Geiselnahme am Hamburger Flughafen gedankt. "Besser kann man eine so schwierige Situation nicht bewältigen", erklärte der SPD-Politiker am Sonntag. Zuvor war die mehr als 18-stündige Geiselnahme einer Vierjährigen im Auto ihres Vaters auf dem Vorfeld des Flughafens geendet.

"Dem hochprofessionellen und umsichtigen Handeln der Einsatzkräfte und insbesondere unserem Verhandlungsteam der Hamburger Polizei ist es zu verdanken, dass die Geiselnahme friedlich beendet und das Kind unverletzt aus der Gewalt des Vaters befreit werden konnte", sagte Grote.

Der Innensenator sprach von einem der längsten und herausforderndsten Einsätze der jüngeren Geschichte. "Ich danke allen Kolleginnen und Kollegen der Polizei Hamburg für diese starke Leistung und wünsche Tochter und Mutter, dass sie die Schrecken dieser Stunden möglichst schnell und gut verarbeiten."

+++ Zweite Bürgermeisterin Fegebank dankt Hamburger Polizei +++

Hamburgs Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) hat nach dem Ende der Geiselnahme auf dem Flughafen von einer "großen Erleichterung" gesprochen. "Wir waren die letzten Stunden alle in unseren Gedanken bei dem kleinen Mädchen, ihrer Mutter und Familie, die Todesängste ausgestanden haben mussten", teilte sie auf X, ehemals Twitter, am Sonntag mit. Sie sprach der Polizei in Hamburg ein "riesengroßes Danke" aus. Die Geiselnahme war am frühen Sonntagnachmittag nach mehr als 18 Stunden beendet worden. Der bewaffnete Mann, der am Samstagabend mit seinem Auto und seinem vierjährigen Kind auf das Vorfeld des Airports gerast war, wurde festgenommen.

+++ Flugbetrieb soll nach beendeter Geiselnahme rasch wieder anlaufen +++

Nach dem Ende der Geiselnahme am Hamburger Flughafen plant der Airport ein möglichst rasches Wiederanlaufen des Flugbetriebs. "Die Vorbereitungen für die schnellstmögliche Wiederaufnahme des Flugbetriebes laufen", hieß es am Sonntag auf der Homepage des Flughafens. "Wir sind in enger Abstimmung mit den Sicherheitskräften, wann die Zufahrten und Terminals wieder freigegeben werden." Der bewaffnete Mann, der am Samstagabend mit seinem Auto und seinem vierjährigen Kind auf das Vorfeld des Airports gerast war, war nach mehr als 18 Stunden festgenommen worden.

+++ Tschentscher dankt Einsatzkräften nach Geiselnahme +++

Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) hat sich nach dem glücklichen Ende der Geiselnahme am Flughafen erleichtert gezeigt. "Die Geiselnahme auf dem Hamburg Airport ist nach langen, dramatischen Stunden beendet", schrieb Tschentscher am Sonntag auf X, früher Twitter. Er dankte der Polizei für ihren Einsatz und das besonnene Vorgehen, mit dem das vierjährige Mädchen befreit und der Täter festgenommen werden konnte. "Ich wünsche der Mutter, dem Kind und ihrer Familie viel Kraft, die schrecklichen Erlebnisse zu bewältigen."

+++ Geiselnahme am Hamburger Flughafen beendet - Kind befreit +++

Die Geiselnahme am Hamburger Flughafen ist nach mehr als 18 Stunden beendet worden. Der bewaffnete Mann, der am Samstagabend mit seinem Auto und seinem vierjährigen Kind auf das Vorfeld des Airports gerast war, sei festgenommen worden, erklärte die Polizei.

"Der Mann hat mit seiner Tochter das Auto verlassen, ist auf Einsatzkräfte zugegangen, in dem Moment ist der Zugriff geglückt", sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün. Das Kind sei nun sicher und scheine auch unverletzt zu sein.

Der Tatverdächtige sei in Obhut der Polizei, sagte Levgrün. "Es wird jetzt noch geguckt, ob er mögliche Sprengkörper noch irgendwie an sich trägt oder bei sich trägt oder ob sie noch im Auto vorhanden sind." Das sei noch nicht abgeschlossen. Zum Gesundheitszustand des Mannes sagte die Sprecherin: "Wir gehen im Moment davon aus, dass er unverletzt ist, aber er ist noch am Boden liegend in Obhut der Polizeikräfte."

+++ Geiselnahme in Hamburg: Mutter will so schnell wie möglich zu Tochter +++

Die Mutter des Mädchens, das am Hamburger Flughafen vom Vater als Geisel genommen wurde, möchte so schnell wie möglich zu ihrer Tochter. "Die Mutter möchte natürlich so schnell es geht zu ihrem Kind", sagte der Leiter des Kriseninterventionsteams des DRK Hamburg, Malte Stüben, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntagmittag. Die Mutter stehe in direktem Kontakt mit dem DRK und befinde sich auch am Airport.

Wegen der noch laufenden Geiselnahme könne ein direkter Kontakt derzeit nicht gewährleistet werden. "Das heißt, wir halten die Situation gemeinsam mit der Mutter aus und gucken, was die Mutter jetzt braucht, um das für sie einigermaßen erträglich zu machen", sagte Stüben. Das könnten ganz banale Dinge wie Essen und Trinken sein, aber auch Gespräche mit einer Psychologin. Es sei auch eine Kinderärztin da, die sich um das vierjährige Mädchen kümmern soll, wenn die Geiselnahme beendet sei. Der 35 Jahre alte bewaffnete Vater des Kindes war nach einem Sorgerechtsstreit am Samstagabend mit dem Mädchen in einem Auto durch Absperrungen am Flughafen gebrochen und auf das Vorfeld gefahren. Dort sitzen Vater und Kind seit nunmehr rund 16 Stunden im Wagen.

+++ Geiselnehmer auf Hamburger Airport laut Polizei weiterhin bewaffnet +++

Der Geiselnehmer auf dem Hamburger Flughafen ist nach Einschätzung der Polizei weiterhin bewaffnet. "Aktuell müssen wir davon ausgehen, dass er im Besitz einer scharfen Schusswaffe ist und evtl. auch von Sprengsätzen unbekannter Art", schrieb die Polizei am Sonntagmittag auf X, früher Twitter. Oberste Priorität sei der Schutz der vierjährigen Tochter des Mannes, die sich in dem Auto befindet.

"Nach unseren derzeitigen Erkenntnissen geht es dem Kind körperlich gut", schrieb die Polizei. Die Verhandlungsgruppe stehe weiter in Kontakt mit dem 35-Jährigen. Es gebe keine Geldforderung des Mannes, sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün der dpa am Flughafen.

+++ Wegen Geiselnahme am Flughafen: Passagiere verbringen Nacht im Hotel +++

Wegen der Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen haben zahlreiche Passagiere die Nacht in einem Hotel verbracht. "Wir haben hier im Endeffekt 250 Leute untergebracht", sagte Frank Kohlstädt, Leiter der DRK-Station am Flughafen, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Rund 200 Menschen hätten zudem noch Hotelzimmer bekommen. "Im Moment ist das Hauptproblem, dass sie nicht genau wissen, wie es weitergeht." Die Menschen seien eher aufgeregt gewesen als psychisch belastet.

Auch Jennifer verbrachte die Nacht in dem Hotel, weil Ihr Flug nach München nicht abheben konnte. Das Flugzeug sei zurück in die Parkposition geschoben worden, sagte die 33-Jährige. "Dann haben wir halt gewartet, gewartet, gewartet." Schließlich hätten Passagiere im Internet von dem Vorfall am Flughafen erfahren, kurz darauf habe der Pilot sich gemeldet. "Irgendwann hieß es dann auch Geiselnahme." Dann seien im Flieger die Lichter gelöscht worden. Schließlich hätten sie das Flugzeug verlassen. Es sei ein komisches Gefühl gewesen, weil die Passagiere nicht viel wussten. Das Gepäck sei im Flieger geblieben.

Ein anderer Passagier, der im Hotel gestrandet ist, berichtete, dass zum Zeitpunkt seines Eincheckens gegen 20.25 Uhr bereits die Bundespolizei am Schalter gestanden habe. "Die wussten ganz genau, dass zu dem Zeitpunkt der Typ da draußen immer noch ist und haben uns trotzdem mit allen Leuten rausgesetzt, ohne uns irgendwie eine Info zu geben", sagte Johannes Cruse. Im Flieger sei zunächst von einer Verspätung die Rede gewesen, durch Recherche im Netz habe man aber mitbekommen, was los sei. Im Hotel hätten Passagiere zunächst stundenlang auf dem kalten Boden gelegen, nach drei Stunden dann Decken erhalten, sagte der Passagier.

+++ Geiselnahme am Hamburger Flughafen: Polizei hat Blickkontakt mit Kind +++

Das von seinem Vater auf dem Hamburger Flughafen als Geisel festgehaltene vierjährige Mädchen ist nach Einschätzung der Polizei körperlich unversehrt. "Wir gehen im Moment davon aus, dass es dem Kind körperlich gut geht. Das sagt uns der Blickkontakt, den wir im Moment haben, und die Telefonate mit dem Täter, da ist das Kind im Hintergrund zu hören", sagte Polizei-Sprecherin Sandra Levgrün am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur am Airport.

Man gehe deshalb erst einmal davon aus, dass körperlich mit dem Kind alles in Ordnung sei. "Wie es seelisch aussieht, darüber mag ich nicht spekulieren", sagte Levgrün.

+++ Flughafen Hamburg: Keine Versäumnisse bei Sicherung des Airports +++

Der Flughafen Hamburg sieht trotz der Geiselnahme auf dem Vorfeld des Airports keine Versäumnisse bei der Sicherung des Geländes. "Die Sicherung des Geländes entspricht allen gesetzlichen Vorgaben und übertrifft diese größtenteils", sagte eine Flughafensprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Dennoch könne bei der Größe des Flughafens - sie entspreche fast 800 Fußballfeldern - nicht ausgeschlossen werden, "dass ein hochkrimineller, unbefugter Zutritt zum Sicherheitsbereich mit brachialer Gewalt erfolgen kann".

Die Sprecherin betonte: "Um die Sicherheit des Luftverkehrs zu gewährleisten, sind neben baulichen Maßnahmen auch Alarmketten etabliert, die einwandfrei gegriffen haben." Der Flugbetrieb sei sofort nach dem unbefugten Zutritt eingestellt und der Täter lokalisiert worden. "Nähere Angaben zu sicherheitsrelevanten Details sind nicht möglich", erklärte die Sprecherin.

+++ Zahl der wegen Geiselnahme gestrichenen Flüge steigt weiter +++

Die Zahl der wegen der Geiselnahme am Hamburger Flughafen gestrichenen Flüge steigt weiter. Nach Angaben des Flughafens vom Sonntagmorgen wurden seit dem eigentlichen Betriebsbeginn um 06.00 Uhr bis 08.00 Uhr bereits 61 Flüge gestrichen.

Es handele sich dabei um 34 Abflüge und 27 Ankünfte. Für den gesamten Tag seien eigentlich 286 Flüge - 139 Abflüge und 147 Ankünfte - mit rund 34.500 Passagieren geplant. Wie viele davon tatsächlich stattfinden können, ist nach Angaben des Flughafens unklar.

Der Airport ist seit Beginn der Geiselnahme am Samstagabend komplett gesperrt. Bereits am Samstag waren 27 Flüge betroffen. Sechs Abflüge und vier Ankünfte seien gestrichen worden, 17 weitere ankommende Flugzeuge seien zu anderen Flughäfen umgeleitet worden. Betroffen waren rund 3.200 Passagiere.

+++ Polizei weiter mit zahlreichen Einsatzkräften am Hamburger Airport +++

Wegen der Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen ist die Polizei weiter mit einem Großaufgebot vor Ort. Ein dpa-Reporter beobachtete, wie die ganze Nacht über und auch am frühen Sonntagmorgen immer wieder neue Einsatzwagen an den Flughafen kamen, andere Einsatzkräfte wieder wegfuhren. Auch Polizeihunde sind vor Ort. Eine Drohne kreist über dem Airport. Der Bereich des Flughafens ist weiträumig abgesperrt.

+++ Tausende Menschen am Airport von bewaffneter Geiselnahme betroffen +++

Der Flughafen ist am Samstagabend sofort weiträumig gesperrt und die beiden Terminals geräumt worden. Alle Passagiere in den Flugzeugen wurden aus den Maschinen geholt und in einem nahe gelegenen Flughafenhotel untergebracht. Insgesamt 3.200 Passagiere seien betroffen gewesen, sagte ein Polizeisprecher am Abend des 5. November.

+++ Flugbetrieb am Hamburger Flughafen wegen Geiselnahme eingestellt +++

Am frühen Sonntag gab der Flughafen bekannt, dass der Flugbetrieb wegen der Geiselnahme auf unbestimmte Zeit eingestellt bleibe. "Es kommt zu Flugstreichungen und Verzögerungen über den gesamten Tag", teilte der Flughafen weiter mit. Die Polizei bitte, dass Fluggäste vorerst nicht zum Flughafen anreisen.

+++ Alle Flüge am Hamburger Flughafen für Sonntag (05.11.2023) gestrichen - 34.500 Passagiere betroffen +++

Die Airport-Sprecherin sagte, von der offiziellen Sperre des Flughafens um 20.24 Uhr bis Betriebsschluss um 23.00 Uhr wären normalerweise sechs Starts und 21 Landungen erwartet worden. Für den Sonntag waren ursprünglich insgesamt 286 Flüge mit rund 34.500 Passagieren geplant.

+++ Verhandlungen mit Geiselnehmer auf Hamburger Airport laufen weiter +++

Auch nach stundenlangen Verhandlungen der Polizei mit dem Geiselnehmer bleibt der Hamburger Flughafen gesperrt, alle Flüge für den 5. November sind gestrichen worden. Bild: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Im Fall der Geiselnahme auf dem Hamburger Flughafen spricht die Polizei weiter mit dem Geiselnehmer. "Es wird weiter verhandelt", sagte Polizeisprecherin Sandra Levgrün am Sonntag um 6.15 Uhr der Deutschen Presse-Agentur. Der Flughafen ist weiterhin großräumig abgesperrt. Ein bewaffneter Mann hält auf dem Airport seine vierjährige Tochter in seiner Gewalt. Hintergrund soll nach Polizeiangaben ein Sorgerechtsstreit sein.

+++ Polizei hat Kontakt mit Geiselnehmer - auch nach Stunden kein Durchbruch +++

Die Hamburger Polizei verhandelte die ganze Nacht mit dem Mann. "Wir haben eben guten Kontakt zu dem Täter zu bekommen", sagte eine Polizeisprecherin am späten Abend. Mit dem vermutlich 35-jährigen Mann werde auf Türkisch verhandelt. "Wir setzen hier auf eine Verhandlungslösung", sagte sie der Deutschen-Presse-Agentur. Dass sich die Gespräche so lange hinzogen, bewertete sie positiv: "Das ist ein absolut gutes Zeichen", betonte sie. "Er ist uns zugewandt. Er will mit uns sprechen und das bewerten wir erst einmal als sehr positiv." Bis 05.00 Uhr morgens gab es noch keinen Durchbruch.

+++ Verdacht auf Kindesentziehung: Geiselnehmer-Ehefrau aus Stade meldet sich +++

Der Hamburger Flughafen ist nach dem Eindringen eines Fahrzeugs auf das Gelände gesperrt worden. Ein Bewaffneter habe mit seinem Fahrzeug eine Schranke durchbrochen und mehrmals in die Luft geschossen. Bild: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

Die Ehefrau des Mannes, die sich in Stade bei Hamburg aufgehalten haben soll, hatte sich zuvor wegen möglicher Kindesentziehung bei der Landespolizei gemeldet, wie der Sprecher der Bundespolizei sagte. "Wir gehen derzeit davon aus, dass ein Sorgerechtsstreit Hintergrund des Einsatzes ist", twitterte die Hamburger Polizei kurz vor Mitternacht. Eine Sprecherin der Polizei sagte am Morgen, die Mutter sei mittlerweile in Hamburg in der Nähe des Flughafens.

Man gehe davon aus, dass der Vater der Mutter das Kind "weggenommen" und möglicherweise unter Gewalteinwirkung ins Auto gesetzt habe, bevor er nach Hamburg und dort auf das Rollfeld des Flughafens fuhr, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage.

+++ Polizei meldet: Keine Verletzten unter den Passagieren +++

Die Polizei hatte kurz vor Mitternacht keine Erkenntnisse, dass jemand verletzt worden ist. Das gelte auch für den Täter und das Kind, das er bei sich habe. "Uns ist im Moment nicht bekannt, dass jemand verletzt ist", teilte eine Sprecherin auf Nachfrage mit.

Die Polizei sah zu dem Zeitpunkt auch keine akute Gefährdung von Dritten mehr. Das Flugzeug der Turkish Airlines, unter dem der Mann sein Auto abgestellt hatte, wurde geräumt, wie ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur sagte. Es gebe keine Gefährdung Unbeteiligter mehr.

+++ Flugzeuge in Hamburg geräumt: Passagiere schildern Ängste +++

Ein dunkles Auto steht am Flughafen unter einem Flieger auf dem Hamburger Flughafen. Das Flugzeug der Turkish Airlines, unter dem der Geiselnehmer sein Auto abgestellt hatte, wurde geräumt. Bild: picture alliance/dpa | Jonas Walzberg

"Beängstigend", "gruselig" - so schildern Passagiere, die aus ihren Maschinen geholt wurden, ihre Eindrücke. Eine junge Frau, die am Samstagabend nach Mallorca fliegen wollte, sagte der Deutschen Presse-Agentur: Sie habe ein Feuer gesehen und erst gedacht, das werde schnell wieder gelöscht. Dann habe sie gehört, es gebe einen Amoklauf, das sei schon gruselig gewesen. Tatsächlich hatte der bewaffnete Mann bei seiner Fahrt auf dem Flughafen heraus Brandflaschen geworfen, die auf dem Vorfeld Feuer auslösten.

Eine andere Frau, die ebenfalls nach Mallorca fliegen wollte, sagte, sie habe nur ihre Handtasche mitnehmen dürfen, als das Flugzeug geräumt wurde. Alle hätten sich dabei ruhig verhalten, aber es sei auch beängstigend gewesen, weil man nicht wusste, was los war.

Eine Passagierin schilderte, dass sie beim Einsteigen gesehen habe, dass es auf dem Vorfeld brannte. Zwei Minuten vor dem geplanten Start sei dann die Durchsage gekommen: "Verlassen Sie bitte ruhig das Flugzeug". Dann hieß es plötzlich, alle sollten sich jetzt beeilen.

+++ Schon Sicherheitsvorfälle am Hamburg Airport vor Geiselnahme +++

Bereits im Oktober war der Hamburger Flughafen gesperrt worden, damals allerdings wegen einer Anschlagsdrohung auf eine Maschine von Teheran nach Hamburg.

Im Juli hatten Klimaaktivisten der Gruppe Letzte Generation den Hamburger Flughafen für Stunden lahmgelegt. Der Flugbetrieb musste für mehrere Stunden aus Sicherheitsgründen eingestellt werden. Tausende Passagiere, darunter viele Familien mit Kindern, waren betroffen. Damals hatte es Forderungen nach einer Verstärkung der Sicherheit gegeben.

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/news.de/dpa

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