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Asteroidentag am 30.06.2022: Experten warnen vor 40-Meter-Asteroiden - Evakuierung größerer Städte notwendig

Wie gefährlich sind Asteroiden für die Menschheit? Bild: AdobeStock / ImageBank4U

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Asteroiden sind übriggebliebene Brocken aus der Entstehungszeit unseres Sonnensystems. Während die Gesteinsbrocken vermutlich die Grundlagen allen Lebens zur Erde brachten, könnte ein Einschlag mittlerweile verheerende Folgen haben. Doch Schutzlos ist die Menschheit nicht. Immerhin sei ein Asteroiden-Einschlag die einzige Naturkatastrophe, die man vorausberechnen kann, sagte Detlef Koschny, Asteroiden-Experte der europäischen Raumfahrtagentur Esa.

Asteroid Day am 30.06.2022: Mehr als 1,1 Millionen Asteroiden im Sonnensystem bekannt

Beinahe täglich rasen riesige Asteroiden an der Erde vorbei. Zum Glück fast immer in sicherem Abstand. Nach Angaben der US-Raumfahrtagentur Nasa sind bislang mehr als 1,1 Millionen Asteroiden in unserem Sonnensystem bekannt. Mehr als 20.000 von ihnen sind sogenannte Near Earth Objects (NEO). Sie kreuzen während ihres Umlaufs um die Sonne die Erdumlaufbahn. Diese werden auf der Webseite des "Center for Near Earth Object Studies" gelistet.

Welche Schäden solche Weltraumbrocken anrichten können, zeigen zwei Ereignisse in den vergangenen 120 Jahren. Am 30. Juni 1908 explodierte ein ungefähr 40 Meter großer Asteroid über der Tunguska-Region in Sibirien. Auf einer Fläche - etwa so groß wie das Saarland - wurden Millionen Bäume weggefegt. Nun erinnert der Internationale Tag des Asteroiden an das Tunguska-Ereignis. Die UN erklärte 2016 den 30. Juni offiziell zum Asteroid Day. Er soll über mögliche Risiken und Abwehrmaßnahmen informieren. Knapp 100 Jahre später explodierte im Februar 2013 ein etwa 20 Meter großer Asteroid über der russischen Millionenstadt Tscheljabinsk. Durch die Druckwelle wurden rund 7.000 Gebäude beschädigt und etwa 1.500 Menschen verletzt.Nach Behördenangaben sorgte die Asteroiden-Explosion Schäden in sechs Städten. Nicht auszudenken, was ein Asteroid anrichten kann, der deutlich größer ist.

100 Tonnen Staub und Gesteinsbrocken verglühen pro Tag in Erdatmosphäre

Täglich verglühen Staub und kleinere Gesteinsbrocken in der Erdatmosphäre. Sie sind vor allem am dunklen Nachthimmel als leuchtende Objekte zu erkennen. "Die Gesamtmasse, die auf die Erde runterkommt, wird auf 100 Tonnen pro Tag geschätzt", sagt Koschny weiter. Während kleinere Objekte verglühen, stellen größere durchaus eine Gefahr dar. Ab einer Größe von etwa 20 Metern greifen Warnprotokolle. Derzeit wird erforscht, wie man die Umlaufbahn eines Asteroiden durch Beschuss leicht verschieben kann. "Dieser sogenannte kinetische Impakt gilt als die vielversprechende Technologie, weil wir die im Grunde schon haben", sagte Richard Moissl, Chef-Koordinator der Asteroidenabwehr bei der Esa. Die genaue Vorgehensweise hänge jedoch von der Vorwarnzeit und der Größe des Objekts ab. "Die letzte Möglichkeit sieht man darin, Nuklearwaffen zu benutzen, weil das die größte zur Verfügung stehende Energiemenge ist, die man in kürzester Zeit in einem Objekt deponieren kann."

Evakuierung größerer Städte nötig! 40-Meter-Asteroid als realistische Bedrohung

Ein Problem stellt derzeit allerdings noch die Überwachung von Asteroiden dar. Für ein besseres Frühwarnsystem benötige man weltraumbasierte Teleskope, um Beobachtungslücken zu schließen. Die riesigen Asteroiden seien laut Esa-Experten übriges nicht die größte Gefahr. "Was schon eine existierende Bedrohung ist, das ist eben der Größenbereich von 20 bis 40 Metern", sagte Koschy. Bereits ab einer Größe von 40 Metern über einer größeren Stadt, müsse man diese evakuieren. Derzeit müsse jedoch niemand Angst haben. "Eine zivilisationsbedrohende Gefahr kann ich ausschließen im Moment", ergänzt Koschny.

Asteroid Day 2022 im Live-Stream

Wie bereits in den Vorjahren gibt es anlässlich des Asteroid Days auch 2022 ein eigenes TV-Programm mit wissenswerten Vorträgen und auch Filmen rund um das Thema Asteroiden und Weltraum. Den Programmplan gibt's hier.

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/bos/news.de/dpa

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