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Prozess wegen Vergewaltigung in Düsseldorf: Opfer verliebt in Vergewaltiger - Freispruch als Verlobungsgeschenk

Das mutmaßliche Opfer will sich nicht zu den Vergewaltigungen äußern. Bild: Fotolia_canjoena

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Es ist ein Fall, der seinesgleichen sucht: Einem 21-Jährigen wird vorgeworfen, seine Freundin mehrfach brutal vergewaltigt zu haben. Zuletzt soll er sie laut "express.de" sogar hinter dem Justizgebäude von Düsseldorf in ein Gebüsch gezogen und sich an ihr vergangen haben. Nun wurde er von den Anschuldigungen freigesprochen. Denn das mutmaßliche Opfer verweigert die Aussage.

Freispruch! Opfer liebt eigenen Vergewaltiger

"Die beiden können offenbar nicht voneinander lassen", so Richter Edmund Pütz, der den Angeklagte aus Mangel an Beweisen freisprach. Er mahnte aber dessen Angehörige und die Eltern der jungen Frau. Sie sollen das Paar unterstützen. Den Angeklagten forderte er außerdem auf, "seinen Mann zu stehen", solche Sachen sollten nie wieder vorkommen.

Mutmaßlicher Vergewaltiger will neues Leben beginnen

Dabei ist der Angeklagte kein Unschuldslamm. Wie "express.de" weiter berichtet, soll er alkohol- und drogenabhängig sein. Zudem habe er monatelang die Schule geschwänzt und sich mehrfach geprügelt. Da er als Intensivtäter eingestuft wurde, lebte er lange in einer Wohngruppe - bis diese ihn hinauswarf. Dank eines besonderen Projekts für Schulschwänzer soll er mittlerweile seinen Schulabschluss nachgeholt haben.

Trotzdem landete er 2016 erneut im Gefängnis. Angeblich haben ihn die acht Monat Vollzug jedoch geläutert: "Ich habe mich selbst gestellt, weil ich das Leben davor abschließen will", erklärt er. Mittlerweile soll er trocken sein und eine Ausbildung begonnen haben. Auch zu seiner Freundin hat er wieder Kontakt: "Ich habe ihn besucht im Gefängnis. Wir haben uns ausgesprochen. Im September haben wir uns verlobt", so die 18-Jährige.

Freispruch als Verlobungsgeschenk

Die Hochzeit wird aber frühestens 2018 stattfinden. Solange muss der Angeklagte nämlich noch wegen anderer Delikte hinter Gittern verbringen. Richter Pütz gab abschließend zu bedenken: "Ehe heißt Liebe und Achtung. Nicht Gewalt und Aggression. Betrachten Sie diesen Freispruch als Verlobungsgeschenk."

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grm/loc/news.de

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