Polizei-News Hannover, 18.12.25: Schutz beginnt im Netz - LKA stärkt Prävention für junge Menschen
Die Polizei informiert über ein aktuelles Delikt (Symbolbild). Bild: picture alliance / dpa / Marcus Brandt
Erstellt von Team Datenjournalismus
18.12.2025 07.36
Das Landeskriminalamt (LKA) Niedersachsen hat eine interdisziplinäre Expertengruppe "Deradikalisierung & Prävention für Kinder und Jugendliche im digitalen Raum" eingesetzt. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche besser vor Radikalisierungstendenzen sowie Gefährdungen im Internet zu schützen und bestehende Präventionsansätze strategisch zu bündeln und weiterzuentwickeln.
"Radikalisierungsprozesse beginnen heute oft im digitalen Raum - in Chats, Streams oder Games, lange bevor das Umfeld etwas bemerkt. Gleichzeitig sind Kinder und Jugendliche dort einer Vielzahl von Gefährdungen ausgesetzt. Die neue Expertengruppe vereint kriminalpolizeiliche und wissenschaftliche Expertise. Unser erklärtes Ziel ist, jungen Menschen, die aufgrund ihrer Entwicklung noch leicht beeinflussbar sind, wirksamen Schutz und Unterstützung anzubieten", sagt LKA Niedersachsen Präsident Thorsten Massinger.
Radikalisierungsprozesse von Kindern und Jugendlichen verlagern sich von der analogen Welt in den digitalen Raum. Soziale Medien, Messenger-Dienste, Video- und Gaming-Plattformen sowie andere Online-Formate bieten einen schnellen und scheinbar harmlosen Zugang zu extremistischen Inhalten, Narrativen sowie extremistischen Akteurinnen und Akteuren. Rekrutierung, Ideologisierung und Vernetzung erfolgen dabei häufig verdeckt - etwa in geschlossenen Gruppen oder über spielerisch verpackte Inhalte.
Gleichzeitig sind Kinder und Jugendliche im Netz weiteren Gefahren ausgesetzt, zum Beispiel:
Cybergrooming und sexualisierte Gewalt im Netz
Cybermobbing und digitale Gewalt (z. B. Bloßstellung, Bedrohungen, Erpressung)
Konfrontation mit Hassrede, Diskriminierung und menschenfeindlichen Inhalten
problematische Online-Challenges und riskantes Online-Verhalten
Diese Phänomene greifen oft ineinander: Erfahrungen mit Ausgrenzung, Mobbing oder Hasskommunikation können Radikalisierungsprozesse begünstigen und den Rückzug in extremistisch geprägte Online-Communities fördern. Umgekehrt nutzen extremistische Akteurinnen und Akteure häufig dieselben Plattformen und Kommunikationswege wie Täterinnen und Täter im Bereich Cybergrooming oder Cybermobbing - mit ähnlichen Mechanismen der Kontaktanbahnung, Beeinflussung und Abhängigkeit.
Das LKA Niedersachsen verfügt mit seiner fachlichen Expertise in der Präventionsstelle Politisch Motivierte Kriminalität, der Zentralstelle zur polizeilichen Bekämpfung der Hasskriminalität im Internet, der Zentralstelle Jugendsachen, dem Fachbereich Cyberprävention sowie der Kriminologischen Forschungsstelle über eine Schlüsselrolle, um diesen Entwicklungen frühzeitig entgegenzuwirken. Die Expertengruppe, die sich neben den zuvor genannten Stellen auch aus dem Bereich Social Media des LKA Niedersachsen zusammensetzt, wird ihre Schwerpunkte in der Analyse und Forschung von Radikalisierungen und Gefährdungen im Netz, der Konzeption und Weiterentwicklung von digitalen Präventions- und Aufklärungsangeboten, Deradikalisierung & Beratung sowie Kooperationen haben.
Das LKA Niedersachsen setzt auf Aufklärungen und Stärkung von Kindern und Jugendlichen im digitalen Raum, möchte jedoch auch Eltern und weitere Bezugspersonen in einem ganzheitlichen Ansatz handlungsstark machen. In diesem Kontext stellt sich die Behörde auch den zentralen Fragen: "Über welche Wege erreicht die Polizei Kinder und Jugendliche? Wie kann eine nachhaltige und wirksame Prävention im digitalen Raum gestaltet werden?"
Thorsten Massinger sagt: "Wir wollen Kinder und Jugendliche nicht aus dem Internet aussperren - wir wollen sie darin stark machen. Wer die Mechanismen von Manipulation, Hassrede und Propaganda versteht, kann sich besser schützen. Das kann nur gesamtgesellschaftlich
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Meldung des Landeskriminalamt Niedersachsen vom 18.12.2025 gegen 07:00 Uhr. Die Originalmeldung aus dem Blaulichtreport des Presseportals finden Sie hier. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
Mehr aktuelle Meldungen aus der Region und Deutschland finden Sie in unserem Polizeiticker.
roj/news.de