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Polizei-News Essen, 12.12.25: Illegaler Handel mit Pyrotechnik - Ermittler stellen über eine halbe Tonne Sprengstoff sicher

Aktuelle Polizeimeldung: Blaulichtreport Bild: Adobe Stock / Karl-Heinz H

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E.-Vogelheim / 45141 E.-Nordviertel / 45143 E.-Altendorf: Am gestrigen Morgen (11. Dezember) durchsuchten die Sprengstoffermittler des Kriminalkommissariats 11 wegen des Verdachts des illegalen Handels mit hochexplosiver Pyrotechnik mehrere Örtlichkeiten in Essen. Dabei stellten die Ermittler mehr als eine halbe Tonne Sprengstoff sicher. Spezialisten des Landeskriminalamts (LKA) unterstützten beim fachgerechten Abtransport der aufgefundenen Sprengmittel.

Im November erhielt die Polizei Essen einen anonymen Hinweis, wonach an mehreren Orten in Essen illegal mit hochexplosiver Pyrotechnik der Kategorie F4 gehandelt werde. Durch umfangreiche Ermittlungen konnte der Hinweis verifiziert und ein 26-Jähriger mit deutscher und libanesischer Staatsangehörigkeit als Tatverdächtiger ausgemacht werden. Am heutigen Morgen durchsuchten Beamte des Kriminalkommissariats 11 seine Wohnanschrift an der Welkerhude sowie zwei weitere Objekte an der Hirtsieferstraße und der Ostermannstraße.

In Kellerräumen an der Ostermannstraße und der Hirtsieferstraße sowie im Fahrzeug des Tatverdächtigen fanden die Ermittler große Mengen hochexplosiver Pyrotechnik der Kategorie 4, die offenbar illegal aus dem Ausland importiert wurde. Allein das enthaltene Nettoexplosivstoffgewicht betrug mehr als eine halbe Tonne.

Aufgrund der erheblichen Explosionsgefahr und der unsachgemäßen Lagerung wurden Entschärfer des LKA hinzugezogen. Mit zwei speziell ausgestatteten Lkw konnten sie den sicheren Abtransport der Pyrotechnik gewährleisten.

Bei den Durchsuchungen stellten die Einsatzkräfte zudem u.a. zwei Schreckschusswaffen samt Munition sicher.

Die Polizei Essen ermittelt nun u.a. wegen diverser Verstöße gegen das Sprengstoffgesetz. Die Herkunft der Pyrotechnik sowie die weiteren Vertriebswege des Tatverdächtigen sind Teil der weiteren Ermittlungen.

Pyrotechnik der Kategorie F4 umfasst professionelle Feuerwerkskörper mit hoher Explosivkraft, die nicht für den öffentlichen Verkauf oder privaten Gebrauch zugelassen sind. Der Erwerb, Besitz und die Verwendung sind ausschließlich Personen erlaubt, die über eine staatliche Fachkundeprüfung, eine sprengstoffrechtliche Erlaubnis nach Sprengstoffgesetz (SprengG) sowie eine behördliche Lagergenehmigung verfügen.

Solche Feuerwerkskörper enthalten vielfach höhere Mengen Explosivstoff als handelsübliche Silvesterraketen und bergen ein hohes Risiko unkontrollierter Explosionen - insbesondere bei unsachgemäßer Lagerung, Transport oder Manipulation. Bereits geringe Übermengen, Feuchtigkeit, Funken oder Erschütterungen können schwere Explosionen auslösen, die lebensgefährliche Verletzungen und erhebliche Gebäudeschäden verursachen können.

Mit Blick auf den bevorstehenden Jahreswechsel warnt die Polizei Essen eindringlich vor dem Kauf und der Verwendung illegaler oder nicht zugelassener Pyrotechnik. Diese Produkte können unberechenbar reagieren und führen jedes Jahr zu schweren Verletzungen und erheblichen Sachschäden. Die Polizei empfiehlt daher, ausschließlich Feuerwerkskörper zu erwerben, die über eine gültige CE-Kennzeichnung verfügen und im regulären Handel erhältlich sind.

Darüber hinaus appelliert die Polizei Essen, beim Abbrennen von Feuerwerk die gesetzlichen Vorgaben strikt einzuhalten, ausreichende Sicherheitsabstände zu beachten und insbesondere Kinder vor den Gefahren unsachgemäßer Nutzung zu schützen.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Artikel basiert auf einer Meldung der Polizei Essen vom 12.12.2025 gegen 12:14 Uhr. Die Originalmeldung aus dem Blaulichtreport des Presseportals finden Sie hier. Um Sie schnellstmöglich zu informieren, werden diese Texte datengetrieben aktualisiert und stichprobenartig kontrolliert. Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++

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