Arbeitslosigkeit in Kempten (Allgäu) aktuell im Januar: Arbeitslosigkeit steigt um 9,9 Prozent
Seit 2023 heißen Arbeitslosengeld 2 und Sozialgeld Bürgergeld. Bild: Ralf Hirschberger / picture alliance / dpa
Erstellt von Tilman Weigel
31.01.2025 10.20
- Arbeitslosigkeit in Kempten (Allgäu) steigt deutlich
- Trotzdem mehr Menschen ohne Job als im Januar 2024
- Nur etwas mehr als jeder 29. Einwohner im Erwerbsalter erhält Bürgergeld
Der Arbeitsmarkt in Kempten (Allgäu) ist in Bewegung. Im Januar gab es nach Zahlen der Bundesagentur für Arbeit deutlich mehr Arbeitslose als einen Monat zuvor.
Auch die Zahl der Bürgergeldempfänger ist im Vergleich zum Vormonat gestiegen. Verglichen mit dem Vorjahresmonat fiel die Zahl der Bürgergeld-Empfänger dagegen.
Die wichtigsten Daten im Überblick
| Art der Daten | Aktuell | Veränd. Vormonat | Veränd. Vorjahr | Quote |
|---|---|---|---|---|
| Arbeitslose | 1.687 | +9,9 % | +16,4 % | 4,2 % |
| Bürgergeldempfänger | 2.345 | +0,5 % | - 13,2 % | 3,5 % |
Hinweis: Die Arbeitslosenquote gibt den Anteil von Arbeitslosen an allen Menschen wieder, die arbeiten oder arbeitslos sind. Die Hilfequote beim Bürgergeld ist der Anteil aller erwerbsfähigen Bürgergeldempfänger an der Bevölkerung zwischen 15 und 66 (Rentenalter).
Weitere Beiträge zum Thema Wirtschaft und Soziales:* Arbeitslosigkeit und Bürgergeldbezug in Bayern insgesamt* Inflation und Preisentwicklung* ifo-Index aktuell* So entwickeln sich die Immobilienpreise
Wie viele Arbeitslose gibt es aktuell in Kempten (Allgäu)?
Die Zahl der Arbeitslosen stieg in Kempten (Allgäu) um 152 Personen und damit 9,9 Prozent auf 1.687.
Arbeitslosenquote in Kempten (Allgäu) im Januar 2025
Die Arbeitslosenquote stieg um 0,4 Prozentpunkte auf 4,2 Prozent. Im Landesdurchschnitt lag die Quote bei 4,2 Prozent und damit genauso hoch. Die Arbeitsmarktsituation in Kempten (Allgäu) ist somit genauso gut wie im Landesdurchschnitt. Typischerweise liegt die Arbeitslosigkeit in kreisfreien Städten und Stadtkreisen etwas höher als in Landkreisen.
16,7 Prozent der Erwerbslosen sind bereits seit mindestens einem Jahr ohne Arbeit. Die Zahl dieser sogenannten Langzeitarbeitslosen erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 10 oder 3,7 Prozent auf insgesamt 281 Personen.
Arbeitslosigkeit in Kempten (Allgäu) höher als vor einem Jahr
Im Vergleich zum Januar des Vorjahres lag die Arbeitslosigkeit in Kempten (Allgäu) um 238 Personen höher. Das entspricht einem Anstieg um 16,4 Prozent. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,5 Prozentpunkte. Vor einem Jahr hatte sie noch 3,7 Prozent betragen.
Männer mit deutlich höherer Arbeitslosenquote
Für einige Bevölkerungsgruppen lag die Arbeitslosenquote über, für andere unter der allgemeinen Quote von 4,2 Prozent.
Ältere Menschen sind besonders häufig arbeitslos. Ihre Arbeitslosenquote lag mit 5,1 Prozent über dem Durchschnitt. Zu dieser Gruppe zählt die Bundesagentur für Arbeit alle Menschen von 55 bis einschließlich 64 Jahren. Unter 25-Jährige hatten eine Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent, Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit von 7 Prozent. Männer waren im Januar deutlich häufiger von Arbeitslosigkeit betroffen als Frauen.
Wie viele Arbeitslose beziehen Bürgergeld?
Kempten (Allgäu) gehört zur Minderheit von Kreisen in Deutschland, in denen weniger als 50 Prozent der Arbeitslosen Bürgergeld beziehen. Im aktuellen Monat sind es 604 der insgesamt 1.687 Arbeitslosen und damit 35,8 Prozent. Ihre Zahl lag um 24 höher als im Vormonat, was einer Zunahme von 4,1 Prozent entspricht.
Bis 31. Dezember 2022 hieß diese Leistung noch Arbeitslosengeld 2 beziehungsweise Sozialgeld. Bekannter war - und ist teilweise noch - die Bezeichnung "Hartz IV". Mit der Umbenennung einher gingen auch zahlreiche Änderungen, unter anderem eine Erhöhung der Zahlungen.
Nicht berücksichtigt sind in den Arbeitslosenzahlen Leistungsbezieher, die arbeiten, aber wegen zu geringen Einkommens Sozialleistungen beziehen, die zur Schule gehen oder aus anderen Gründen keine Arbeit suchen, etwa weil sie Kinder erziehen. Auch Teilnehmer an Fördermaßnahmen der Jobcenter gelten nicht als arbeitslos. Deshalb sind viele Empfänger von Bürgergeld nicht arbeitslos. Denn Voraussetzung dafür ist das Interesse an einer Arbeitsstelle.
Wie viele Menschen erhalten in Kempten (Allgäu) Bürgergeld?
Schätzungen der Bundesagentur für Arbeit zufolge bezogen im Januar in Kempten (Allgäu) 2.345 Menschen Bürgergeld. Davon waren 1.621 Personen zumindest grundsätzlich erwerbsfähig. Das bedeutet, dass sie mindestens 15 Jahre alt und noch nicht in Rente (einschließlich Erwerbsunfähigkeitsrente) sind. Das entspricht etwa jedem neunundzwanzigsten Bürger zwischen 15 und 66 Jahren. Bei den übrigen, nicht erwerbsfähigen Leistungsempfängern handelt es sich dagegen überwiegend um Kinder bis 15 Jahre.
Die Zahl der Menschen mit Bürgergeldbezug erhöhte sich gegenüber dem Vormonat um 2 Personen. Das entspricht einem Anstieg von 0,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr lag die Zahl der Menschen, die diese Form der Unterstützung beziehen, um 400 Menschen niedriger, ein Minus von 14,6 Prozent.
Bei den erwerbsfähigen Bürgergeld-Empfängern stieg die Zahl der Betroffenen verglichen mit dem Vormonat um 8 Personen, was einem Zuwachs von 0,5 Prozent entspricht. Verglichen mit dem Vorjahr fiel die Zahl der erwerbsfähigen Leistungsbezieher um 246 Personen und damit 13,2 Prozent.
Sie wollen weiterlesen? Lesen Sie auch unsere Beiträge zur Arbeitslosigkeit in Deutschland insgesamt, in Bayern oder anderen Bundesländern oder einen der weiteren 399 Beiträge zur Arbeitslosigkeit in den deutschen Landkreisen und Städten!
+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf Basis von Daten der Bundesagentur für Arbeit erstellt. Er wird monatlich automatisch aktualisiert. Die letzte Aktualisierung erfolgte am 31.01.2025. Weitere Informationen zu den Grundlagen der Arbeitslosenstatistik erhalten Sie bei der Statistikabteilung der Bundesagentur für Arbeit. Feedback und Anmerkungen nehmen wir unter hinweis@news.de entgegen. +++
Folgen Sie News.de schon bei Facebook und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.
wet/roj/news.de