Plötzlich aufgewacht: Warum wir nachts wach werden - und wie man wieder einschläft
Das nächtliche Erwachen passiert uns öfter, als wir wahrnehmen. Bild: AdobeStock/Dragana Gordic
Von news.de-Redakteur Felix Schneider
06.11.2025 11.54
- Nächtliches Aufwachen ist laut Forschern völlig normal
- Die Wachphasen sind unter anderem evolutionär bedingt
- Im Schlaf wachen wir durchschnittlich bis zu 20 Mal pro Nacht auf
Sie werden nachts plötzlich wach, ohne dass es einen erkennbaren Grund dafür gibt? Das kann mitunter körperliche Ursachen habe - besonders, wen es immer zur gleichen Zeit passiert. Doch nicht immer hängt unser Erwachen mit körperlichen oder psychischen Beschwerden zusammen. Warum das Aufwachen nicht zwingend etwas schlimmes ist und wie Sie wieder einschlafen können, erklären wir Ihnen hier.
Mehr Infos und Tipps rund um gesunden Schlaf finden Sie am Ende dieses Beitrags.
Jäger-Sammler-Schlaf: Warum wir nachts immer wieder wach werden
Versetzen Sie sich zurück in eine Zeit vor bequemen Betten, warmen Wohnungen und sicheren vier Wänden: Noch bis zur neolithischen Revolution - etwa ab ca. 10.000 vor Christus - schliefen Menschen vor allem in der Wildnis, in Büschen, auf Bäumen, in Mulden und ja, manchmal auch in Höhlen. Dass wir tatsächlich in geschützten, festen Behausungen schlafen, ist daher noch immer eine recht neue Entwicklung.
Entsprechend war der Schlaf für diese frühen Menschen auch ein recht gefährliches Unternehmen. Gefahren wie Löwen, Leoparden, Hyänen, Säbelzahnkatzen und Bären lauerten um jede Ecke. Wer zu tief schlief, konnte diese Gefahren nicht rechtzeitig erkennen - und fiel somit den Raubtieren zum Opfer. Wer weniger tief schlief, hatte deutlich bessere Chancen, zu überleben.
Entsprechend ist es wenig verwunderlich, dass diese Eigenschaft uns evolutionär geprägt hat - ein solches Verhalten war und ist ein typisches Merkmal von Jäger-Sammler-Gesellschaften, wie die Forschung zeigt. Würden wir nicht ab und an im Schlaf aufwachen, so wäre die Geschichte der Menschheit eine kurze gewesen.
20 Mal in der Nacht wach - ohne es zu merken
Auch wenn uns heute keine Raubtiere mehr im Schlaf überfallen, wachen wir laut Studien je nach Alter noch immer etwa 20 Mal pro Nacht auf. Dass wir uns daran in der Regel nicht erinnern können, liegt daran, dass unser Gehirn sich an diese Wachphasen nur erinnern kann, wenn sie mehr als drei Minuten andauern. So trickst das Gehirn uns aus und lässt uns glauben, dass wir durchgeschlafen hätten.
Grundsätzlich ist das nächtliche Erwachen somit etwas völlig Normales, das evolutionär bedingt ist und sogar häufiger passiert, als wir es mitbekommen. Dass wir jedoch nach dem Aufwachen nicht mehr weiterschlafen können, liegt mitunter daran, dass sich plötzlich unser Gedankenkarussell anschaltet. Wer sich dann "anstrengt", wieder einzuschlafen, sorgt nur für noch mehr Anspannung - und die ist der Feind des Schlafs.
Was hilft dabei, nach dem Aufwachen wieder einzuschlafen?
Erzwingen lassen sich Entspannung und Schlaf leider nicht. Besser einschlafen lässt es sich ohne Einschlaf-Druck: Lösen Sie sich vom Alltag, entspannen Sie sich auf natürliche Weise. Musik, Podcasts oder ähnliche Entspannungshilfen können auch nützlich sein. Wer besser durchschlafen will, sollte es allerdings vermeiden, auf das Telefon oder den Wecker zu schauen. Beides kann nachweislich für einen Anstieg des Stresshormons Cortisol sorgen, das uns gleichzeitig wacher macht. Ebenso sollten Sie sich Grübeln und Gedanken über Alltagssorgen für den nächsten Tag aufsparen.
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