Gesundheit

Kampf gegen Hypertonie: Bluthochdruck wird durch dieses neue Medikament erheblich gesenkt

Gute Nachrichten für alle, die unter Bluthochdruck leiden: Dieses Medikament soll auch bei schwer einstellbaren Fällen helfen. Bild: stock.adobe.com / interstid

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  • Neues Blutdruckmedikament begeistert Fachmediziner
  • Das Medikament kann die direkte Ursache für Bluthochdruck regulieren
  • Bislang gibt es noch keine Marktzulassung, das Medikament wird noch geprüft

Ein neues Blutdruckmedikament sorgt für Aufsehen in der Fachwelt. Der Grund: Das MedikamentBaxdrostat senkte bei Patienten mit schwer einstellbarem Bluthochdruck den oberen Blutdruckwert deutlich. Die Ergebnisse der Medikamenten-Studie wurden im renommierten "New England Journal of Medicine" publiziert Erst kürzlich wurde auch ein neues Alzheimer-Medikament vorgestellt, das für Begeisterung sorgte.

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40 Prozent erreichen Therapieziel - Placebo nur 19 Prozent

Die internationale Studie umfasste 214 Behandlungszentren und untersuchte fast 800 Patienten mit unkontrolliertem oder behandlungsresistentem Bluthochdruck. Alle Teilnehmer behielten ihre bisherige Medikation bei und erhielten zusätzlich entweder Baxdrostat in Dosierungen von 1 oder 2 mg oder ein wirkungsloses Scheinmedikament.

Nach zwölf Wochen zeigten sich beeindruckende Unterschiede: Knapp 40 Prozent der mit Baxdrostat behandelten Patienten erreichten einen kontrollierten systolischen Blutdruck unter 130 mmHg - unabhängig von der Dosierung. In der Placebogruppe gelang dies nur 19 Prozent der Teilnehmer. Die Wirksamkeit blieb über 32 Wochen stabil erhalten. Besonders profitierten Patienten, die trotz drei oder mehr Blutdruckmedikamenten keine ausreichende Kontrolle erreichten.

Medikament wirkt auch nach dem Absetzen noch lange weiter

Ein außergewöhnliches Phänomen verblüffte die Forscher: Selbst nachdem Patienten Baxdrostat abgesetzt hatten, blieb ihr Blutdruck nahezu unverändert niedrig. In einer Teilstudie erhielt die Hälfte der Probanden nach zwölf Wochen nur noch ein Placebo. Während der Blutdruck erwartungsgemäß wieder anstieg, geschah dies deutlich langsamer als bei anderen Medikamenten üblich. Die Wissenschaftler vermuten, dass Baxdrostat möglicherweise schädliche Veränderungen im Gefäßsystem rückgängig macht oder die Aktivität des sympathischen Nervensystems dauerhaft beeinflusst.

Gezielter Angriff auf Hormonproduktion statt Blockade

Bisherige Medikamente wie Spironolacton oder Eplerenon blockieren lediglich die Rezeptoren, an denen Aldosteron wirkt. Dabei läuft die übermäßige Hormonproduktion jedoch weiter. Der neue Wirkstoff hemmt dagegen direkt den Entstehungsprozess des Hormons Aldosteron. Erhöhte Aldosteronwerte führen zu einem gestörten Kaliumhaushalt und steigern das Blutvolumen, wodurch der Druck in den Gefäßen ansteigt.

Zulassung für das Medikament steht bislang noch aus

Die Verträglichkeit von Baxdrostat erwies sich als gut. Schwere Nebenwirkungen traten bei weniger als 3,4 Prozent der Behandelten auf - vergleichbar mit der Placebogruppe. Wie bei ähnlichen Wirkstoffen kam es bei einigen Patienten zu erhöhten Kaliumwerten im Blut. Die Forscher empfehlen daher regelmäßige Kontrollen, insbesondere bei Personen mit Nierenerkrankungen.

Baxdrostat besitzt allerdings noch keine Marktzulassung. Die vielversprechenden Studienergebnisse lassen jedoch weitere Langzeituntersuchungen und eine baldige Prüfung durch die Zulassungsbehörden erwarten. Für rund 30 Millionen Deutsche mit Bluthochdruck könnte das Medikament neue Hoffnung bedeuten - besonders für jene, bei denen bisherige Therapien versagen.

Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.

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