Gesundheit

Inneres Gleichgewicht: Vier japanische Weisheiten helfen Ihnen, Ihr Traumgewicht zu finden

In Japan werden viele Gerichte aus einfachen, nur geringfügig vorbereiteten Zutaten zubereitet. Bild: stock.adobe.com / stockmelnyk

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  • Autorin Kaki Okumura lebte lange Zeit mit Übergewicht
  • Erst in ihrer Heimat, Japan, gelang es ihr, abzunehmen
  • Welche Erkenntnisse ihr dabei halfen, verraten wir hier

In ihrer Jugend litt die Autorin Kaki Okumura unter Übergewicht. Dieser Umstand führte sie zu der Frage, warum die Menschen in ihrer Heimat Japan häufig so fit und gesund leben. Die Antworten auf diese Frage hielt sie in ihrem Buch "Wa: The Art of Balance" fest. Wir stellen Ihnen vier der Weisheiten vor, die Okumura für ihr Buch zusammengetragen hat.

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Was ist das Diät-Geheimnis der Japaner?

Okumura kommt ursprünglich aus Japan. Das Land ist bekannt für die gesunde Lebensweise und niedrige Fettleibigkeitsrate der Einwohner. Nur etwa 4,9 Prozent der Einwohner sind laut Statistik der Weltgesundheitsorganisation (WHO) übergewichtig. Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr lebte die Autorin jedoch in den USA: Dort sind über 40 Prozent der Einwohner fettleibig - auch eines von fünf Kindern leidet dort laut Informationen des Center for Disease Control (CDC) schon in jungem Alter an Fettleibigkeit.

Okumura selbst probierte zahlreiche Diäten aus, von denen allerdings keine so recht anschlagen wollte. Eine langfristige Wirkung konnte sie erst erzielen, als sie nach Japan zog. Ihre erste Vermutung war, dass das geringe Angebot an Fast Food verantwortlich für die geringe Fettleibigkeitsrate sei. Doch das eigentliche Geheimnis der Japaner liegt woanders, denn auch in Japan werden zahlreiche Arten ungesunder Snacks angeboten und genossen. In ihrem Buch "Wa: The Art of Balance" erklärt die Autorin, dass es relativ einfache Routinen sind, die die Menschen fit und gesund halten.

Weisheit Nr. 1: Mit Mäßigung essen und trotzdem genießen

Mäßigung ist eine Tugend - das wissen Japaner ganz genau. Viele Touristen wundern sich über die vergleichsweise kleinen japanischen Portionen, die dort serviert werden. Doch diese Portionen sind genau der Grund, weshalb viele Japaner ungesunde Mahlzeiten essen können, ohne mit strengen Diäten und krassem Kaloriendefizit gegen die Fettleibigkeit anzukämpfen. Wer in Maßen isst, der kann beispielsweise ohne schlechtes Gewissen ein Stück vom Geburtstagskuchen essen. Gleichzeitig gibt es keine strengen Verbote, die das Verhältnis zum Essen allgemein verschlechtern würden.

Weisheit Nr. 2: Für Abwechslung beim Essen sorgen

In Japan erhalten Gäste in Restaurants oft ein Gericht, das aus Reis, einer Miso-Suppe, einer Eiweißquelle und verschiedenen Gemüsebeilagen besteht - dabei werden alle einzelnen Komponenten in separaten Schüsseln auf den Tisch gestellt. Dabei sind weniger die einzelnen Zutaten wichtig als die Vielfalt, die sie zusammen ergeben. Dadurch nimmt man eine breite Palette an Nährstoffen auf, ohne sich an einer der Komponenten zu überessen. Kohlenhydrate, Fette, Ballaststoffe und Eiweiß sind so alle in einer einzigen Mahlzeit vertreten, ohne dass man sich viele Gedanken machen müsste, wie nun alles in Einklang gebracht werden kann.

Weisheit Nr. 3: Natürlichen Gemüse-Geschmack beibehalten

Während Gemüse in den USA häufig als notwendiges Übel gesehen wird, war Okumura erstaunt darüber, wie beliebt es wiederum in Japan ist. Häufig wird bei der Zubereitung auch darauf geachtet, den natürlichen Geschmack der Gemüsesorten möglichst zu bewahren. Entsprechend wird das Gemüse nur leicht gewürzt, oft gedünstet oder sogar roh serviert. Ein Beispiel ist der zerkleinerte Kohl, der häufig zu Tonkatsu - dem japanischen Schweinekotelett - serviert wird.

Okumura erkannte, dass die Zutaten, die man zum Kochen verwendet, bereits an sich schon vollwertige Geschmäcker haben und nicht erst mit Aromen aus Fetten und Zucker behandelt werden müssen. So wird der echte Geschmack nicht künstlich übertönt - das entlastet nicht nur unsere Geschmacksnerven, sondern ist auch gesünder.

Weisheit Nr. 4: Fehler sind menschlich - auch beim Essen

Schuldgefühle haben in Japan keinen Platz am Essenstisch: Ähnlich wie Scham oder das Gefühl von Willensschwäche verschlechtern sie das Verhältnis zum Essen. Okumura half in Momenten, in denen sie diese Gefühle verspürte, der Ausdruck "kuchisabishii". Buchstäblich übersetzt bedeutet er in etwa "einsamer Mund", wie die "Huff Post" erklärt. Der Begriff bezieht sich auf das unabsichtliche Naschen oder Essen aus Langeweile. Anders als das Binge Eating ist der "einsame Mund" kein verurteilender Begriff. Ganz im Gegenteil: Er erlaubt es, unsere Erfahrungen als völlig menschliche und zu verzeihende Momente zu betrachten.

Okumura hat in ihrer Zeit in Japan gelernt, dass es beim Abnehmen vor allem darum geht, die Balance zu bewahren. Essen ist nicht nur eine Notwendigkeit, sondern ein zentraler Bestandteil der Kultur und sollte daher nicht verteufelt werden, auch, wenn man Schwierigkeiten mit dem Abnehmen haben mag.

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