Gesundheit

West-Nil-Virus in Italien: Virus fordert 11 Tote – Zahl der Infizierten steigt

Eine Aufnahme des West-Nil-Virus unter dem Elektronenmikroskop. Bild: dpa/CENTERS FOR DISEASE CONTROL/EPA | Cynthia Goldsmith

  • Artikel teilen:
  • West-Nil-Virus breitet sich in Italien aus
  • Zahl der Toten steigt auf 11, über 80 Infizierte
  • Was macht das Virus so gefährlich?
  • Übertragung, Symptome, Verbreitung

Über 80 Menschen haben sich derzeit in Italien mit dem sogenannten West-Nil-Virus infiziert. Was das Virus so gefährlich macht und warum ausgerechnet in Italien die Krankheit aktuell so stark ausbricht. Die Hintergründe.

Weitere Gesundheitsnews auch hier:

Demnach gehe aus einem Bericht der italienischen Gesundheitsbehörde ISS hervor, dass sich über fünfzig Menschen innerhalb einer Woche mit dem West-Nil-Virus infiziert haben. Die deutsche Presse-Agentur berichtet, dass die Zahl der Infizierten aktuell sogar noch auf mehr als 80 Fälle angestiegen ist. Mindestens elf Menschen starben infolge der Erkrankung.

3 weitere Todesfälle nach Ansteckung mit dem West-Nil-Virus in Italien

Nach den beunruhigenden Zahlen am vergangenen Wochenende meldet die deutsche Presse-Agentur nun, dass drei weitere Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem West-Nil-Virus gestorben sind (Stand: 05.08.). Die Männer im Alter von 71, 73 und 79 Jahren hatten die vergangenen Tage in verschiedenen Krankenhäusern in der Nähe von Rom und Neapel verbracht, heißt es aus Behörden-Kreisen.

Ausbreitung in Italien: Was macht das West-Nil-Virus so gefährlich?

Das West-Nil-Virus wird durch Mückenstiche übertragen. Schwerere und tödliche Verläufe betreffen meist ältere Menschen mit Vorerkrankungen. Obwohl laut Informationen des Robert Koch-Instituts nur etwa ein Prozent der Infektionen zu schweren neuroinvasiven Erkrankungen führt, sind in Italien derzeit 40 Fälle bekannt, die zu neurologischen Komplikationen geführt haben - also knapp die Hälfte der registrierten Infektionen, berichtet der "Focus".

Sterblichkeit der neuroinvasiven Form bei 20 Prozent

Das West-Nil-Virus befällt das Gehirn und löst dort unter Umständen eine sogenannte Meningitis (Entzündung des Gehirns) beziehungsweise eine Enzephalitis (Entzündung der Hirnhaut) aus. Laut dem Bericht der italienischen Gesundheitsbehörde lag "die Sterblichkeit für diese neuroinvasiven Formen bei 20 Prozent", berichtet der "Focus".

Übertragung und Symptome: Das macht das Virus so gefährlich

Das West-Nil-Virus stammt ursprünglich vom afrikanischen Kontinent und wurde vermutlich über Zugvögel eingeführt. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts können über Vögel infizierte Mücken das Virus auf Menschen und andere Säugetiere übertragen. In Italien breite sich das Virus derzeit in den Regionen der Großstädte Rom und Neapel sowie in Norditalien aus. Ein Behörden-Sprecher erklärte gegenüber den Medien: "Es besteht kein Grund zur Beunruhigung, aber wir müssen wachsam bleiben." Derzeit wird das Virus in Italien mittlerweile als "endemisch" eingestuft.

Warum sich das West-Nil-Virus derzeit so stark ausbreitet

Auch in der Vergangenheit kam es immer wieder zu Ausbrüchen mit dem West-Nil-Virus in Europa mit Todesfällen. Allein im letzten Jahr starben in der Region rund um die spanische Stadt Sevilla fünf Menschen an der Tropen-Infektion, berichtet der "Focus". Die meisten Verläufe mit dem West-Nil-Virus verlaufen symptomlos. Bei knapp 20 Prozent gibt es dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge milde, unspezifische Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen. Nur rund ein Prozent erkranken schwer.

Expert:innen gehen davon aus, dass die Fallzahlen infolge des Klimawandels steigen werden. Erste Auswirkungen sehe man aktuell in Italien.

Folgen Sie News.de schon bei WhatsApp, Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

/dpa/mlk/news.de

Themen

Erfahren Sie hier mehr über die journalistischen Standards und die Redaktion von news.de.