Schlafprobleme: Wach bevor der Wecker klingelt? Es könnte an der Schilddrüse liegen
Eine Schilddrüsenüberfunktion kann Sie nachts und morgens möglicherweise beim Schlafen stören. Bild: stock.adobe.com / Pakawadee
Von news.de-Redakteur Felix Schneider
27.05.2025 09.38
- An Schlafproblemen kann die Schilddrüse schuld sein
- Zu den Symptomen einer Überfunktion zählt auch Unruhe
- Wir zeigen, was Sie über Schilddrüsenüberfunktion wissen müssen
Erst können Sie nicht richtig einschlafen, dann sind Sie plötzlich viel zu früh wach - wenn Ihnen das regelmäßig passiert, dann sollten Sie die Ursache möglicherweise medizinisch abklären lassen. Denn: Einer der häufigsten körperlichen Gründe für Schlafprobleme ist eine Schilddrüsenüberfunktion. Wie die Schilddrüse mit dem Schlaf zusammenhängt und wie sich eine Überfunktion behandeln lässt, erfahren Sie hier.
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Darum kann die Schilddrüse für nächtliche Unruhe sorgen
Laut dem Deutschen Schilddrüsenzentrum bildet sich etwa bei jedem dritten Erwachsenen im Laufe seines Lebens mindestens eine krankhafte Schilddrüsenveränderung. Erkrankungen der Schilddrüse sind häufig und können in jedem Lebensalter auftreten, die Häufigkeit steigt allerdings mit zunehmendem Alter. Eine Überfunktion, auch bekannt als Hyperthyreose, tritt auf, wenn die Schilddrüse zu viele Hormone produziert. Insbesondere Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3) spielen eine zentrale Rolle bei der Regulierung des Stoffwechsels. Die Hormone beeinflussen Herzfrequenz, Verdauung, Gewicht und Energielevel. Die Stressreaktion des Körpers kann in ein so extremes Ungleichgewicht geraten, dass man dadurch auch morgens zu früh aufwacht, sich unruhig fühlt und schläft wieder einschlafen kann.
Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion: Schwangere müssen besonders aufpassen
Wird die Erkrankung nicht behandelt, kann sie eine Bandbreite an unangenehmen Symptomen auslösen. Diese reichen von dünnem Haar über trockene Augen und einen anschwellenden Hals bis zu ungeplantem Gewichtsverlust. Doch viel lebensverändernder sind Komplikationen wie die Schwächung der Knochenstruktur oder ein irregulärer Herzschlag, der auch zu einem Herzinfarkt führen kann. Besonders während der Schwangerschaft sollten Frauen sich behandeln lassen, da die Erkrankung das Risiko von Frühgeburten und Fehlgeburten erhöhen kann. Die Erkrankung ist relativ häufig und tritt öfter bei Männern als Frauen auf - meist im Alter von 20 bis 40 Jahren, wie Dr. Gaurav Agarval gegenüber "Daily Mail" erklärt.
Mögliche Ursachen einer Schilddrüsenüberfunktion
Laut der renommierten Mayo Clinic können die Ursachen für eine Hyperthyreose vielfältig sein. Zumeist wird sie durch die Immunerkrankung Morbus Basedow ausgelöst werden, die dazu führt, dass das Immunsystem die eigene Schilddrüse attackiert. Diese reagiert darauf mit einer erhöhten Hormonproduktion.
Eine andere Ursache kann eine toxische multinoduläre Struma sein: Dabei handelt es sich um eine Schilddrüsenüberfunktion, die durch einen mit einem Krebstumor befallenen Teil der Drüse ausgelöst wird. Dieser sorgt dafür, dass die Schilddrüse anschwillt und mehr Hormone als sonst produziert.
Zudem kann es sich auch um eine Entzündung der Schilddrüse handeln. Wie genau diese passiert, ist jedoch nicht immer klar - in einigen Fällen handelt es sich allerdings um eine Autoimmunerkrankung als Auslöser. Die Entzündung sorgt dafür, dass in der Drüse gespeicherte Hormone in die Blutbahn gelangen und die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion auslösen.
Besondere Risikofaktoren für eine Schilddrüsenerkrankung sind unter anderem:
- der Morbus Basedow
- eine Krankheitsgeschichte die bestimmte chronische Erkrankungen enthält
- eine in jüngster Vergangenheit liegende Schwangerschaft
So kann eine Schilddrüsenüberfunktion behandelt werden
Für die Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion sind mehrere Optionen möglich, die sich je nach der Schwere der Krankheit mehr oder weniger anbieten. Einerseits können bestimmte Medikamente genutzt werden, um die Produktion der Hormone zu verlangsamen. Andererseits kann es bei schwereren Fällen auch dazu kommen, dass die Drüse oder ein Teil von ihr operativ entfernt werden müssen. In einigen Fällen kann sich das Befinden allerdings auch ohne Behandlung verbessern.
Dieser Artikel wurde nach umfassender Recherche erstellt und ersetzt keinen ärztlichen Rat. Im Notfall sollten Sie immer einen Mediziner oder den Rettungsdienst um Hilfe bitten.