Gesundheit

Lieferengpass bei SULBACTAM EBERTH 1000 MG: Wie lange wird das Medikament nicht lieferbar sein?

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: AdobeStock_Jürgen Fälchle

  • Artikel teilen:

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Das gilt aktuell auch für SULBACTAM EBERTH 1000 MG.

Lieferschwierigkeiten beim Medikament SULBACTAM EBERTH 1000 MG: "Erhöhte Nachfrage"

Die Benachrichtigung über den Lieferengpass für das Medikament der Firma Dr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH hat aktuell eine Gültigkeit für den Zeitraum vom 25.07.2023 bis zum 17.11.2023. Das Lieferdefizit ist vor allem deshalb bedenklich, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Ein alternativ wirkendes Präparat für SULBACTAM EBERTH 1000 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Nichtsdestotrotz könnte es sich auszahlen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. Zu beachten ist hier in jedem Fall: Es wird dringend davon abgeraten, im Ausland nach Alternativen zu suchen.

Eine Schlüsselentwicklung hat wesentlich dazu beigetragen, die Problematik von Lieferengpässen zu verschärfen. Auf der einen Seite haben Rabattverträge, die zwischen den Krankenkassen und Pharmaunternehmen geschlossen wurden, zu Preissenkungen bei Arzneimitteln geführt, insbesondere bei Generika (wirkstoffgleiche Kopien). Dies ist vorteilhaft für die Patienten, hat jedoch zur Folge, dass Pharmaunternehmen, die ihre Medikamente in Deutschland vertreiben, bestrebt sind, die Wirkstoffe zu günstigsten Konditionen zu beschaffen, was oft in China oder Indien geschieht. Für SULBACTAM EBERTH 1000 MG teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit. Desweiteren ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Erhöhter Abverkauf wegen Verknappung von Ampicillin/Sulbactam".

SULBACTAM EBERTH 1000 MG: Die Details zum Arzneimittel

Bei SULBACTAM EBERTH 1000 MG handelt es sich um ein zugelassenes Medikament, das vor allem wegen seines Wirkstoffes Sulbactam-Natrium von Bedeutung ist.

MedikamentSULBACTAM EBERTH 1000 MG
HerstellerDr. Friedrich Eberth Arzneimittel GmbH
PZN14358544
WirkstoffSulbactam-Natrium
Gültigkeitszeitraum02.04.2024 bis 30.06.2024
relevant im Krankenhausja
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassErhöhte Nachfrage

Lesen Sie auch:
Lieferengpass bei CISATRACURIUM-HAMELN 2 MG/ML: Nach wie vor ist auch dieses Arzneimittel von der Knappheit betroffen
Lieferengpass bei GRÜNCEF® 500 MG/5 ML: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Medikaments

Verfügbarkeit und Ausblick

Eine Verlängerung des Geltungszeitraums im Fall SULBACTAM EBERTH 1000 MG ist derzeit nicht ausgeschlossen, da der Engpass weiterhin besteht.

Aktuell sind die Apotheken besonders gefordert und müssen klug auf die vorhandenen Engpässe reagieren. Bei einigen Medikamenten ist es möglich, von der Standardpackungsgröße abzuweichen oder Alternativen auszugeben. Obwohl dies derzeit gut zu funktionieren scheint, stellt es auf Dauer jedoch keine ausreichende Lösung für die Probleme dar.
Es wird bereits seit geraumer Zeit versucht, die Lieferengpässe von Medikamenten zu bewältigen. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Bundesregierung im Juli 2023 hat auch Brüssel im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Darin sind sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Strategien festgehalten worden. Es bleibt nun abzuwarten, wie die Umsetzung der neuen Regelungen sich auf das Problem auswirkt.

Folgen Sie News.de schon bei Facebook, Twitter, Pinterest und YouTube? Hier finden Sie brandheiße News, aktuelle Videos und den direkten Draht zur Redaktion.

+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 03.04.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

/roj/news.de

Themen