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Lieferengpass bei FLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L.: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Arzneimittels

Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen eine zunehmende Herausforderung für das Gesundheitswesen. Bild: Adobe Stock / USeePhoto

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Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Davon betroffen ist aktuell auch FLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L..

Produktionsprobleme bei FLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L.

Aktuell ist die Benachrichtigung über den Lieferengpass des Medikaments von Accord Healthcare GmbH (D) für den Zeitraum vom 15.12.2023 bis zum 01.06.2024 in Kraft. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für FLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L. wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Falls Sie das Medikament dringend benötigen, empfiehlt es sich, gemeinsam mit Ihrem Apotheker nach einer Lösung zu suchen. In jedem Fall muss beachtet werden: Bevor Sie Produkte kaufen, holen Sie sich bitte die Meinung qualifizierter Fachkräfte ein.

Es gibt verschiedene Ursachen für Knappheiten bei der Versorgung mit Medikamenten: Von Verunreinigungen in den Arzneimitteln bis hin zur Einstellung der Produktion durch Hersteller. Dennoch ist die hauptsächliche Wurzel des Problems darin zu finden, dass für die meisten Wirkstoffe nur noch eine begrenzte Anzahl von Herstellern existiert, von denen viele ihren Hauptsitz in China und Indien haben, was oft weit entfernt ist. Im vorliegenden Fall sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird.

FLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L.: Die Details zum Arzneimittel

FLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L. ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Fluorouracil-Natrium von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:

  • Bösartige Neubildung: Ösophagus, nicht näher bezeichnet
  • Bösartige Neubildung des Rektums
  • Bösartige Neubildung: Pankreas, nicht näher bezeichnet
  • Bösartige Neubildung: Brustdrüse, nicht näher bezeichnet
  • Bösartige Neubildung: Magen, nicht näher bezeichnet
  • Bösartige Neubildung am Rektosigmoid, Übergang
  • Bösartige Neubildung: Kolon, nicht näher bezeichnet
MedikamentFLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L.
HerstellerAccord Healthcare B.V.
PZN10309017
WirkstoffFluorouracil-Natrium
Gültigkeitszeitraum15.12.2023 bis 01.06.2024
relevant im Krankenhausnein
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassProbleme in der Herstellung

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Wann ist das Medikament wieder lieferbar?

Aufgrund des andauernden Engpasses ist es im Fall FLUOROURACIL ACCORD 50 MG/ML 1000 MG INJ./INF.-L. unklar, ob der aktuell definierte Geltungszeitraum eingehalten wird.

Derzeit sind die Apotheken stark gefordert und müssen clever auf die vorhandenen Engpässe reagieren. In bestimmten Fällen können sie beispielsweise von der vorgegebenen Packungsgröße abweichen oder Alternativen bereitstellen. Obwohl dies derzeit gut funktioniert, ist das jedoch langfristig keine Lösung.
Immer wieder gibt es Vorschläge, um die Lieferengpässe bei Arzneimitteln zu reduzieren. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Ampel im Juli 2023 hat die Europäische Kommission im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Die darin formulierte Zielsetzung ist die Rückverlagerung der Produktion nach Europa. Es wird interessant sein zu beobachten, wie sich die Umsetzung der neuen Bestimmungen auf das Problem auswirkt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 23.04.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

/roj/news.de

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