Lieferengpass bei ASACOL® 1600 MG: Das sind die Ursachen für die aktuelle Knappheit des Arzneimittels
08.12.2023 10.45
Schon vor der Corona-Pandemie hat es bei der Lieferung von Arzneimitteln immer wieder Schwierigkeiten gegeben. Nun ist die Lage aber ernst: Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen. Auch ASACOL® 1600 MG ist aktuell betroffen.
Ursachen für Lieferschwierigkeiten bei ASACOL® 1600 MG
Aktuell ist die Lieferengpassmeldung für das Medikament, vertrieben von Tillotts Pharma GmbH, im Zeitraum vom 04.12.2023 bis zum 05.02.2024 gültig. Ob das Medikament eine besondere Relevanz für Krankenhäuser besitzt, ist derzeit nicht bekannt. Ein alternativ wirkendes Präparat für ASACOL® 1600 MG wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Es könnte sich dennoch auszahlen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. Unzweifelhaft ist aber: Bevor Sie Produkte kaufen, holen Sie sich bitte die Meinung qualifizierter Fachkräfte ein.
Verschiedene Faktoren können individuell oder in Kombination dazu führen, dass es zu einem Lieferengpass bei einem bestimmten Medikament kommt. Für ASACOL® 1600 MG sind für die derzeitige Knappheit des Medikaments nach Angaben des BfArM Produktionsprobleme verantwortlich, wobei als Detail "Probleme in der Herstellung" angegeben wird. Weiterhin ergänzt das Bundesinstitut dazu: "Alternativ ist Asacol 1600 mg 90 Tabletten (PZN: 15619047) verfügbar".
ASACOL® 1600 MG: Die Details zum Arzneimittel
ASACOL® 1600 mg ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Mesalazin von Bedeutung. ASACOL® 1600 MG lässt sich entsprechend nach ATC folgendermaßen einordnen:
- Ebene 1 -
- Ebene 2 -
- Ebene 3 -
- Ebene 4 -
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Diagnosen verschrieben:
- Colitis ulcerosa, nicht näher bezeichnet
Zum Medikament und seiner Anwendung kann entsprechend zusammengefasst werden:
- Das Arzneimittel enthält den Wirkstoff Mesalazin. Es handelt sich um ein entzündungshemmendes Arzneimittel zur Behandlung von Colitis ulcerosa.
- Colitis ulcerosa ist eine Erkrankung, bei der die Auskleidung des Dickdarms (Kolon) oder des Mastdarms (Rektum) chronisch entzündet (rötlich und geschwollen) ist. Dies kann zu häufigen und blutigen Stühlen führen, die oft mit Bauchkrämpfen einhergehen.
- Das Präparat behandelt und verhindert Entzündungen im gesamten Dickdarm und Rektum (leichte bis mäßige akute Colitis ulcerosa und Vermeidung von Rückfällen).
Ursachen und Details zum Lieferengpass auf einen Blick
Medikament | ASACOL® 1600 MG |
---|---|
Hersteller | Tillotts Pharma GmbH |
PZN | 15619030 |
Wirkstoff | Mesalazin |
Gültigkeitszeitraum | 04.12.2023 bis 05.02.2024 |
relevant im Krankenhaus | nein |
Alternativpräparat | keine Angaben |
Begründung für den Lieferengpass | Probleme in der Herstellung |
Wann ist das Medikament wieder lieferbar?
Die Möglichkeit einer Verlängerung des Geltungszeitraums besteht im Fall ASACOL® 1600 MG aufgrund des anhaltenden Engpasses.
Die Apotheken stehen derzeit vor einer besonderen Herausforderung und müssen mit klugen Entscheidungen auf die Engpässe reagieren. Bei manchen Medikamenten ist es möglich, von der vorgeschriebenen Packungsgröße abzuweichen oder Alternativen bereitzustellen. Zwar scheint dies aktuell gut zu funktionieren, jedoch sollte dieses Provisorium nicht zur nachhaltigen Lösung der Probleme werden.
Es wird bereits seit geraumer Zeit versucht, die Lieferengpässe von Medikamenten zu bewältigen. Das im Juli 2023 in Kraft getretene "Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen bei Arzneimitteln und zur Verbesserung der Versorgung" hat das Ziel, das Problem der Lieferengpässe einzudämmen. Laut der offiziellen Website des Bundesgesundheitsministeriums zielt es darauf ab, die Produktion von Medikamenten vermehrt in Europa anzusiedeln, um die Herausforderung der Lieferengpässe anzugehen und die Vielfalt der Anbieter zu erhöhen. Jetzt bleibt die Frage, wie die Umsetzung der neuen Regelungen das Problem beeinflusst.
+++ Redaktioneller Hinweis: Unsere Meldungen zu den Lieferengpässen werden von unseren Redakteuren produziert und regelmäßig mit neuen Recherchen angereichert. Die damit verbundenen aktuellen Daten im Artikel werden dabei durch uns vom Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) eingepflegt, was automatisiert geschieht, um möglichst aktuelle Angaben machen zu können (zuletzt am 24.11.2023). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de. +++
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