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Lieferengpass bei INFECTOMOX® 500 SAFT: Wann ist das Medikament wieder verfügbar?

Problematisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament in Krankenhäusern dringend benötigt wird. Bild: AdobeStock_drubig-photo

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Lieferengpässe bei Medikamenten sind auch in Deutschland inzwischen ein zunehmend besorgniserregendes Problem. Immer mehr Patienten müssen auf wichtige Medikamente verzichten oder auf alternative Behandlungen umsteigen, da die benötigten Arzneimittel nicht verfügbar sind. Manche fehlen bereits seit einigen Monaten, andere können recht schnell wieder geliefert werden. Auch INFECTOMOX® 500 SAFT ist aktuell betroffen.

Lieferschwierigkeiten beim Medikament INFECTOMOX® 500 SAFT: "Erhöhte Nachfrage"

Die Lieferengpassmeldung für das Medikament der Firma INFECTOPHARM Arzn.u.Consilium GmbH bleibt vorerst bis zum 17.11.2023 gültig. Kritisch ist das Lieferdefizit vor allem, weil das Medikament eine hohe Relevanz für Krankenhäuser hat. Ein alternativ wirkendes Präparat für INFECTOMOX® 500 SAFT wurde vom Bundesinstitut nicht vorgeschlagen. Trotzdem könnte es sich als nützlich erweisen, in der Apotheke nach Alternativen zu fragen. In jedem Fall gilt hier: Die Suche nach Alternativen im Ausland sollte unbedingt vermieden werden.

Lieferengpässe bei Medikamenten können durch verschiedene Faktoren entstehen. Eine wichtige Ursache sind die Produktion und Verfügbarkeit von Rohstoffen, aus denen die Arzneimittel hergestellt werden. Wenn es hier Defizite gibt, kann es zu einer Unterbrechung in der Lieferkette kommen. Im vorliegenden Fall teilt das BfArM als Begründung für die aktuellen Lieferschwierigkeiten eine erhöhte Nachfrage mit.

INFECTOMOX® 500 SAFT: Die Details zum Medikament

INFECTOMOX® 500 SAFT ist ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel und vor allem wegen seines Wirkstoffes Amoxicillin-Trihydrat von Bedeutung.
Das Arzneimittel wird beispielsweise bei folgenden Krankheiten verschrieben:

  • Paratyphus, nicht näher bezeichnet
  • Sonstige und nicht näher bezeichnete Gastroenteritis und Kolitis infektiösen Ursprungs
  • Listeriose, nicht näher bezeichnet
  • Typhus abdominalis
  • Lyme-Krankheit
  • Sonstige bakterielle Infektionen nicht näher bezeichneter Lokalisation
  • Otitis media, nicht näher bezeichnet
MedikamentINFECTOMOX® 500 SAFT
HerstellerINFECTOPHARM Arzneimittel und Consilium GmbH
PZN06648311
WirkstoffAmoxicillin-Trihydrat
Gültigkeitszeitraum01.03.2024 bis 24.06.2024
relevant im Krankenhausja
Alternativpräparatkeine Angaben
Begründung für den LieferengpassErhöhte Nachfrage

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Arzneimittel-Knappheit in Deutschland aktuell - Ein Ende in Sicht?

Ob es im Fall INFECTOMOX® 500 SAFT beim aktuell definierten Geltungszeitraum bleibt, kann derzeit nicht gesagt werden, da durchaus die Möglichkeit besteht, dass der Engpass noch länger anhält.

Für Personen, die auf Langzeitmedikation angewiesen sind, ist es entscheidend, frühzeitig nach Ersatzmöglichkeiten zu suchen. Hierbei ist es von großer Bedeutung, das Rezept rechtzeitig in der Arztpraxis abzuholen und in der Apotheke vorzulegen, solange die aktuelle Medikation noch ausreicht. Auf diese Weise bleibt der Apotheke genügend Zeit, um das benötigte Medikament zu beschaffen. Dennoch sollte darauf geachtet werden, Medikamente nicht in übermäßigen Mengen zu horten, da dies die Engpässe noch verschärfen kann.
Schon seit einiger Zeit sind Schritte notwendig, um die Problematik der Arzneimittellieferengpässe anzugehen. Nach Verabschiedung eines neuen Gesetztes für Deutschland durch die Bundesregierung im Juli 2023 hat die Europäische Kommission im Oktober 2023 ein Dokument zur Bewältigung des Medikamentenmangels vorgelegt. Darin sind sowohl Sofortmaßnahmen als auch langfristige Strategien festgehalten worden. Wir werden sehen, wie sich die Umsetzung der neuen Regelungen auf das Problem auswirkt.

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+++ Redaktioneller Hinweis: Dieser Text wurde auf der Basis von aktuellen Daten des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) generiert. Datenupdates gibt es, sobald sich Neuigkeiten ergeben (zuletzt am 01.03.2024, 12:00 Uhr). Bei Anmerkungen oder Rückfragen wenden Sie sich bitte an hinweis@news.de.+++ +++

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