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Gesetzänderung aktuell: Italien macht es vor: Neue Blitzer-Regeln schützen vor Abzocke

Ab sofort gehören versteckte Blitzer der Vergangenheit an - zumindest in Italien. Bild: picture alliance/dpa | Christian Lademann

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  • Viele empfinden versteckte Blitzer als lästig
  • In Italien kommen nun neue Regelungen dazu
  • Diese verbieten unter anderem getarnte Radarfallen

Viele sprechen auch von Abzocke, wenn sie mal wieder von einem Blitzer erwischt wurden - kein Wunder, denn oftmals hat man durchaus das Gefühl, dass die Behörden Radarfallen nicht zur Verkehrssicherheit aufstellen, sondern um Geld in die Gemeinde-Kassen zu spülen. Immerhin: Zumindest in Italien müssen sich die Verkehrswächter ab sofort an neue Regeln halten. Darüber berichtete unter anderem das Tech-Magazin "Inside Digital".

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Etwa 15.000 mobile Blitzer in ganz Deutschland unterwegs

Einer aktuellen Studie zufolge verzeichnet Deutschland derzeit rund 4.000 fest installierte Blitzer im ganzen Land. Anderen Quellen nach sollen es sogar noch mehr sein - die Plattform "blitzer.de" will von insgesamt fast 5.000 festen Radarfallen wissen. Doch feste Blitzer machen nur etwa ein Viertel aller Blitzer in Deutschland aus. Der Rest ist ist mobil - und kann daher häufig den Standort wechseln. Insgesamt kommen mobile Blitzer auf etwa 15.000 Geräte in ganz Deutschland. Doch wenn es nach den Erfahrungen vieler Fahrer geht, dann sind die Radarfallen nicht immer allzu fair verteilt. Einige gehen so weit zu behaupten, dass die Gemeinden die Geräte extra an bestimmten Orten aufstellen lassen, um Autofahrer abzuzocken.

Welche Änderungen kommen auf die italienischen Straßen?

Immer wieder werden Geräte so aufgestellt, dass man sie nicht sieht. Die Kritik ist berechtigt, denn sichtbare Blitzer würden zu schnelle Fahrer abschrecken, was Unfälle verringern könnte. So bringen die versteckten Blitzer jedoch lediglich der Gemeinde ein wenig Geld, statt für mehr Sicherheit im Verkehr zu sorgen. Damit ist zumindest in Italien jetzt Schluss: Ab sofort müssen die Standorte von festen und mobilen Blitzeranlagen wirklich der Verkehrssicherheit dienen. Zudem müssen Radarkontrollen künftig einen Kilometer vorher durch Verkehrsschilder angekündigt werden.

Versteckte oder getarnte Blitzeranlagen sind außerdem nicht mehr erlaubt. Weiterhin gilt auch ein Mindestabstand von einem Kilometer zwischen zwei Messanlagen innerorts und vier Kilometern außerorts. Eine der besten Neuerungen: An Stellen, an denen das Tempolimit um mehr als 20 km/h unter der allgemeinen Höchstgeschwindigkeit für eine bestimmte Straße liegt, darf nicht mehr geblitzt werden. Sollte etwa eine Baustelle auf einer Landstraße entstehen, auf der üblicherweise 80 km/h gelten würden, dürften die Behörden keine Blitzer aufstellen, wenn durch die Baustelle beispielsweise 50 km/h vorgeschrieben wären.

Versteckte Blitzer bleiben in Deutschland legal

Die neuen Regeln gelten in Italien ab sofort und sollen Autofahrer vor der miesen Abzocke mit versteckten Fallen schützen. Ob die Regelungen auch nach Deutschland kommen, bleibt erstmal ungewiss. Bislang dürfen die Behörden hierzulande auch mit versteckten und getarnten Blitzern zu schnelle Autofahrer ertappen. So dürfen die Geräte beispielsweise hinter Büschen, Mülltonnen oder im Kofferraum eines Fahrzeugs aufgestellt werden - völlig legal. Das spielt den Kommunen in die Hände: Diese verdienen sich eine goldene Nase mit Geschwindigkeitsverstößen. An der Spitze der deutschen Gemeinden: Hamburg mit 33 Millionen Euro im Jahr. Kein Wunder, dass die Stadt daher zum "Goldenen Blitzer" gekürt wurde.

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