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Lebkuchen, Dominosteine und Co.: Bis zu 60 Prozent teurer - Preise für Weihnachtsleckereien explodieren

Preisexplosion vor Weihnachten belastet Naschkatzen. Bild: AdobeStock / Kica Henk

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  • Weihnachtssüßigkeiten kosten bis zu 60 Prozent mehr als 2024
  • Kakaopreise auf Rekordniveau – Supermärkte schlagen kräftig drauf
  • Viele Verbraucher kaufen weniger oder warten auf Rabattaktionen

Die Weihnachtszeit wird für Naschkatzen in diesem Jahr zum teuren Vergnügen. Eine aktuelle Erhebung der Vergleichsapp Smhaggle für die Deutsche Presse-Agentur enthüllt drastische Preissprünge bei beliebten Süßwaren.

Dominosteine und Nikoläuse sprengen Preisrekorde

Schokoladige Weihnachtsmänner und Nikoläuse verteuerten sich je nach Hersteller und Gewicht um bis zu 25 Prozent gegenüber dem Vorjahr – einzelne Produkte kosten sogar zwei Drittel mehr. Besonders heftig trifft es Liebhaber von Lebkuchenherzen: Für eine 300-Gramm-Packung der gefüllten Leckereien müssen Kunden bis zu 60 Prozent mehr bezahlen als noch 2024. Die süßen Festtagsklassiker sprengen damit erstmals flächendeckend die Drei-Euro-Marke – unabhängig davon, ob Markenware oder Handelsmarke im Einkaufswagen landet.

Nicht nur Lebkuchenherzen belasten die Geldbörse: Dominosteine verteuerten sich um rund ein Viertel gegenüber dem Vorjahr. Eine 250-Gramm-Packung der schokoladierten Würfel kostet mittlerweile deutlich über drei Euro – egal ob vom Markenhersteller oder als Eigenmarke des Handels.

Ein konkretes Beispiel verdeutlicht die Preisexplosion: Für einen 70 Gramm schweren Vollmilch-Nikolaus eines bekannten Markenproduzenten werden aktuell 3,99 Euro fällig. Vergleichbare Schokoladenfiguren anderer Anbieter mit höherem Gewicht schlagen immerhin noch mit 2,99 Euro zu Buche. Die traditionellen Weihnachtsleckereien entwickeln sich damit zunehmend vom Massenprodukt zum Luxusartikel.

Kakaopreise bleiben auf Rekordniveau

Hinter den Preisexplosionen steckt vor allem der weiterhin extrem teure Rohstoff Kakao. Zwar sanken die Weltmarktpreise im Vergleich zum Vorjahr leicht, doch das Niveau liegt noch immer beim Zwei- bis Dreifachen der Preise von vor drei Jahren. Diese anhaltend hohe Kostenbasis schlägt sich unweigerlich in den Ladenpreisen nieder.

Der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie betont dabei die Rolle des Handels: Die finalen Verkaufspreise würden nicht von den Herstellern, sondern vom Einzelhandel festgelegt. Die Supermärkte und Discounter geben die gestiegenen Rohstoffkosten offenbar vollständig an die Verbraucher weiter und schlagen teilweise noch zusätzliche Margen drauf.

Verbraucher kaufen weniger Weihnachtssüßigkeiten

Die explodierenden Preise zeigen Wirkung: Marktforscher NIQ registrierte bis Mitte Oktober einen Rückgang der Verkaufszahlen um etwa zehn Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Die Deutschen greifen seltener zu Schoko-Nikoläusen, Lebkuchen und Co. – die süße Weihnachtstradition wird zum Sparpotenzial.

Gleichzeitig ändern die Konsumenten ihr Einkaufsverhalten deutlich: Der Anteil der Weihnachtssüßigkeiten, die zu reduzierten Preisen erworben werden, stieg stark an. Immer mehr Kunden warten gezielt auf Sonderangebote und Rabattaktionen, statt zum regulären Preis zuzugreifen. Die Preissensibilität bei den traditionellen Festtagsleckereien erreicht damit ein neues Rekordniveau.

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/bos/news.de/dpa/stg

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