Wirtschaft

Preisanstieg und Engpass droht: Bis zu 32 Prozent - Marmelade könnte teurer werden

Die Preise für Marmelade könnten in diesem Jahr steigen (Symbolfoto). Bild: Adobe Stock/ Syda Productions

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  • Preisanstieg für Marmelade und Konfitüren droht
  • Verband hält leere Regale für möglich
  • Klimawandel wirkt sich auf Ernte aus: Obstprodukte könnte über 32 Prozent mehr kosten

Der Klimawandel hat Folgen für die Landwirtschaft. Hitze, Starkregen und Trockenheit setzen den Obstbauern zu. Vielerorts fallen die Ernten schlecht aus. Verbraucher könnten das bald zu spüren bekommen - vor allem beim Preis für Marmelade und Obstkonserven.

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Kunden in Deutschland müssen sich auf steigende Preise und Regallücken bei Obstkonserven, Marmeladen und Konfitüren einstellen. Grund dafür sind wetterbedingte Ernteausfälle, teilt der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) mit.

Die Rohstoffpreise seien so hoch wie nie, die Steigerungen im Vergleich zum ohnehin schon knappen Vorjahr enorm, sagt Geschäftsführer Christoph Freitag. Er rechnet damit, dass die Hersteller die Mehrkosten weitergeben, um höhere Verkaufspreise durchzusetzen. Teurer könnten vor allem Premium-Produkte werden.

Diese Marmeladenprodukte sind betroffen

Besonders bei Produkten mit Kirschen und schwarzen Johannisbeeren werden 2025 und 2026 Engpässe erwartet. Nach Verbandsangaben sind jedoch alle industriell verarbeiteten Fruchtsorten knapp - auch jene, bei denen der Frischmarkt gut versorgt ist. Nach mehreren schlechten Jahren seien die Obstbestände erschöpft. Auch normale Ernten in den kommenden Jahren reichten nicht aus, um den Trend zu drehen.

Bis zu 32 Prozent mehr für Konfitüren und Co.

Die Verbraucherpreise für die Produkte sind zuletzt bereits deutlich gestiegen. Für Obstkonserven zahlten Verbraucher im Juni laut Statistischem Bundesamt im Schnitt 46 Prozent mehr als im Jahr 2020. Marmelade, Konfitüre oder Gelee kosteten gut 32 Prozent mehr.

Folgen des Klimawandels: Unwetter verhagelt Ernteerträge

Hauptgrund für die Situation ist Freitag zufolge der Klimawandel. Das Wetter sei "so wechselhaft wie noch nie". Regenfälle, Hagel und Frost hätten die Pflaumenernte in der gesamten EU halbiert. Die Kirschernte in Polen sei stark geschmälert, in Südosteuropa gebe es Ausfälle von 30 bis 40 Prozent. Um bis zu 80 Prozent schlechter seien die Erträge in der Türkei und Serbien.

Auch in Griechenland sind die Folgen den Angaben zufolge drastisch. Demnach entfallen aufgrund von Trockenheit und Hitze 40 bis 80 Prozent der Aprikosenernte, bei Pfirsichen ist es die Hälfte. Besonders betroffen ist der Bio-Anbau. Laut Branchenverband ist es europaweit nicht gelungen, Pflanzenkrankheiten einzudämmen, da es an zugelassenen Pflanzenschutzmitteln mangelt. Die Ernte falle deshalb äußerst gering aus, auch bei Gemüse. Die konventionelle Gemüseernte hat bei den meisten Sorten hingegen gerade erst begonnen.

Obstkonserven bereits 46 Prozent teurer als 2020

Der Obstanbau in Deutschland ist laut BOGK-Geschäftsführer Freitag nicht stark von Ernteausfällen betroffen, auf dem Frischmarkt gebe es ausreichend einheimisches Obst. "Doch die deutschen Hersteller von Konfitüren und Obstkonserven sind ganz überwiegend auf die Obstgärten in den genannten europäischen Partnerländern angewiesen", sagt er. 

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/news.de/dpa

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